Praxisbeispiel
Kfz-Ausstattung mit einer Toilette für einen Zusteller bei der DHL Group – Deutsche Post

Wo lag die Herausforderung?

Der Zusteller hat eine Darmerkrankung, die immer wieder verstärkt in Schüben auftritt. In dieser Zeit muss er häufiger die Toilette aufsuchen. Da er als Zusteller im ländlichen Bereich länger mit dem Fahrzeug unterwegs ist, musste hier eine Lösung gefunden werden.

Was wurde gemacht?

Der Transporter des Mannes für die Zustellung wurde mit einer mobilen Toilette, die bei Nichtbenutzung des Transporters problemlos entfernt werden kann, ausgestattet. Da der Mann bei der Arbeit seine Körperhaltung häufig wechselt und nicht dauerhaft sitz, waren keine weiteren Anpassungen nötig.

Schlagworte und weitere Informationen

Die mobile Toilette für den Zusteller wurde von der Niederlassung selbst angeschafft. Die Koordination der Maßnahme erfolgte über den Inklusionsbeauftragten des Unternehmens und die Schwerbehindertenvertretung.

Unternehmen:

Die DHL Group ist ein weltweit tätiger Konzern für Logistik und Briefkommunikation. In Deutschland gehören zur DHL Group die Deutsche Post mit Schwerpunkt Briefsendungen und DHL mit Schwerpunkt Paketsendungen. Beim Konzern spielen Vielfalt, Chancengerechtigkeit, Inklusion und Zugehörigkeit eine wichtige Rolle. So werden diese Aspekte deshalb auch mit als Erfolgsfaktoren für den Konzern gesehen. Zur Umsetzung sollen dabei beispielsweise Menschen mit Behinderungen aktiv zur Inklusion unterstützt werden, damit sie ihre Fähigkeiten einbringen und somit ihr Potenzial voll ausschöpfen können.

Behinderung und Beeinträchtigung des Mitarbeiters:

Der Mann hat eine chronische Darmerkrankung (Colitis ulcerosa). Die immer wieder verstärkt in Schüben auftretende Krankheit führte bei ihm zu längeren Ausfallzeiten. Behinderungsbedingt muss der Mann sehr oft, besonders während der Schübe, die Toilette wegen der erhöhten Stuhlfrequenz aufsuchen. Er sollte nicht für Tätigkeiten eingesetzt werden, die ein permanentes Sitzen erfordern. Der GdB (Grad der Behinderung) beträgt 30.

Ausbildung und Beruf:

Der Mann arbeitet als Verbund-Zusteller für Brief- und Frachtsendungen bei der Niederlassung BRIEF Ravensburg des Unternehmens.

Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:

Jeden Morgen sortiert der Verbundzusteller Briefe und Pakete nach der Zustellfolge für seinen ländlichen Bezirk. Aufgrund des Volumens der Sendungen und der zu bewältigten großen Strecken erfolgt die Zustellung mit Hilfe eines Dienstfahrzeuges bzw. eines Transporters. Der Transporter wurde behinderungsbedingt mit einer tragbaren mobilen Toilette ausgestattet, die mit einer Schiene und Gurten am Boden im Ladebereich befestigt sowie gesichert wird. Die mobile Toilette kann jederzeit ohne großen Aufwand herausgenommen werden, wenn der Zusteller den Transporter selbst nicht nutzt.
Da die Tätigkeit einen häufigen Wechsel der Körperhaltung (sitzend-stehend-gehend) ermöglicht, musste kein weiteres Hilfsmittel eingesetzt oder organisatorische Maßnahmen durchgeführt werden.

Eingesetzte Hilfsmittel – Anzeigen der Produkte:

ICF-Items

Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
  • EFL - Sitzen (längeres/vorgeneigt/Rotation)
  • EFL - Tragen (rechte, linke Hand/vorne)
  • ELA - Bücken/Aufrichten
  • ELA - Sitzen
  • ELA - Tragen
  • ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
  • ERGOS - Bücken
  • ERGOS - Sitzen
  • ERGOS - Tragen
  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - Geneigt/Gebückt
  • IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
  • IMBA - Rumpfbewegungen (Bücken/Aufrichten)
  • IMBA - Sitzen
  • IMBA - Tragen

Referenznummer:

Pb/110751


Informationsstand: 29.06.2023