Praxisbeispiel
Gestaltung eines Ausbildungsplatzes für einen Technischen Produktdesigner

Wo lag die Herausforderung?

Der Auszubildende hat Multiple Sklerose, weshalb er einen Rollstuhl nutzen muss und sein Greifraum eingeschränkt ist. Er musste behinderungsbedingt die Ausbildungsart beim Unternehmen wechseln. Für seine Ausbildung zum Technischen Produktdesigner musste ein neuer und behinderungsgerechter Arbeitsplatz eingerichtet werden.

Was wurde gemacht?

Im Bereich der Konstruktionsabteilung wurde ein komplett neuer CAD-Arbeitsplatz für den Ausbildenden eingerichtet. Dieser wurde mit einem höhen- und neigungsverstellbaren Arbeitstisch und einem zusätzlichen Rollcontainer zur Ablage von Plänen, Zeichnungen und sonstigen Unterlagen ausgestattet.

Schlagworte und weitere Informationen

Die Förderung für den neu geschaffenen Arbeitsplatz für den Auszubildenden mit einer Schwerbehinderung erfolgte durch das Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt. Die Beratung zur Arbeitsgestaltung erfolge durch den Technischen Beratungsdienst des Integrations- beziehungsweise Inklusionsamtes.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter.

Unternehmen:

Das Unternehmen stellt Bauteile für die Kfz-Industrie und Präzisions-Großrohre für den Pipelinebau her.

Behinderung und Beeinträchtigung des Mitarbeiters:

Der Mann hat Multiple Sklerose (MS). Er ist auf die ständige Nutzung eines Rollstuhls angewiesen. Sein Greifraum ist behinderungsbedingt eingeschränkt. Der GdB (Grad der Behinderung) beträgt 70.

Ausbildung und Beruf:

Der Mann hatte beim Unternehmen eine Ausbildung zum Industriemechaniker begonnen, die er wegen des Ausbruchs der MS und der bleibenden körperlichen Einschränkungen nicht beenden konnte. Die Ausbildung wurde vom Industriemechaniker zum Technischen Produktdesigner umgewandelt. Ein Teil der Ausbildungszeit zum Industriemechaniker wurde dabei von der Industrie- und Handelskammer angerechnet, so dass er direkt in das zweite Ausbildungsjahr einsteigen konnte.

Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:

Zu den Aufgaben des Auszubildenden gehört, innerhalb der Konstruktionsabteilung, normgerechte und werkstattgerechte Fertigungsunterlagen und Zeichnungen aus vorgegebenen Skizzen und Konstruktionsentwürfen anzufertigen. Er arbeitet daher besonders eng mit der Fertigungsabteilung und den Ingenieuren der Konstruktionsabteilung zusammen und muss zum Anfertigen der technischen Zeichnungen CAD einsetzen. Um dies zu ermöglichen, wurde in der Konstruktionsabteilung ein weiterer und neuer CAD-Arbeitsplatz eingerichtet. Dort arbeitet der Auszubildende an dem CAD-Arbeitsplatz mit einem motorischen höhen- und neigungsverstellbaren Arbeitstisch. Die Bedienelemente, zur motorischen Verstellung des Arbeitstisches, befinden sich im eingeschränkten Greifraum des Auszubildenden. So kann er selbst die erforderlichen Veränderungen vornehmen, um eine günstige Arbeitshaltung einnehmen zu können. Zur Ablage von Plänen, Zeichnungen und sonstigen Unterlagen steht ihm ein Rollcontainer zur Verfügung. Zusätzlich musste für den CAD-Arbeitsplatz noch ein Computer mit einer weiteren Lizenz für die CAD-Software angeschafft werden.

Eingesetzte Hilfsmittel – Anzeigen der Produkte:

ICF-Items

Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • EFL - Gehen
  • EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
  • EFL - Stehen (längeres/vorgeneigt/Rotation)
  • ELA - Gehen
  • ELA - Reichen
  • ELA - Stehen
  • ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
  • ERGOS - Laufen (Gehen)
  • ERGOS - Reichen
  • ERGOS - Stehen
  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - Armbewegungen
  • IMBA - Gehen/Steigen
  • IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
  • IMBA - Stehen

Referenznummer:

R/PB4338


Informationsstand: 10.01.2024