Praxisbeispiel
Bioladen als Inklusionsbetrieb für Menschen mit Behinderungen

Wo lag die Herausforderung?

Nach dem Verlassen der Schule, dem Verlust des alten Arbeitsplatzes oder zum Übergang von der Werkstatt für behinderte Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt, suchen Menschen mit Behinderungen einen sozialversicherungspflichtigen Job.

Was wurde gemacht?

Von der Schule, der Agentur für Arbeit oder dem Integrationsfachdienst wurden die jobsuchenden mit Behinderungen an einen Verein vermittelt, der Dienstleistungen zur Berufsvorbereitung, Ausbildung und Beschäftigungen in Inklusionsunternehmen anbietet – dazu gehört auch ein Bioladen mit einem Bistro. Zu Beginn werden die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort intensiv eingearbeitet und erhalten später auch bei Bedarf weiter Unterstützung. Der Einsatz in den unterschiedlichen Bereichen orientiert sich dabei an Neigungen, Fähigkeiten und Einschränkungen.

Schlagworte und weitere Informationen

Bei der Gründung eines Inklusionsbetriebs ist eine Förderung der Ausstattung durch das Integrations- bzw. Inklusionsamt möglich. Außerdem erhalten Inklusionsbetriebe vom Integrations- bzw. Inklusionsamt laufende Zuschüsse zu den Personalkosten und monatlich einen festgelegten Betrag für eine arbeitsbegleitende und psychosoziale Betreuung ihrer Beschäftigten mit Schwerbehinderung oder Gleichstellung.
In REHADAT finden Sie auch die Kontaktdaten zu den
Integrations- bzw. Inklusionsämtern.

Unternehmen:

Beim Unternehmen handelt es sich um einen Verein, der mit seinen Angeboten junge Menschen zur Vermeidung von Benachteiligungen fördert. Dazu bietet der Verein Jugendhilfe, Kindergärten, Schulen, Berufsvorbereitung, Ausbildung, Weiterbildung und ein Integrationsfachdienst an. Außerdem gehören verschiedene Inklusionsbetriebe zum Verein. So auch ein Bioladen mit regionalen Bioprodukten und integriertem Bistro, bei dem Menschen mit Behinderungen arbeiten.

Kommentar des Geschäftsführers:

„Der Mehraufwand am Anfang zahlt sich auf lange Sicht aus – in der persönlichen Entwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch unternehmerisch.“

Behinderung und Beeinträchtigung der Beschäftigten:

Das Unternehmen beschäftigt auch eine große Bandbreite an Menschen mit physischen, psychischen und kognitiven Beeinträchtigungen. Dazu gehören beispielsweise Menschen mit Down-Syndrom, Menschen mit Störungen aus dem Autismus-Spektrum oder auch Personen mit Mobilitätseinschränkungen, die auf die Nutzung eines Rollstuhls angewiesen sind. Die Betroffenen benötigen zum Teil Unterstützung im Bereich der Einarbeitung und dem Alltag im Betrieb.

Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:

Zu Beginn werden die neuen Beschäftigten mit Behinderungen intensiv angelernt und eingearbeitet. Einige der Beschäftigten haben dabei bereits früher ein Praktikum im Bioladen absolviert. Sie konnten so bereits feststellen, ob die Arbeit dort ihren Neigungen entspricht und ob sie auch im direkten Kontakt mit der Kundschaft arbeiten können und möchten. Das Angebot der Tätigkeiten im Bioladen reicht beispielsweise von der Reinigung, der Annahme der Lebensmittel und dem Einräumen, der Bedienung an den Theken, dem Kassieren an der Kasse bis hin zu Verwaltungsarbeiten im Büro. Im Idealfall lernen die Beschäftigten verschiedene Bereiche nach und nach kennen und können so, wenn es Beeinträchtigungen und Neigungen zulassen, auch entsprechend im Bioladen an verschiedenen Stellen eingesetzt werden.

ICF-Items

Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • EFL - Gehen
  • EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
  • EFL - Stehen (längeres/vorgeneigt/Rotation)
  • ELA - Gehen
  • ELA - Reichen
  • ELA - Stehen
  • ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
  • ERGOS - Laufen (Gehen)
  • ERGOS - Reichen
  • ERGOS - Stehen
  • IMBA - Armbewegungen
  • IMBA - Gehen/Steigen
  • IMBA - Lernen/Merken
  • IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
  • IMBA - Selbständigkeit
  • IMBA - Stehen
  • IMBA - Umstellung
  • MELBA - Lernen/Merken
  • MELBA - Selbständigkeit
  • MELBA - Umstellung

Referenznummer:

Pb/111177


Informationsstand: 05.09.2022