Praxisbeispiel
Prüfungsmodifikation für einen Bürokaufmann

Wo lag die Herausforderung?

Der Mann hat behinderungsbedingt Probleme mit der Feinmotorik und hat eine ausgeprägte Gehbehinderung. Er hat stark zitternde Hände, weshalb er nicht schreiben kann. Es musste eine Lösung gefunden werden, wie er dennoch an Prüfungen in seiner Ausbildung teilnehmen kann.

Was wurde gemacht?

Seine Mitarbeit und bisher erzielten Leistungen in der Ausbildung zeigen, dass er durchaus alle ihm gestellten Aufgaben ohne Probleme durchführen kann. Zur Chancengleichheit wurde dem Mann erlaubt, die Prüfungen am Computer zu bearbeiten. Dieser wurde mit einer Großfeldtastatur, einer speziellen Eingabesoftware und einem Trackball ausgestattet. Zusätzlich hatte er eine Prüfungszeitverlängerung von 10 Prozent.

Schlagworte und weitere Informationen

Die anfallenden Prüfungsgebühren können (nach SGB IX §185 Absatz 3 Nummer 2) vom Integrations- bzw. Inklusionsamt bis zu 100% bezuschusst werden.
In REHADAT finden Sie auch die Adresse und Tel.- Nummer der Integrations- bzw. Inklusionsämter.

Behinderung und Funktionseinschränkung:

Der Mann hat eine chronisch-entzündlichen Erkrankung des Zentralnervensystems (Multiple Sklerose) mit einer ausgeprägten Gehbehinderung und Beeinträchtigung der Feinmotorik. Seine Hände zittern stark, so dass es für ihn nicht möglich ist schriftliche Arbeiten zu machen.

Ausbildung und Beruf:

Der Mann absolviert eine Ausbildung zum Bürokaufmann.
In REHADAT finden Sie auch Einrichtungen, die behinderte Menschen ausbilden.

Prüfungsmodifikation:

Der Prüfungsteilnehmer ist motiviert, sozial integriert und seine intellektuellen Fähigkeiten sind gut ausgebildet. Seine Mitarbeit und bisher erzielten Leistungen in der Ausbildung bestätigen, dass er ohne weiteres in der Lage ist, die Aufgabenstellungen der Ausbildung befriedigend bis sehr gut zu lösen. Die Abschlussprüfung könnte er deshalb mit gutem Erfolg ablegen.
Zur Chancengleichheit und als Nachteilsausgleich wurde es dem Auszubildenden vom Prüfungsausschuss der Industrie- und Handelskammer (IHK) erlaubt die Prüfungsaufgaben direkt am Computer zu lesen sowie zu bearbeiten. Dazu erhielt er behinderungsbedingt eine Prüfungszeitverlängerung von 10 Prozent.

Eingesetzte Hilfsmittel - Anzeigen der Produkte:

ICF-Items

Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • EFL - Gehen
  • EFL - Handkoordination (rechts/links)
  • EFL - Handumwendebewegungen (rechts/links)
  • EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
  • EFL - Stehen (längeres/vorgeneigt/Rotation)
  • ELA - Feinmotorik
  • ELA - Gehen
  • ELA - Stehen
  • ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
  • ERGOS - Fingergeschicklichkeit
  • ERGOS - Handgeschicklichkeit
  • ERGOS - Laufen (Gehen)
  • ERGOS - Stehen
  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - Feinmotorik (Fußgeschicklichkeit)
  • IMBA - Feinmotorik (Hand- und Fingergeschicklichkeit)
  • IMBA - Gehen/Steigen
  • IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
  • IMBA - Schreiben
  • IMBA - Stehen
  • MELBA - Feinmotorik
  • MELBA - Schreiben

Referenznummer:

R/PB5355


Informationsstand: 14.02.2012