Praxisbeispiel
Fortbildung eines Verwaltungsangestellten zum Verwaltungsfachwirt

Wo lag die Herausforderung?

Der Verwaltungsangestellte kann behinderungsbedingt nur sehr schlecht sehen. Er muss Informationen vergrößert und kontrastreich dargestellt bekommen, damit er sie erkennen kann. Er wollte eine Fortbildung zum Verwaltungsfachwirt absolvieren und sein Arbeitsplatz musste mit Hilfsmitteln behinderungsgerecht ausgestattet werden.

Was wurde gemacht?

Der Verwaltungsangestellte nahm an einem speziellen Fortbildungslehrgang in einem Berufsförderungswerk (BFW) teil, der in Zusammenarbeit mit einem Studieninstitut für kommunale Verwaltung durchgeführt wurde. Das BFW konnte dabei speziell auf die behinderungsbedingten Bedürfnisse in der Fortbildung eingehen. Außerdem wurde sein neuer Arbeitsplatz im Bereich der Sozialhilfe nach der erfolgreich absolvierten Fortbildung mit folgenden Hilfsmitteln ausgestattet:

Schlagworte und weitere Informationen

Die behinderungsgerechte Gestaltung wurde vom Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt gefördert. Die Beratung erfolgte durch den Technischen Beratungsdienst des Integrations- beziehungsweise Inklusionsamtes. Die behinderungsbedingten Mehrkosten bzw. die erforderliche Unterstützung durch das Berufsförderungswerk im Rahmen der Fortbildung wurde ebenfalls durch das Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt gefördert.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter und von Berufsförderungswerken, die Menschen mit einer Sehbehinderung oder Blindheit ausbilden.

Unternehmen:

Es handelt sich um eine Stadtverwaltung.

Behinderung und Beeinträchtigung des Mitarbeiters:

Der Mann ist stark sehbehindert und ist deshalb schwerbehindert. Seine Fähigkeit, optische Informationen wahrzunehmen, ist trotz des Tragens einer Brille eingeschränkt. Behinderungsbedingt müssen deshalb Informationen zur besseren optischen Wahrnehmung vergrößert und kontrastreich dargestellt werden.

Ausbildung und Beruf:

Der Mann hat eine Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation bei der Stadtverwaltung absolviert und einige Jahre später den Angestelltenlehrgang zum Verwaltungsangestellten erfolgreich durchlaufen. Er war dann mehrere Jahre als Sachbearbeiter bei der Stadtverwaltung beschäftigt. Anschließend nahm er aufgrund seiner Sehbeeinträchtigung in einem Berufsförderungswerk (BFW) an einem Fortbildungslehrgang zum Verwaltungsfachwirt teil, der in Zusammenarbeit mit einem Studieninstitut für kommunale Verwaltung durchgeführt wurde. Die Stadtverwaltung stellte ihn für diese Zeit frei. Damit die Teilnehmenden von Beginn an konzentriert arbeiten können, wird ihr Arbeitsplatz in der Verwaltung zum Anfang der Qualifizierung im BFW eins zu eins nachgebildet und entsprechende Hilfsmittel zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus sind alle Unterrichtsmaterialien barrierefrei und an die Bedürfnisse der Teilnehmenden mit einer Sehbehinderung oder Blindheit angepasst.

Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:

Der Mitarbeiter wurde nach erfolgreichem Abschluss des Lehrgangs in den gehobenen Dienst beim Sozialamt eingesetzt. Der neue Arbeitsplatz wurde mit einem PC, einer Vergrößerungssoftware, einem Großbildschirm, einem Kameralesesystem (Bildschirmlesegerät) und einer Großschrift-Kontrasttastatur ausgestattet. Die Vergrößerungssoftware und das Bildschirmlesegerät ermöglichen, neben der Vergrößerung, auch eine kontrastreiche Darstellung auf dem Großbildschirm. Wobei die Vergrößerungssoftware auch eine Sprachausgabe über Lautsprecher oder Kopfhörer ermöglicht. Das eingesetzte Bildschirmlesegerät wird zum Vergrößern von Vorlagen in Papierformat (Briefe, Formulare usw.) genutzt.

Eingesetzte Hilfsmittel – Anzeigen der Produkte:

ICF-Items

Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • ERGOS - Sehen
  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - Sehen

Referenznummer:

R/PB5343


Informationsstand: 07.10.2024