Praxisbeispiel
Budget für Arbeit für eine Hilfskraft im hauswirtschaftlichen Bereich

Wo lag die Herausforderung?

Die Frau hat eine kognitive Beeinträchtigung und Schwierigkeiten beim Lernen, Merken und Verstehen von neuen sowie komplexeren Sachverhalten. Nach der Förderschule war sie einige Jahre in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) beschäftigt. Sie wollte gerne die WfbM verlassen und eine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ausüben.

Was wurde gemacht?

Die Frau nahm Kontakt zu einem Integrationsfachdienst auf, der sie für ein Praktikum in den Hauswirtschaftsbereich eines Alten- und Pflegeheims vermittelte. Dort wurde sie von der Hauswirtschaftsleitung angeleitet, für sie geeignete Tätigkeiten auszuführen. Nach dem Praktikum wurde die Frau aufgrund ihrer Leistung, Motivation und positiven Art fest eingestellt. Bei Ihrer Tätigkeit wird sie auch weiter von der Hauswirtschaftsleitung angeleitet und betreut.

Schlagworte und weitere Informationen

Förderung und Mitwirkung:

Der von der Frau kontaktierte Integrationsfachdienst (IFD) machte sie auf das Budget für Arbeit aufmerksam, das als Maßnahme zum Übergang von der Werkstatt für behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt genutzt werden kann. Der IFD unterstütze danach die Frau und das Alten- und Pflegeheim auf ihrem Weg zur Inklusion. Die Förderung der Unterstützung durch den IFD erfolgte dabei über das Budget für Arbeit. Über das Budget für Arbeit erhält das Alten- und Pflegeheim ebenfalls einen Lohnkostenzuschuss und auch die weiter erforderliche Anleitung durch die Hauswirtschaftsleitung zur personellen Unterstützung wird über das Budget für Arbeit gefördert. Die Förderung durch das Budget für Arbeit erfolgte durch den Träger der Eingliederungshilfe in dem betreffenden Bundesland.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern von Integrationsfachdiensten.

Unternehmen:

Es handelt sich um ein Alten- und Pflegeheim, zu dem ein Pflegeheim mit 40 Einzelzimmern gehört, in dem ältere Menschen von 38 Beschäftigten versorgt, betreut und gepflegt werden. Zum Alten- und Pflegeheim gehört auch noch das Betreute Wohnen, wo ältere Menschen ohne Betreuungsbedarf in Ein- und Zweizimmer-Appartements wohnen.
Für den Bereich des Pflegeheims wurde eine neue Mitarbeiterin mit Schwerbehinderung neu eingestellt.

Behinderung und Beeinträchtigung der Mitarbeiterin:

Die Frau hat eine kognitive Beeinträchtigung und deshalb ist ihre Fähigkeit komplexe Sachverhalte sowie Arbeiten und die damit verbundenen Inhalte zu lernen und zu merken eingeschränkt. Sie sollte deshalb für einfache sich wiederholende Tätigkeiten eingesetzt werden.

Ausbildung und Beruf:

Die Frau besuchte eine Förderschule und wechselte danach in eine Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM), wo sie zunächst das Eingangsverfahren und anschließend den Berufsbildungsbereich absolvierte. Danach war sie einige Jahre im Arbeitsbereich der WfbM tätig, bis sie vom Alten- und Pflegeheim als Hilfskraft für den Bereich Hauswirtschaft eingestellt wurde.

Übergang Werkstatt für behinderte Menschen – allgemeiner Arbeitsmarkt:

Die Frau nahm Kontakt zum Integrationsfachdienst (IFD) in ihrer Nähe auf und äußerte ihren Wunsch, eine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ausüben zu wollen und nicht mehr länger in einer WfbM beschäftigt zu sein. Unter Berücksichtigung ihrer Fähigkeiten und Neigungen wurde sie zunächst vom IFD für ein Praktikum im Hauswirtschaftsbereich an das Alten- und Pflegeheim vermittelt. Dazu verschaffte sich der IFD vorher einen Überblick über die in diesem Bereich zu erledigenden Aufgaben und berücksichtigte dabei die Fähigkeiten und Neigungen der Frau. Im Rahmen des Praktikums lernte die Frau die für sie geeigneten Aufgaben im Hauswirtschaftlichen Bereich kennen und wurde dabei von der Hauswirtschaftsleitung angeleitet und begleitet. Nach dem Praktikum war der Frau klar, dass für sie eine Tätigkeit im hauswirtschaftlichen Bereich genau das Richtige ist. Aufgrund ihrer Leistung, Motivation und positiven Art wurde die Frau fest eingestellt.

Kommentar der Hauswirtschaftsleitung:

"Sie hat eine positive Art und viel Ehrgeiz. Sie einzustellen, war das Beste, was wir tun konnten! Auch die Bewohnerinnen und Bewohner möchten sie nicht mehr missen."

Arbeitsplatz und Arbeitsorganisation:

Die Hilfskraft wird überwiegend im Bereich Küche und Speisesaal eingesetzt. Dort räumt sie das benutzte Geschirr und Besteck in die Spülmaschine und danach das Saubere in die Regale und Schränke ein. Auch das Tischdecken und -abräumen, das Abwaschen der Tische und die Mitarbeit bei der Essensvorbereitung gehören in diesem Bereich zu ihrem Job. Daneben gehören weitere Tätigkeiten zu ihren Aufgaben, wie beispielsweise das Falten der Wäsche und das Ab- sowie Beziehen der Betten. Bei Ihrer Tätigkeit wird sie auch weiter von der Hauswirtschaftsleitung angeleitet und betreut.

ICF-Items

Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • IMBA - Arbeitsplanung
  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - Lernen/Merken
  • IMBA - Problemlösen
  • IMBA - Selbständigkeit
  • IMBA - Umstellung
  • IMBA - Vorstellung (Vorstellungsvermögen)
  • MELBA - Arbeitsplanung
  • MELBA - Lernen/Merken
  • MELBA - Problemlösen
  • MELBA - Selbständigkeit
  • MELBA - Umstellung
  • MELBA - Vorstellung (Vorstellungsvermögen)

Referenznummer:

PB/111257


Informationsstand: 18.03.2024