Praxisbeispiel
Wo lag die Herausforderung?
Der Mann arbeitet als Gärtnerhelfer bei einer Gärtnerei. Er hat eine geistige Behinderung sowie eine Wirbelsäulenerkrankung und eine Herz-Kreislauferkrankung. Behinderungsbedingt ist er nur eingeschränkt körperlich belastbar. Zudem hat der Mann Konzentrationsschwierigkeiten. Die Gärtnerei beabsichtigte den Mann zu kündigen, da er häufiger beaufsichtigt werden muss und seine Arbeitsleistung stark verringert ist.
Was wurde gemacht?
Durch den Einsatz von Hilfsmitteln kann die Situation und die Arbeitsleistung des Mitarbeiters nicht verbessert werden. Zur Kompensation der außergewöhnlichen Belastung erhält die Gärtnerei deshalb Fördermittel.
Schlagworte und weitere Informationen
Dem Unternehmen wird vom Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt, als Ausgleich der außergewöhnlichen Belastungen, eine Kompensation zur personellen Unterstützung und ein Beschäftigungssicherungszuschuss gezahlt. Die Förderung dient der Sicherung des Arbeitsplatzes, da der Mann im Kündigungsfall auf dem Arbeitsmarkt schwer vermittelbar und somit dauerhaft arbeitslos wäre.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter.
Unternehmen:
Das Unternehmen ist eine Gärtnerei, die sich auf die Gewächshausaufzucht von Blumen spezialisiert hat. Das Unternehmen beabsichtigt einen Mitarbeiter mit Schwerbehinderung zu kündigen.
Behinderung und Beeinträchtigung des Mitarbeiters:
Der Mann hat eine geistige Behinderung, Wirbelsäulenerkrankung und Herz-Kreislauferkrankung. Er ist körperlich deshalb nicht stark belastbar und kann nur sehr eingeschränkt Lasten heben sowie tragen. Außerdem hat er Konzentrationsschwierigkeiten und kann sich Dinge nur schwer merken sowie lernen. Der GdB (Grad der Behinderung) beträgt 100.
Ausbildung und Beruf:
Der Mann arbeitet seit vielen Jahren als Gärtnerhelfer bei der Gärtnerei. Es handelt sich um das erste Beschäftigungsverhältnis des Mannes nach dem Besuch einer Förderschule.
Arbeitsplatz und Arbeitsorganisation:
Der Mitarbeiter wird in der Gärtnerei für folgende Helfertätigkeiten eingesetzt:
So kann er die Pflanzen nicht in geraden Reihen setzen oder feststellen, ob und wie viel Wasser die Pflanzen benötigen. Beim Topfen muss die Topfmaschine zwischendurch angehalten werden, weil der Mitarbeiter es nicht schafft, die befüllten Töpfe schnell genug zu entnehmen. Hierdurch entstehen Wartezeiten für den zweiten beteiligten Kollegen. Auch alle anderen Arbeiten führt der Mitarbeiter zwar ordentlich und gewissenhaft, aber deutlich langsamer aus, so erreicht er nur eine durchschnittliche Arbeitsleistung von 50 Prozent.
Für die Überwachung und Arbeitsanweisungen (der Gärtnerhelfer ist nicht in der Lage, mehrere Aufträge hintereinander abzuwickeln) wendet der Betriebsinhaber ca. zwei Stunden seiner täglichen Arbeitszeit auf, um den Mitarbeiter sinnvoll zu beschäftigen. Durch den Einsatz von Hilfsmitteln kann diese Situation und die Arbeitsleistung des Mitarbeiters nicht verbessert werden. Es bedarf deshalb einer finanziellen Kompensation der außergewöhnlichen Belastungen für den Betrieb, um den Arbeitsplatz zu erhalten.
- Gewächshäuser ausfegen und in Ordnung halten
- Pflanzenerde auf die Aufzuchttische füllen
- Pflanzen bewässern
- Entnahme der befüllten Töpfe aus der Topfmaschine
- Pflanzen pikieren (Pflanzen vereinzeln, weil sie sonst zu dicht stehen) usw.
So kann er die Pflanzen nicht in geraden Reihen setzen oder feststellen, ob und wie viel Wasser die Pflanzen benötigen. Beim Topfen muss die Topfmaschine zwischendurch angehalten werden, weil der Mitarbeiter es nicht schafft, die befüllten Töpfe schnell genug zu entnehmen. Hierdurch entstehen Wartezeiten für den zweiten beteiligten Kollegen. Auch alle anderen Arbeiten führt der Mitarbeiter zwar ordentlich und gewissenhaft, aber deutlich langsamer aus, so erreicht er nur eine durchschnittliche Arbeitsleistung von 50 Prozent.
Für die Überwachung und Arbeitsanweisungen (der Gärtnerhelfer ist nicht in der Lage, mehrere Aufträge hintereinander abzuwickeln) wendet der Betriebsinhaber ca. zwei Stunden seiner täglichen Arbeitszeit auf, um den Mitarbeiter sinnvoll zu beschäftigen. Durch den Einsatz von Hilfsmitteln kann diese Situation und die Arbeitsleistung des Mitarbeiters nicht verbessert werden. Es bedarf deshalb einer finanziellen Kompensation der außergewöhnlichen Belastungen für den Betrieb, um den Arbeitsplatz zu erhalten.
Schlagworte
- Arbeitgebende |
- Arbeitnehmende |
- Arbeitsaufgabe |
- Arbeitsleistung |
- Arbeitslosigkeit |
- Arbeitsorganisation |
- Arbeitstempo |
- Auffassung |
- Ausdauerleistung |
- berufliche Rehabilitation |
- Beschäftigungssicherungszuschuss |
- Betreuung |
- Betreuungsaufwand |
- Bewegungs- und Stützapparat |
- Bücken |
- Erwerbstätigkeit |
- Gartenbau |
- Gartenbauhelfer |
- Gärtner/in |
- Gärtnerei |
- geistige Arbeit |
- geistige Behinderung |
- Handhabung und Transport |
- Heben |
- Herz |
- Herz-Kreislauf-Erkrankung |
- Herz-Kreislaufsystem |
- Inklusion |
- innere Erkrankung |
- Integrationsamt |
- Konzentration |
- Körperbehinderung |
- Körperbelastung |
- Körperhaltung |
- Körperhaltung und Körperteilbewegung |
- Kündigung |
- Landschaftsbau |
- Landwirtschaft, Natur und Umwelt |
- Lernen |
- Lohnkostenzuschuss |
- Merken |
- Minderleistung |
- Organisation |
- personelle Unterstützung |
- Praxisbeispiel |
- Rückenerkrankung |
- Selbständigkeit |
- technische Beratung |
- Teilhabe |
- Teilhabe am Arbeitsleben |
- Tragen |
- Umgebungseinflüsse, Sicherheit und Belastungen |
- Vollzeitarbeit |
- Wirbelsäule
ICF-Items
- b117 |
- b140 |
- b144 |
- b160 |
- b1608 |
- b164 |
- b280 |
- b2801 |
- b28013 |
- b429 |
- b455 |
- b710 |
- b729 |
- b730 |
- b740 |
- b798 |
- d155 |
- d1558 |
- d159 |
- d160 |
- d163 |
- d175 |
- d1758 |
- d177 |
- d210 |
- d220 |
- d230 |
- d4105 |
- d429 |
- d430 |
- d4300 |
- d4305 |
- d845 |
- d8450 |
- d8451 |
- d8452 |
- d850 |
- d8502 |
- d910 |
- d9108 |
- e330 |
- e335 |
- e360 |
- e565 |
- e5650 |
- e590 |
- e5900 |
- s410 |
- s4100 |
- s4109 |
- s760 |
- s7600 |
- s76009
Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung
- EFL - Heben (Boden zur Taillenhöhe/Taillen- zur Kopfhöhe/horizontal)
- EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
- EFL - Tragen (rechte, linke Hand/vorne)
- ELA - Bücken/Aufrichten
- ELA - Heben
- ELA - Tragen
- ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
- ERGOS - Bücken
- ERGOS - statisches/dynamisches Heben
- ERGOS - Tragen
- IMBA - Arbeitsplanung
- IMBA - Arbeitszeit
- IMBA - Auffassung
- IMBA - Aufmerksamkeit
- IMBA - Geneigt/Gebückt
- IMBA - Heben
- IMBA - Konzentration
- IMBA - Lernen/Merken
- IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
- IMBA - Problemlösen
- IMBA - Rumpfbewegungen (Bücken/Aufrichten)
- IMBA - Selbständigkeit
- IMBA - Tragen
- IMBA - Umstellung
- IMBA - Vorstellung (Vorstellungsvermögen)
- MELBA - Arbeitsplanung
- MELBA - Auffassung
- MELBA - Aufmerksamkeit
- MELBA - Konzentration
- MELBA - Lernen/Merken
- MELBA - Problemlösen
- MELBA - Selbständigkeit
- MELBA - Umstellung
- MELBA - Vorstellung (Vorstellungsvermögen)
Referenznummer:
R/PB4200
Informationsstand: 19.12.2022