Praxisbeispiel
Stufenweise Wiedereingliederung in der Verwaltung

Wo lag die Herausforderung?

Der Mann hat eine psychische Erkrankung und soll nach einem Klinikaufenthalt wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehren. Da er nur bedingt unter Zeit-, Leistungs-, und Verantwortungsdruck arbeiten kann, wird er nicht mehr an seinem bisherigen Arbeitsplatz arbeiten können.

Was wurde gemacht?

Damit er wieder 100 Prozent eingesetzt werden kann, bekam er einen neuen Arbeitsplatz in der Verwaltung. In Zusammenarbeit mit der Klinik, dem behandelnden Arzt, dem Arbeitgeber und dem Integrationsfachdienst wurde ein Eingliederungsplan erstellt. Mit diesem wurden über mehrere Wochen die Arbeitszeit sowie Aufgaben und Belastungen stufenweise erhöht. Die Erhöhung erfolgte nur, wenn alle beteiligten Personen der Meinung waren, dass keine Überforderung mehr vorliegt. Der Mann konnte so wieder dauerhaft am Arbeitsleben teilnehmen.

Schlagworte und weitere Informationen

Der Arbeitgeber erhält vom Integrations- bzw. Inklusionsamt monatlich einen Beschäftigungssicherungszuschuss und eine Betreuungsaufwandsentschädigung für die personelle Unterstützung durch Kolleginnen sowie Kollegen zur Kompensation der außergewöhnlichen Belastungen während der stufenweisen Wiedereingliederung. Der Mitarbeiter erhielt während der stufenweisen Wiedereingliederung von der Krankenkasse Krankengeld, da er vom Status her weiter arbeitsunfähig war.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Tel.- Nummern der Integrations- bzw. Inklusionsämter und von Integrationsfachdiensten .

Unternehmen:

Der Arbeitgeber ist eine Stadtverwaltung.

Behinderung und Funktionseinschränkung des Mitarbeiters:

Der Mann hat eine psychische Erkrankung und soll nach einem längeren Aufenthalt in einer Klinik wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehren. Er sollte behinderungsbedingt nur eingeschränkt für Tätigkeiten eingesetzt werden, die einen erhöhten Zeit-, Leistungs- sowie Verantwortungsdruck bedingen und so zu Stress-Situationen führen.

Beruf:

Der Mann arbeitet als Sachbearbeiter im Verwaltungsbereich des Arbeitgebers.

Arbeitsplatz und Arbeitsorganisation:

Der Mann arbeitet an einem Bildschirmarbeitsplatz in einem Büro. Er konnte für die mit seiner Tätigkeit verbundenen Verwaltungsaufgaben nicht weiter eingesetzt werden, da diese ihn zu stark psychisch belasten. Er wurde deshalb an einen für ihn besser geeigneten Arbeitsplatz im Bereich der Verwaltung versetzt. Damit er zu 100 Prozent an seinem neuen Arbeitsplatz eingesetzt werden konnte, wurde von der Klinik bzw. vom behandelnden Arzt in Verbindung mit dem Arbeitgeber und einem Integrationsfachdienst (IFD) ein Eingliederungsplan für eine stufenweise Wiedereingliederung erarbeitet. Im Rahmen der Wiedereingliederung wurde der Mitarbeiter schrittweise über mehrere Wochen langsam an die neuen Aufgaben und Belastungen herangeführt. Indem die Arbeitszeit und die Belastungen stufenweise erhöht wurden und bei Problemen der IFD unterstützend half. Die Erhöhung erfolgte nur, wenn nach einem Abschnitt bzw. einer Phase alle Beteiligten (Arzt, IFD, Arbeitgeber und Mitarbeiter) der Meinung waren, dass keine Überforderung vorliegt. Der Mitarbeiter konnte so wieder dauerhaft am Arbeitsleben teilhaben.

ICF-Items

Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - Ausdauer (psychisch)
  • IMBA - Umstellung
  • IMBA - Verantwortung
  • MELBA - Ausdauer (psychisch)
  • MELBA - Umstellung
  • MELBA - Verantwortung

Referenznummer:

R/PB2674


Informationsstand: 11.02.2019