Praxisbeispiel
Arbeitsgestaltung für einen Ingenieur bei einem Automobilhersteller

Wo lag die Herausforderung?

Der Ingenieur hat eine Lähmung der Beine und sitzt im Rollstuhl. Behinderungsbedingt sind sein Greifraum, seine Mobilität und die Fähigkeit Bedienelemente mit den Füßen zu betätigen eingeschränkt. An seinem Arbeitsplatz und zur Unterstützung der Mobilität waren deshalb Anpassungen erforderlich.

Was wurde gemacht?

Der Ingenieur erledigt die Büroarbeiten an einem mit dem Rollstuhl unterfahrbaren Arbeitstisch und nutzt einen leichten Aktiv-Rollstuhl, um im Werk mobil zu sein. Der Aktiv-Rollstuhl verfügt zusätzlich über eine Aufrichtfunktion mittels Gasdruckfedern. Für den Arbeitsweg und auch teilweise auf dem großen Werksgelände nutzt der Ingenieur ein Kfz mit Automatikgetriebe, das auf Handbedienung umgebaut wurde.

Schlagworte und weitere Informationen

Der Aktiv-Rollstuhl bzw. Stehrollstuhl wurde zu 100 Prozent vom Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt gefördert. Die Beratung erfolgte durch den Technischen Beratungsdienst des Integrations- beziehungsweise Inklusionsamtes.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter.

Unternehmen:

Das Unternehmen ist ein Werk eines Automobilkonzerns.

Behinderung und Beeinträchtigung des Mitarbeiters:

Der Mann hat eine sensomotorische Lähmung der Beine und ist auf die Nutzung eines Rollstuhles angewiesen. Behinderungsbedingt sind sein Greifraum, seine Mobilität und die Fähigkeit Bedienelemente mit den Füßen zu betätigen eingeschränkt. Der Grad der Behinderung (GdB) beträgt 100. Der Schwerbehindertenausweis enthält die Merkzeichen G, B und aG.

Ausbildung und Beruf:

Der Mann ist Diplom-Ingenieur und arbeitet in der Instandhaltung des Werkes.

Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:

Der Mann arbeitet in einer Gruppe aus Ingenieuren und Technikern, die für die Instandhaltung der Produktionsanlagen im Montagebereich verantwortlich sind. Die Tätigkeit ist mit Organisations-, Verwaltungs-, Besprechungs- und Personalführungsarbeiten verbunden. Der eigentliche Arbeitsplatz befindet sich in einem Büro. Dort erledigt der Ingenieur die mit der Tätigkeit verbundenen Schreibarbeiten an einem Bildschirmarbeitsplatz mit einem für den Rollstuhl unterfahrbaren Arbeitstisch. Einen großen Teil der Arbeitszeit verbringt er direkt im Montagebereich. Die Instandhaltungsintervalle und -pläne werden in den verschiedenen Montagebereichen bzw. Abteilungen mit den dort verantwortlichen Kollegen besprochen. Für die Besprechungen stehen in den Abteilungen Besprechungsinseln mit runden Tischen mit einer Tischplattenhöhe von 1,2 Metern zur Verfügung. Der Ingenieur nutzt einen leichten Aktiv-Rollstuhl, um im Werk mobil zu sein. Der Aktiv-Rollstuhl verfügt zusätzlich über eine Aufrichtfunktion mittels Gasdruckfedern. Durch die Aufrichtfunktion wird es dem Ingenieur ermöglicht stehend in Augenhöhe mit den Kollegen zu kommunizieren und die entsprechenden Unterlagen auf den 1,2 Metern hohen Tischen einzusehen.
Der Rollstuhl mit seiner speziellen Funktion wird generell im Büro- und Montagebereich eingesetzt, um den eingeschränkten Greifraum auszugleichen.

Arbeitsumgebung - Mobilität:

Für den Arbeitsweg nutzt der Ingenieur ein Kfz mit Automatikgetriebe, das komplett auf Handbedienung (Gas und Bremse) umgebaut wurde. Da der Rollstuhl verhältnismäßig leicht ist, kann er ohne Probleme selbständig (nach dem Umsetzen auf den Fahrersitz) vom Ingenieur in das Kfz verladen werden. Der Ingenieur nutzt das Kfz auch zum Zurücklegen größerer Strecken auf dem Werksgelände.

Eingesetzte Hilfsmittel - Anzeigen der Produkte:

ICF-Items

Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • EFL - Gehen
  • EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
  • EFL - Stehen (längeres/vorgeneigt/Rotation)
  • ELA - Gehen
  • ELA - Reichen
  • ELA - Stehen
  • ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
  • ERGOS - Laufen (Gehen)
  • ERGOS - Reichen
  • ERGOS - Stehen
  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - Armbewegungen
  • IMBA - Gehen/Steigen
  • IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
  • IMBA - Stehen

Referenznummer:

Pb/110655


Informationsstand: 16.09.2021