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Wo lag die Herausforderung?
Menschen mit Gehörlosigkeit, die Sprache nicht hören und auch nicht über die Lautsprache sprechen können, suchten nach einem Job auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt und benötigten dazu eine entsprechende Hilfe.
Was wurde gemacht?
Das Unternehmen ermöglicht Menschen mit Gehörlosigkeit über ein Inklusionsprojekt eingestellt zu werden. Sie absolvierten dazu zunächst ein Praktikum und danach, nach der Festanstellung als Kommunikationsassistenten bzw. -assistentinnen, eine Sachkunde-Ausbildung, die mit entsprechenden Prüfungen bestanden werden musste. Während der Einarbeitung und auch danach erfolgt die Kommunikation schriftlich über Notizen, Gesten und in bestimmten Situationen mit Hilfe von externen gebärdensprachdolmetschenden Personen. Außerdem wurde ein Seminar organisiert, das neue Kommunikationsmöglichkeiten für alle Beschäftigten aufzeigte und half Verständigungsschwierigkeiten sowie Missverständnisse zu vermeiden. In Bezug zur weiteren Unterstützung der Kommunikation ist geplant auch Tablets einzusetzen.
Schlagworte und weitere Informationen
Das Integrations- bzw. Inklusionsamt förderte das von der Schwerbehindertenvertretung organisierte Seminar zur Unterstützung der Kommunikation zwischen hörenden und gehörlosen Beschäftigten und den Einsatz der gebärdensprachdolmetschenden Personen. Die Schwerbehindertenvertretung setzte sich zudem für die Einstellung der Gehörlosen ein und organisierte das Praktikum in der Instrumentenaufbereitung. Die Agentur für Arbeit förderte die Einstellung der vorher arbeitssuchenden Beschäftigten mit Gehörlosigkeit durch einen Eingliederungszuschuss.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Arbeitsagenturen, der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter, von Gebärdensprachdolmetscherinnen sowie Gebärdensprachdolmetschern und von Ferndiensten zum Dolmetschen.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Arbeitsagenturen, der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter, von Gebärdensprachdolmetscherinnen sowie Gebärdensprachdolmetschern und von Ferndiensten zum Dolmetschen.
Unternehmen:
Es handelt sich um ein Logistikunternehmen mit 530 Beschäftigten, das eine Tochtergesellschaft eines Universitätsklinikums ist. Das Unternehmen optimiert für das Universitätsklinikum alle logistischen Prozesse von der Patientenbeförderung über die Materialversorgung und Aufbereitung der medizinischen Instrumente bis hin zur Lagerverwaltung sowie Entsorgung.
Unter den 530 Beschäftigten befinden sich auch Menschen mit Behinderungen, davon haben acht eine Gehörlosigkeit, die in der Instrumentenaufbereitung tätig sind. Für das Engagement zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen wurde das Unternehmen mit einem Inklusionspreis von der Stadt ausgezeichnet.
Unter den 530 Beschäftigten befinden sich auch Menschen mit Behinderungen, davon haben acht eine Gehörlosigkeit, die in der Instrumentenaufbereitung tätig sind. Für das Engagement zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen wurde das Unternehmen mit einem Inklusionspreis von der Stadt ausgezeichnet.
Behinderung und Beeinträchtigung der Beschäftigten:
Die Beschäftigten sind gehörlos und können akustische Informationen, wie Sprache, Geräusche und Signale, nicht hören. Sie benötigen daher andere Optionen und Kommunikationswege, um die betreffenden Informationen wahrnehmen zu können. Der GdB (Grad der Behinderung) beträgt 100.
Ausbildung und Beruf:
Die Beschäftigten mit Gehörlosigkeit absolvierten im Unternehmen im Rahmen eines dafür eingerichteten Inklusionsprojektes in Zusammenarbeit mit dem Integrations- bzw. Inklusionsamt zunächst ein Praktikum im Bereich der Instrumentenaufbereitung, bei dem sie von sich überzeugen konnten und anschließend fest für die Instrumentenaufbereitung als Aufbereitungsassistentinnen bzw. -assistenten eingestellt wurden (Bild 1 und 2). Im Anschluss daran absolvierten sie eine Sachkunde-Ausbildung zur Instrumentenaufbereitung, deren Prüfungen sie erfolgreich bestanden. Während des Vorstellungsgespräches, Praktikums und der Sachkunde-Ausbildung, erhielten die Betroffenen Unterstützung bei der Kommunikation durch gebärdensprachdolmetschende Personen.
Kommentar des Betriebsrats und Schwerbehindertenvertreters:
"Mit diesen Prüfungen kann man überall in Deutschland in den Instrumentenaufbereitungen in Krankenhäusern oder Arztpraxen tätig werden."
Arbeitsplatz und Arbeitsorganisation:
Die Beschäftigten bereiten die Instrumente zur Reinigung in einer Industriespülmaschine vor, prüfen jedes Besteck einzeln auf Schäden und Verunreinigungen, sortieren diese anschließend in OP-Kits und bereiten die fertig gepackten OP-Kits für die Sterilisation vor. Alle Beschäftigten tragen bei ihrer Arbeit aus Hygienevorschriften eine Schutzkleidung. Die Arbeiten waren ohne weitere Hilfsmittel nach entsprechender Einarbeitung von den Beschäftigten mit Gehörlosigkeit ausführbar, da in diesem Aufgabenfeld dem Sehen eine größere Bedeutung zukommt als dem Hören. Während der Einarbeitung und auch danach erfolgt die Kommunikation schriftlich über Notizen, Gesten und in bestimmten Situationen mit Hilfe von externen gebärdensprachdolmetschenden Personen.
Im Unternehmen sollen zusätzlich Kommunikationsassistentinnen bzw. -assistenten ausgebildet und eingesetzt werden, die anders als bei gebärdensprachdolmetschenden Personen, die tägliche Kommunikation vor Ort direkt und ohne große Vororganisation unterstützen sollen. Bislang muss der Einsatz von gebärdensprachdolmetschenden Personen immer von langer Hand geplant werden, was den spontanen Austausch mit den Beschäftigten mit Gehörlosigkeit einschränkt. Des Weiteren wurde ein Seminar organisiert, das neue Kommunikationsmöglichkeiten für alle Beschäftigten aufzeigte und half Verständigungsschwierigkeiten sowie Missverständnisse zu vermeiden. In Bezug zur weiteren Unterstützung der Kommunikation ist geplant auch Tablets einzusetzen. So können Notizen zur Kommunikation verschriftlicht und spezielle Apps genutzt werden, die beispielsweise Sprache von den sprechenden Kolleginnen und Kollegen per Spracherkennung in Text umwandelt oder es möglich wird einen Gebärdensprachdolmetschdienst per Videoverbindung einzubeziehen.
Im Unternehmen sollen zusätzlich Kommunikationsassistentinnen bzw. -assistenten ausgebildet und eingesetzt werden, die anders als bei gebärdensprachdolmetschenden Personen, die tägliche Kommunikation vor Ort direkt und ohne große Vororganisation unterstützen sollen. Bislang muss der Einsatz von gebärdensprachdolmetschenden Personen immer von langer Hand geplant werden, was den spontanen Austausch mit den Beschäftigten mit Gehörlosigkeit einschränkt. Des Weiteren wurde ein Seminar organisiert, das neue Kommunikationsmöglichkeiten für alle Beschäftigten aufzeigte und half Verständigungsschwierigkeiten sowie Missverständnisse zu vermeiden. In Bezug zur weiteren Unterstützung der Kommunikation ist geplant auch Tablets einzusetzen. So können Notizen zur Kommunikation verschriftlicht und spezielle Apps genutzt werden, die beispielsweise Sprache von den sprechenden Kolleginnen und Kollegen per Spracherkennung in Text umwandelt oder es möglich wird einen Gebärdensprachdolmetschdienst per Videoverbindung einzubeziehen.
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Referenznummer:
PB/111195
Informationsstand: 23.12.2022