Praxisbeispiel
Wo lag die Herausforderung?
Der Mann kann keine akustischen Informationen wahrnehmen und nicht verbal kommunizieren. Nach einer gewissen Zeit der Arbeitslosigkeit wurde er neu eingestellt. Es mussten dazu bestimmte Aspekte zur Sicherheit und Kommunikation berücksichtigt werden.
Was wurde gemacht?
Die Kommunikation erfolgt schriftlich, über Gesten und mit Hilfe einer gebärdensprachdolmetschenden Person. Aus Gründen der Sicherheit wurde außerdem ein Personennotrufsystem, das auch mit der Brandschutzanlage gekoppelt ist, eingesetzt. Das System übermittelt dazu Informationen auch als Textnachricht, z. B. im Brandfall, an einen Empfänger. Der Empfänger wird am Körper getragen und vibriert beim Eingang der entsprechenden Info, deren Text dann auf einem kleinen Display angezeigt wird.
Das Interview können Sie unten über den Reiter dazu öffnen.
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Schlagworte und weitere Informationen
Thomas Brocksch arbeitet als Datenlöscher im Inklusionsunternehmen bzw. IT-Unternehmen AfB social & green IT. Er hat einige Arbeitsstellen und auch Zeiten der Arbeitslosigkeit erlebt. AfB steht für Arbeit für Menschen mit Behinderung. In der Berliner AfB-Niederlassung hat der gehörlose Mitarbeiter einen Arbeitsplatz mit Verantwortung und ein Team gefunden, auf das er sich verlassen kann.
Sein Vorgesetzter Jörg Franke bestätigt die gute Zusammenarbeit: "Thomas ist menschlich gesehen einer der wertvollsten Kollegen, die wir hier haben. Fachlich hat er sich super entwickelt."
Hier erzählt Thomas Brocksch von seiner Arbeit. Das Interview führte eine Mitarbeiterin der AfB bzw. Anastasia Weibert mit Unterstützung einer Gebärdensprachdolmetscherin.
Mein Name ist Thomas Brocksch, ich arbeite bei AfB in der Datenlöschung und bin gehörlos. 2012 fing ich hier in der Monitortestung an, merkte aber schnell, dass mich die Datenlöschung mehr interessiert und habe mich seitdem sehr gut einarbeiten können.
Vor AfB habe ich u. a. als Mechaniker, Küchenplaner und im Straßenbau gearbeitet und war zuletzt sogar lange Zeit arbeitslos. Durch Zufall erfuhr ich von AfB und war sofort interessiert. Der Inklusionsgedanke hat mir so gut gefallen, dass ich mich unbedingt bewerben musste. Die Arbeit mit Computern war eine große Umstellung für mich, ich musste viel lernen und habe mir viel aufgeschrieben. Da bin ich auch sehr zufrieden und stolz auf mich, dass die Arbeit in der Datenlöschung gut klappt. Ich finde es gut, dass bei AfB Menschen mit verschiedenen Behinderungen und Menschen ohne Behinderung zusammenarbeiten. Der Standort bei uns in Berlin ist relativ klein, hier ist alles sehr familiär und das gefällt mir.
Meinen Arbeitsplatz kann ich mir nach meinen Wünschen einrichten. Da ich sehr zielstrebig und engagiert bin, habe ich das auch gerne genutzt und so Arbeitswege und Arbeitsprozesse für mich optimiert. Von meinen Kollegen und meinem Vorgesetzten werde ich in allen Belangen unterstützt. Zu meiner Sicherheit trage ich einen Personennotruf mit einem starken Vibrationsalarm, der direkt mit der Brandanlage gekoppelt ist und mich bei Gefahr warnt. Zusätzlich kann ich mich auf all meine anderen Sinne und meine Kollegen verlassen.
Die Arbeit in der Datenlöschung geht mit einer großen Verantwortung einher. Ich lösche IT-Geräte von Unternehmen, die wir anschließend aufarbeiten und weiterverkaufen. Ich darf keinen Fehler machen und habe manchmal sehr viele Aufgaben, die mich beschäftigen. Gleichzeitig arbeite ich aber sehr konzentriert, bin kreativ und ein aktiver Mensch. Ich finde immer einen Ausweg. Bei Problemen, die ich nicht alleine bewältigen kann, suchen wir gemeinsam nach einer Lösung. Trotz der großen Verantwortung gefällt mir die Arbeit in der Datenlöschung sehr. Ich verstehe mich gut mit meinen Kollegen und Vorgesetzten. Auch die Entwicklung der Technik finde ich sehr spannend. Ich tüftle gerne und denke mir gerne neue Dinge aus.
Da ich gehörlos bin, gibt es bei der Kommunikation manchmal Schwierigkeiten. Vieles erklärt sich über Zeigen und manches über Schreiben. Für Teammeetings, Schulungen und andere wichtige Sachen, die nicht über das Zeigen oder Schreiben geklärt werden können, hatten wir bis vor kurzem alle zwei Wochen einen Gebärdendolmetscher vor Ort. Mittlerweile unterstützt uns der Gebärdendolmetscher wöchentlich. Eine weitere Herausforderung ist, wenn mich Kollegen ansprechen wollen, sich aber vorher nicht bemerkbar gemacht haben, dann erschrecke ich mich. Am besten ist es, wenn sie kurz an mir vorbeilaufen und sich z. B. durch Winken bemerkbar machen.
Ich liebe meinen Job, vor allem wenn ich kreativ werden kann und Arbeitsprozesse optimieren kann. Für die Zukunft wünsche ich mir deshalb weiterhin ein gutes Miteinander, Wertschätzung und Austausch unter den Kollegen und, dass ich bis zur Rente bei AfB arbeiten darf.
Sein Vorgesetzter Jörg Franke bestätigt die gute Zusammenarbeit: "Thomas ist menschlich gesehen einer der wertvollsten Kollegen, die wir hier haben. Fachlich hat er sich super entwickelt."
Hier erzählt Thomas Brocksch von seiner Arbeit. Das Interview führte eine Mitarbeiterin der AfB bzw. Anastasia Weibert mit Unterstützung einer Gebärdensprachdolmetscherin.
Mein Name ist Thomas Brocksch, ich arbeite bei AfB in der Datenlöschung und bin gehörlos. 2012 fing ich hier in der Monitortestung an, merkte aber schnell, dass mich die Datenlöschung mehr interessiert und habe mich seitdem sehr gut einarbeiten können.
Vor AfB habe ich u. a. als Mechaniker, Küchenplaner und im Straßenbau gearbeitet und war zuletzt sogar lange Zeit arbeitslos. Durch Zufall erfuhr ich von AfB und war sofort interessiert. Der Inklusionsgedanke hat mir so gut gefallen, dass ich mich unbedingt bewerben musste. Die Arbeit mit Computern war eine große Umstellung für mich, ich musste viel lernen und habe mir viel aufgeschrieben. Da bin ich auch sehr zufrieden und stolz auf mich, dass die Arbeit in der Datenlöschung gut klappt. Ich finde es gut, dass bei AfB Menschen mit verschiedenen Behinderungen und Menschen ohne Behinderung zusammenarbeiten. Der Standort bei uns in Berlin ist relativ klein, hier ist alles sehr familiär und das gefällt mir.
Meinen Arbeitsplatz kann ich mir nach meinen Wünschen einrichten. Da ich sehr zielstrebig und engagiert bin, habe ich das auch gerne genutzt und so Arbeitswege und Arbeitsprozesse für mich optimiert. Von meinen Kollegen und meinem Vorgesetzten werde ich in allen Belangen unterstützt. Zu meiner Sicherheit trage ich einen Personennotruf mit einem starken Vibrationsalarm, der direkt mit der Brandanlage gekoppelt ist und mich bei Gefahr warnt. Zusätzlich kann ich mich auf all meine anderen Sinne und meine Kollegen verlassen.
Die Arbeit in der Datenlöschung geht mit einer großen Verantwortung einher. Ich lösche IT-Geräte von Unternehmen, die wir anschließend aufarbeiten und weiterverkaufen. Ich darf keinen Fehler machen und habe manchmal sehr viele Aufgaben, die mich beschäftigen. Gleichzeitig arbeite ich aber sehr konzentriert, bin kreativ und ein aktiver Mensch. Ich finde immer einen Ausweg. Bei Problemen, die ich nicht alleine bewältigen kann, suchen wir gemeinsam nach einer Lösung. Trotz der großen Verantwortung gefällt mir die Arbeit in der Datenlöschung sehr. Ich verstehe mich gut mit meinen Kollegen und Vorgesetzten. Auch die Entwicklung der Technik finde ich sehr spannend. Ich tüftle gerne und denke mir gerne neue Dinge aus.
Da ich gehörlos bin, gibt es bei der Kommunikation manchmal Schwierigkeiten. Vieles erklärt sich über Zeigen und manches über Schreiben. Für Teammeetings, Schulungen und andere wichtige Sachen, die nicht über das Zeigen oder Schreiben geklärt werden können, hatten wir bis vor kurzem alle zwei Wochen einen Gebärdendolmetscher vor Ort. Mittlerweile unterstützt uns der Gebärdendolmetscher wöchentlich. Eine weitere Herausforderung ist, wenn mich Kollegen ansprechen wollen, sich aber vorher nicht bemerkbar gemacht haben, dann erschrecke ich mich. Am besten ist es, wenn sie kurz an mir vorbeilaufen und sich z. B. durch Winken bemerkbar machen.
Ich liebe meinen Job, vor allem wenn ich kreativ werden kann und Arbeitsprozesse optimieren kann. Für die Zukunft wünsche ich mir deshalb weiterhin ein gutes Miteinander, Wertschätzung und Austausch unter den Kollegen und, dass ich bis zur Rente bei AfB arbeiten darf.
Das Unternehmen erhält vom Integrations- bzw. Inklusionsamt einen laufenden Lohnkosten-Zuschuss zur Beschäftigungssicherung und zur Kompensation des zusätzlichen Aufwandes. Außerdem förderte das Integrations- bzw. Inklusionsamt die behinderungsgerechte Arbeitsgestaltung für den neuen Arbeitsplatz. Die Beratung erfolgte dabei durch den Technischen Beratungsdienst des Integrations- bzw. Inklusionsamtes.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Tel.- Nummern der Integrations- bzw. Inklusionsämter.
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Referenznummer:
Pb/111098
Informationsstand: 26.04.2023