Praxisbeispiel
Wo lag die Herausforderung?
Bedingt durch eine Wirbelsäulenerkrankung konnte der Schreiner nicht weiter in der Produktion für das Leimen der Bettseitenteile eingesetzt werden, da er dazu dort dauerhaft manuell Hebe- und Tragearbeiten in Zwangshaltungen ausführen musste. Sein Arbeitsplatz musste deshalb behinderungsgerecht angepasst werden.Was wurde gemacht?
Der Arbeitsplatz wurde mit pneumatischen Leimtischen ausgestattet, welche die vom Mitarbeiter eingesetzten Teile nach Knopfdruck für das Verleimen zusammenpressen. Um die Teile zu- oder abzuführen wird ein Elektro-Gabelhochhubwagen eingesetzt. Außerdem steht ihm nun ein Stehsitz als Stehhilfe zur Verfügung.
Die behinderungsgerechte Gestaltung wurde vom Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt gefördert. Die Bindungsfrist zur Beschäftigung von Menschen mit einer Schwerbehinderung an diesem Arbeitsplatz wurde auf acht Jahre festgesetzt. Die Beratung zur behinderungsgerechten Gestaltung erfolgte durch den Technischen Beratungsdienst des Integrations- beziehungsweise Inklusionsamtes.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter.
Unternehmen:
Das Unternehmen produziert industriell Möbel.Behinderung und Beeinträchtigung des Mitarbeiters:
Der Mann hat eine Wirbelsäulenerkrankung und ist schwerbehindert. Er kann keine schweren Lasten mehr heben und tragen. Außerdem sollte er bei der Ausübung einer Tätigkeit bestimmte Arbeitshaltungen, wie das Bücken, vermeiden.Ausbildung und Beruf:
Der Mann ist gelernter Schreiner und arbeitet im Montagebereich der Möbelfertigung.Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:
Der Schreiner hat die Aufgabe, Bettseitenteile, Schubladen und Stühle zu montieren. Der Hauptanteil seiner Tätigkeit liegt dabei im Zusammenbau der Bettseitenteile.Dazu hob er die Einzelteile von auf dem Boden stehenden Paletten auf den Montagetisch und baute sie zusammen. Nach dem Zusammenbau wurden die Möbel bis zur Austrocknung der verleimten Teile in eine Spannvorrichtung eingespannt. Zur Erfüllung seiner Aufgabe musste der Mitarbeiter dauerhaft Lasten in gebückter, mit gebeugtem und/oder verdrehtem Oberkörper sowie stehend heben und tragen.
Der Arbeitsplatz wurde deshalb behinderungsgerecht gestaltet und mit pneumatischen Leimtischen ausgestattet. Die jeweiligen Einzelteile müssen vom Mitarbeiter nur noch in eine Vorrichtung am Leimtisch eingelegt werden. Das Zusammenschieben der Teile wird anschließend per Startkopf mit pneumatischer Unterstützung vollzogen.
Für die Teilezu- bzw. abführung wird ein Elektro-Gabelhochhubwagen eingesetzt. Mit diesem Elektro-Gabelhochhubwagen kann der Mitarbeiter die Einzelteile auf eine für ihn angemessene Arbeitshöhe positionieren, wodurch Zwangshaltungen vermieden werden. Zur weiteren Entlastung der Wirbelsäule und Beine wird ein Stehsitz als Stehhilfe eingesetzt.
Eingesetzte Hilfsmittel – Anzeigen der Produkte:
Werkbänke, Schweißtische, Montagetische und PacktischeHocker und Stehsitze (Stehhilfen)
handgeführte Hubwagen (Gabelhubwagen)
Schlagworte
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- Vorrichtung |
- Wirbelsäule
Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung
- EFL - Heben (Boden zur Taillenhöhe/Taillen- zur Kopfhöhe/horizontal)
- EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
- EFL - Stehen (längeres/vorgeneigt/Rotation)
- EFL - Tragen (rechte, linke Hand/vorne)
- ELA - Bücken/Aufrichten
- ELA - Heben
- ELA - Stehen
- ELA - Tragen
- ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
- ERGOS - Bücken
- ERGOS - statisches/dynamisches Heben
- ERGOS - Stehen
- ERGOS - Tragen
- IMBA - Arbeitszeit
- IMBA - Geneigt/Gebückt
- IMBA - Heben
- IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
- IMBA - Rumpfbewegungen (Bücken/Aufrichten)
- IMBA - Stehen
- IMBA - Tragen
Referenznummer:
R/PB1028
Informationsstand: 04.08.2025