Praxisbeispiel
Rückkehr in den Job durch Video-Jobcoaching im Homeoffice für eine Versicherungskauffrau

Wo lag die Herausforderung?

Die Versicherungskauffrau war längere Zeit krank und kam danach aufgrund der sich veränderten Arbeitsweisen nicht mehr in ihrem Job klar. Sie arbeitete unkonzentriert, machte plötzlich viele Fehler, fühlte sich zunehmend überfordert und hatte Angst zu versagen. Aufgrund dessen kam es zu einer psychischen Erkrankung mit einer Angststörung. Sie konnte deshalb nicht mehr in ihrer alten Tätigkeit weiterarbeiten.

Was wurde gemacht?

Es wurde ein Jobcoaching in einem anderen Arbeitsbereich des Unternehmens durchgeführt, dass auch in der Coronapandemie und dem dadurch bedingten Arbeiten im Homeoffice erfolgreich dank Videokonferenzsystem digital weitergeführt werden konnte. Die Mitarbeiterin übt ihren Job mittlerweile mit hoher Qualität sowie Zuverlässigkeit aus.

Das Jobcoaching fand in enger Zusammenarbeit mit einem dem Inklusionsamt angeschlossenen Integrationsfachdienst (IFD), der Schwerbehindertenvertretung und einem dienstleistenden Unternehmen für das Jobcoaching statt. Verschiedene Abteilungen beim Unternehmen waren dabei eingebunden. Die Kosten des Jobcoachings wurden vom Inklusionsamt übernommen.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter und von Integrationsfachdiensten.

Unternehmen:

Das Unternehmen ist ein landwirtschaftlicher Versicherungsverein mit über 3.800 Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern. Die Betreuung der privaten und gewerblichen Kundschaft erfolgt von einer Unternehmenszentrale über ein Online-Portal und zahlreiche Niederlassungen bzw. Agenturen vor Ort.

Behinderung und Beeinträchtigung der Mitarbeiterin:

Die Frau fiel krankheitsbedingt längere Zeit an ihrem Arbeitsplatz aus. Anschließend hatte sie Schwierigkeiten ihre Arbeitsaufgaben in dem sich veränderten Arbeitsbereich zu bewältigen und sie entwickelte eine psychische Erkrankung bzw. Angststörung. Sie arbeitete unkonzentriert, machte plötzlich viele Fehler, fühlte sich zunehmend überfordert und hatte Angst zu versagen.

Ausbildung und Beruf:

Die Versicherungskauffrau arbeitete als Sachbearbeiterin in der Verwaltung der Zentrale des Unternehmens.

Kommentar der Mitarbeiterin:

"Krankheitsbedingt konnte ich an meinem alten Arbeitsplatz nicht mehr eingesetzt werden. Deshalb sollte ein Jobcoaching den Übergang zum neuen Arbeitsplatz begleiten. Außerdem sollten weitere geeignete Tätigkeiten für mich gefunden werden."

Jobcoaching:

Bedingt durch die Corona-Pandemie arbeiteten die Beschäftigten des Unternehmens überwiegend im Homeoffice. Das Arbeiten im Unternehmen mit eventuellen persönlichen Gesprächen war in dieser Zeit nur in absoluten Ausnahmefällen und unter Beachtung der Arbeitsschutz- und Infektionsvorschriften möglich. Im Rahmen des Jobcoachings konnte noch kurz vor Beginn der Pandemiemaßnahmen im Unternehmen ein neuer geeigneter Arbeitsbereich ausgewählt und erprobt werden, dabei halfen auch die Schwerbehindertenvertretung und verschiedenen Abteilungen des Unternehmens. Zudem konnten bereits zu Beginn des Jobcoachings noch in Präsenz wichtige Themen erarbeitet und Bedenken beseitigt werden, so dass das Gerüst für das Jobcoaching vorhanden war und es nicht wieder zu einer Überforderung sowie Angstzuständen kam. Die Sachbearbeiterin wurde dann, wie die restliche Belegschaft ins Homeoffice versetzt. Die Kommunikation zwischen ihr und den anderen Beschäftigten erfolgte fortan über eine Videokonferenzsoftware. Mit Hilfe der Videochatsoftware konnte auch das Jobcoaching digital fortgesetzt werden, wobei die Methodik und das Lernen dem reinen digitalen Rahmen angepasst werden musste. Das Jobcoaching über die Videosoftware verlief positiv für die Mitarbeiterin und so konnte sie in dem bereits erprobten Arbeitsbereich bleiben. Ihre neuen Aufgaben bewältigt die Mitarbeiterin mittlerweile mit hoher Qualität sowie Zuverlässigkeit und das Arbeiten im Homeoffice stellte sich als große psychische Entlastung dar.

Arbeitsplatz und Arbeitsorganisation:

Die Sachbearbeiterin arbeitet an einem Bildschirmarbeitsplatz im Büro der Verwaltung und auch im Homeoffice. Im Homeoffice ist sie mit dem Netzwerk des Unternehmens verbunden und hat so Zugriff auf die von ihr benötigte Software. Besprechungen und sonstige Telefonate erfolgen dabei im Homeoffice über eine Videokonferenzsoftware. Auch nach der Pandemie arbeitet sie wechselnd im Homeoffice und Büro im Unternehmen.

ICF-Items

Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - Aufmerksamkeit
  • IMBA - Ausdauer (psychisch)
  • IMBA - Kontaktfähigkeit
  • IMBA - Konzentration
  • IMBA - Kritikfähigkeit
  • IMBA - Kritisierbarkeit
  • IMBA - Misserfolgstoleranz
  • IMBA - Ordnungsbereitschaft
  • IMBA - Selbständigkeit
  • IMBA - Sorgfalt
  • IMBA - Teamarbeit
  • IMBA - Umstellung
  • IMBA - Verantwortung
  • MELBA - Aufmerksamkeit
  • MELBA - Ausdauer (psychisch)
  • MELBA - Kontaktfähigkeit
  • MELBA - Konzentration
  • MELBA - Kritikfähigkeit
  • MELBA - Kritisierbarkeit
  • MELBA - Misserfolgstoleranz
  • MELBA - Ordnungsbereitschaft
  • MELBA - Selbständigkeit
  • MELBA - Sorgfalt
  • MELBA - Teamarbeit
  • MELBA - Umstellung
  • MELBA - Verantwortung

Referenznummer:

PB/111188


Informationsstand: 14.12.2022