Praxisbeispiel
Über Maßnahmen zur Qualifizierung zum Job in der Montage

Wo lag die Herausforderung?

Der junge Mann hat eine geistige Behinderung, die unter anderem zu Beeinträchtigungen beim Lernen und Merken führt. Er wollte nach dem Verlassen der Schule einen Job auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ausüben und benötigte dazu Unterstützung.

Was wurde gemacht?

Über die Arbeitsagentur wurde er in Maßnahmen zur Findung eines Tätigkeitsfeldes und zur beruflichen Qualifizierung vermittelt. Zu denen auch Praktika und ein Jobcoaching gehörten. Mit Hilfe und der begleitenden Unterstützung durch einen Integrationsfachdienst und einen Jobcoach konnte er in einem Unternehmen Fuß fassen und wurde als Hilfskraft für die Montage eingestellt.

Schlagworte und weitere Informationen

Die beiden Maßnahmen zur Findung eines Tätigkeitsfeldes und zur beruflichen Qualifizierung wurden von der Arbeitsagentur gefördert. Die Arbeitsagentur förderte auch die Unterstützung und Begleitung durch den Integrationsfachdienst und durch einen Jobcoach.
Über das Budget für Arbeit erhält das Unternehmen einen Lohnkostenzuschuss. Bei Bedarf kann der Integrationsfachdienst zur Unterstützung und weiteren Anleitung weiter mit einbezogen werden. Die Förderung erfolgt dabei auch weiter über das Budget für Arbeit. Das Budget für Arbeit wird vom Träger der Eingliederungshilfe im betreffenden Bundesland gefördert.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Arbeitsagenturen.

Unternehmen:

Mit rund 800 Mitarbeitern stellt das Unternehmen beispielsweise schwingungsdämpfende Systeme und andere Bauteile für Züge, Baumaschinen, Schiffe, Flugzeuge und Maschinen her. Unter den Mitarbeitern sind auch Menschen mit einer Schwerbehinderung. Deshalb wurde das Unternehmen vom Integrationsamt für sein Engagement zur beruflichen Inklusion ausgezeichnet.

Behinderung und Beeinträchtigung des Mitarbeiters:

Der junge Mann hat eine geistige Behinderung. Behinderungsbedingt hat er Schwierigkeiten, theoretische und praktische Inhalte zur Ausübung eines Berufes zu lernen und zu behalten. Deshalb benötigt er eine unterstützende Person, die ihm alles einfach erklärt und mit ihm Arbeitsabläufe trainiert.

Übergang Schule – Beruf:

Der junge Mann besuchte eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung. Er wechselte danach über die Vermittlung der Arbeitsagentur in eine Maßnahme bei einer „Berufsvorbereitenden Einrichtung“ (BVE). Im Rahmen der Maßnahme in der „Berufsvorbereitenden Einrichtung“ erprobte er durch Praktika verschiedene Tätigkeitsbereiche. Dabei wurden er und die betreffenden Unternehmen vom Integrationsfachdienst (IFD) begleitet und unterstützt. Zu den Unternehmen gehörte auch sein jetziges arbeitgebendes Unternehmen, das ihn gerne beschäftigen wollte. Zur Umsetzung des Vorhabens und zur beruflichen Bildung bzw. Qualifizierung für eine Tätigkeit im Unternehmen nahm er an einer weiteren aufbauenden Maßnahme, einer sog. „Kooperativen Beruflichen Bildung und Vorbereitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt“, teil. Dabei konnte mit Hilfe eines Jobcoaches eine geeignete Tätigkeit im Unternehmen gefunden und er über ein Jobcoaching dafür schrittweise qualifiziert werden. Parallel musste er die Berufsschule besuchen, um von speziellen Lehrkräften mit sonderpädagogischer und berufsschulischer Kompetenz einfache theoretische Inhalte vermittelt und erklärt zu bekommen. Am Ende der Maßnahme wurde er dann als Hilfskraft in der Montage vom Unternehmen eingestellt.

Arbeitsplatz und Arbeitsorganisation:

Sein Arbeitsplatz befindet sich in einer der Werkshallen des Unternehmens. In der Werkshalle werden speziell Elemente für Flugzeuge hergestellt und zu Baugruppen montiert, die später an weitere Unternehmen zum Einbau in die Flugzeuge verschickt werden. Sein Arbeitsplatz ist standardmäßig ergonomisch mit einer Werkbank und einem Arbeitsstuhl ausgestattet. An der Werkbank befindet sich ein Schraubstock, in den er Gabeln für Zug- und Druckstangen einspannt. In die Gabeln presst er dann mit einem Werkzeug Hülsen aus Kunststoff ein. Auf die Ausübung der Tätigkeit wurde mit Hilfe eines Jobcoachings vorbereitet. Bei Fragen und Problemen kann er sich jederzeit an seine Ansprechperson bzw. Vorarbeiterin wenden, die jeden Morgen zu Beginn des Arbeitstages mit ihm über den anstehenden Arbeitstag spricht.

ICF-Items

Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • IMBA - Arbeitsplanung
  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - Lernen/Merken
  • IMBA - Problemlösen
  • IMBA - Selbständigkeit
  • IMBA - Umstellung
  • IMBA - Vorstellung (Vorstellungsvermögen)
  • MELBA - Arbeitsplanung
  • MELBA - Lernen/Merken
  • MELBA - Problemlösen
  • MELBA - Selbständigkeit
  • MELBA - Umstellung
  • MELBA - Vorstellung (Vorstellungsvermögen)

Referenznummer:

PB/111284


Informationsstand: 30.09.2024