Wo lag die Herausforderung?
Der Bauzeichner ist von Geburt an gehörlos. Er ist nicht fähig akustische Informationen wahrzunehmen. Die Kommunikation mit seinen Kolleginnen bzw. Kollegen und mit der Kundschaft musste verbessert werden.
Was wurde gemacht?
Die Kolleginnen bzw. Kollegen und der Bauzeichner nahmen an einem sog. Kollegenseminar beim Integrations- bzw. Inklusionsamt teil. Durch das Kollegenseminar wird das gegenseitige Verständnis zwischen Hörenden und Nichthörenden gefördert. Bei wichtigen Angelegenheiten wird eine gebärdensprachdolmetschende Person einbezogen. Für Telefonate nutzt der Bauzeichner einen Ferndolmetschdienst, der mit seinen Angeboten und Dolmetscherinnen sowie Dolmetschern barrierefreies Telefonieren zwischen hörenden und gehörlosen Menschen ermöglicht.
Schlagworte und weitere Informationen
Der Mitarbeiter nahm Kontakt zu einem Integrationsfachdienst auf. Dieser informierte das Unternehmen und den Mitarbeiter über die Möglichkeiten eine gebärdensprachdolmetschende Person vor Ort und einen Ferndolmetschdienst zum Telefonieren einzusetzen. Der Einsatz der gebärdensprachdolmetschenden Person vor Ort und des Ferndolmetschdienstes werden vom Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt gefördert.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrationsfachdienste, der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter, von Gebärdensprachdolmetscherinnen sowie Gebärdensprachdolmetschern und von Ferndiensten zum Dolmetschen.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrationsfachdienste, der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter, von Gebärdensprachdolmetscherinnen sowie Gebärdensprachdolmetschern und von Ferndiensten zum Dolmetschen.
Unternehmen:
Das Unternehmen plant und baut Stände für Messen und Ausstellungen.
Behinderung und Beeinträchtigung des Mitarbeiters:
Der Mann ist von Geburt an gehörlos und nicht fähig akustische Informationen, z. B. Lautsprache und Signale, wahrzunehmen. Behinderungsbedingt müssen deshalb hörbare Informationen so verändert werden, dass sie von dem Mann optisch oder taktil wahrgenommen werden können.
Ausbildung und Beruf:
Der Mann ist gelernter Bauzeichner und arbeitet als Standplaner beim Unternehmen.
Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:
Der Mitarbeiter ist zuständig für die Zeichnungserstellung von Messeständen, die nach Wünschen der Kundschaft erstellt werden. Die Planung, Kalkulation sowie Bestellung von Materialien und die Umsetzung in dreidimensionale Zeichnungen am PC gehören dabei zu seinen Aufgaben. Im Vorfeld sind bezüglich Licht, Stromversorgung, Aussehen des Standes usw. diverse Absprachen mit den Kolleginnen bzw. Kollegen und der Kundschaft notwendig, die in der gesamten Planungsphase zu berücksichtigen sind. Dabei war die Kommunikation über die Lautsprache nur eingeschränkt (schriftlich z. B. per E-Mail und zeichnerisch) möglich.
Arbeitsorganisation:
Die Kolleginnen bzw. Kollegen und der Bauzeichner nahmen an einem Seminar für berufstätige gehörlose Menschen und hörende Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen bzw. sog. Kollegenseminar beim Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt teil. Durch das Seminar wird das gegenseitige Verständnis zwischen hörenden und nichthörenden Beschäftigten in einem Unternehmen verbessert. Bei wichtigen Arbeitsbesprechungen und Verhandlungsgesprächen mit der Kundschaft wird zur Übersetzung eine gebärdensprachdolmetschende Person einbezogen. Für Telefonate nutzt der Bauzeichner einen Ferndolmetschdienst bzw. das dienstleistende Unternehmen Tess, das mit seinen Angeboten und Dolmetscherinnen bzw. Dolmetschern barrierefreies Telefonieren zwischen hörenden und gehörlosen Menschen ermöglicht. Der Mitarbeiter hat dazu eine Zugangssoftware für das Tess-Angebot TeSign zur Kommunikation über die Gebärdensprache mit den Gebärdensprachdolmetscherinnen bzw. Gebärdensprachdolmetschern auf seinem Laptop installiert. Er ruft über die Zugangssoftware in Verbindung mit dem Internet und einer Web-Kamera bzw. einer Videoverbindung bei TeSign eine Gebärdensprachdolmetscherin oder einen Gebärdensprachdolmetscher an. Diese stellen eine Telefonverbindung zu der gewünschten hörenden Gesprächsperson (Kundschaft oder Kollegin bzw. Kollege vor Ort auf der Messe) her und übersetzten die Gebärden des Mitarbeiters in Sprache. Die von der hörenden Gesprächsperson in Sprache formulierten Inhalte werden umgekehrt von der Dolmetscherin oder dem Dolmetscher in Gebärden übersetzt.
Schlagworte
- Arbeitgebende |
- Arbeitnehmende |
- Arbeitsaufgabe |
- Arbeitsmittel |
- Arbeitsorganisation |
- Arbeitsplatzgestaltung |
- Bauzeichner/in |
- berufliche Rehabilitation |
- Best Practice |
- Bildschirmarbeit |
- Bildschirmarbeitsplatz |
- Büro |
- Büro und Verwaltung |
- Computer |
- Dienstleistung |
- Dolmetscher/in |
- E-Mail |
- Erwerbstätigkeit |
- Gebärdensprachdolmetscher |
- Gebärdensprache |
- Gehörlosigkeit |
- Hilfsmittel |
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- Information und Kommunikation |
- Integrationsamt |
- Integrationsfachdienst |
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- Teilhabe am Arbeitsleben |
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- Telekommunikationsgerät benutzen |
- Übersetzung |
- Vollzeitarbeit |
- Zeichnung
ICF-Items
- b167 |
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Assessments - Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung
- ERGOS - Hören
- ERGOS - Sprechen
- IMBA - Arbeitszeit
- IMBA - Gestik/Mimik
- IMBA - Hören
- IMBA - Lautabgabe/Sprechen
- MELBA - Sprechen
Referenznummer:
Pb/110837
Informationsstand: 19.04.2023