Praxisbeispiel
Arbeits­platz­gestaltung für eine Büroangestellte in einem Reisebüro

Wo lag die Herausforderung?

Die Büroangestellte hat nach einem Schlaganfall eine Lähmung des linken Arms und der linken Hand. Behinderungsbedingt kann sie Gegenstände und Arbeitsmittel in ihrem eingeschränkten Greifraum nur mit einer Hand greifen, halten, bedienen und nutzen. Ihr Bildschirmarbeitsplatz musste mit entsprechenden Hilfsmitteln ausgestattet werden.

Was wurde gemacht?

Um die Einschränkungen bei der Arbeit am Computer, dem Öffnen von Briefen und dem Ablegen von Schriftstücken auszugleichen, wurde ihr Bildschirmarbeitsplatz behinderungsgerecht wie folgt ausgestattet:

Die behinderungsgerechte Gestaltung wurde vom Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt gefördert. Die Beratung erfolgte dabei durch den Technischen Beratungsdienst des Integrations- beziehungsweise Inklusionsamtes.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter.

Unternehmen:

Das Unternehmen betreibt mit seinen 47 Beschäftigten ein Reisebüro und Busunternehmen für Ferienreisen.

Behinderung und Beeinträchtigung der Mitarbeiterin:

Die Frau hat nach einem Schlaganfall eine Lähmung des linken Arms und der linken Hand. Der Greifraum, das Greifen, das Halten und Handhaben sind behinderungsbedingt eingeschränkt. Der Grad der Behinderung (GdB) beträgt 70.

Beruf:

Die Frau arbeitet halbtags als Büroangestellte beim Unternehmen.

Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:

Die Büroangestellte arbeitet in einem Büro an einem üblichen Bildschirmarbeitsplatz. Im Rahmen ihrer Tätigkeit hat sie folgende Aufgaben zu erledigen:
  • das Öffnen und Sortieren der eingehenden Post,
  • das Lochen und Abheften von Dokumenten,
  • die Beratung der Kundschaft vor Ort und am Telefon,
  • das Reservieren sowie Buchen von Reisen am PC,
  • der Schriftverkehr mit der Kundschaft sowie anbietenden Reiseunternehmen am PC und
  • das Bearbeiten der Zahlungen der Kundschaft am PC.
Die Mitarbeiterin kann behinderungsbedingt nur den rechten Arm und die rechte Hand zur Bewältigung der Arbeitsaufgaben einsetzen. Sie benötigte deshalb mehr Zeit oder die Hilfe der Kolleginnen und Kollegen.

Der Arbeitsplatz wurde zur Kompensation der Einschränkungen und Ausfälle behinderungsgerecht angepasst. Dazu stehen ihr folgende Hilfsmittel zur Verfügung:
  • ein Head-Set zum Anschluss an ihr Telefon und parallelem Arbeiten (Recherchieren, Reservieren und Buchen) am PC,
  • eine Kleinfeldtastatur als Einhandtastatur mit einer Einrastfunktion z. B. für die Shift-Taste zur Großschreibung für den PC,
  • eine kabellose ergonomische Maus,
  • ein elektrischer Locher sowie Hefter zum Abheften der Dokumente und
  • ein elektrischer Brieföffner.

Eingesetzte Hilfsmittel – Anzeigen der Produkte:

ICF-Items

Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • EFL - Handkoordination (rechts/links)
  • EFL - Handumwendebewegungen (rechts/links)
  • EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
  • ELA - Feinmotorik
  • ELA - Handgreifkraft
  • ELA - Reichen
  • ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
  • ERGOS - Dreipunktgriff
  • ERGOS - Fingergeschicklichkeit
  • ERGOS - Handgeschicklichkeit
  • ERGOS - Handgreifkraft
  • ERGOS - Reichen
  • ERGOS - Schlüsselgreifkraft
  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - Armbewegungen
  • IMBA - Feinmotorik (Hand- und Fingergeschicklichkeit)
  • IMBA - Hand-/Fingerbewegungen
  • IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
  • MELBA - Feinmotorik

Referenznummer:

R/PB5121


Informationsstand: 10.04.2025