Wo lag die Herausforderung?
Im Produktionsbereich gehört zur Bearbeitung von Kanthölzern auch das Heben sowie Tragen und längere Zeit Stehen. Behinderungsbedingt sollte aber dies vermieden oder auf ein nicht weiter schädigendes Maß reduziert werden. Der Arbeitsplatz musste deshalb entsprechend angepasst werden.
Was wurde gemacht?
Zur Vermeidung bzw. Reduzierung der Hebe- und Tragarbeiten wurde der Sägeprozess automatisiert und ein Hebetisch bereitgestellt. Außerdem wurden am Arbeitsplatz eine Stehhilfe und elastische Arbeitsmatte eingesetzt, um den Rücken und die Beine bzw. den Fuß weiter zu entlasten.
Schlagworte und weitere Informationen
Die Arbeitsgestaltung wurde vom Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt zu 40 Prozent gefördert. Die bisherige Arbeitsaufgabe wurde mit einer relativ, alten aber noch gut funktionierenden Bandsäge ausgeführt, so dass das Interesse des Unternehmens an der Arbeitsplatzgestaltung nicht unerheblich war – zumal mit der neuen Anlage zusätzlich eine Leistungssteigerung erreicht wird. Zur Förderung wurde deshalb berücksichtigt, dass das Unternehmen einem jungen Mann mit Schwerbehinderung aus einer WfbM einen tariflichen Arbeitsplatz anbietet – wobei für den Arbeitsplatz eine Bindungsfrist von acht Jahren festgelegt wurde. In diesem Zeitraum müssen Beschäftigte mit Schwerbehinderung an diesem Arbeitsplatz eingesetzt werden. Die Beratung erfolgte durch den Technischen Beratungsdienst des Integrations- beziehungsweise Inklusionsamtes.
Außerdem kann der Übergang von der WfbM auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt im Rahmen des Budgets für Arbeit gefördert werden. Zuständig für das Budget für Arbeit sind in der Regel die Träger der Eingliederungshilfe.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter.
Außerdem kann der Übergang von der WfbM auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt im Rahmen des Budgets für Arbeit gefördert werden. Zuständig für das Budget für Arbeit sind in der Regel die Träger der Eingliederungshilfe.
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Unternehmen:
Das Unternehmen ist ein holzverarbeitender Betrieb.
Behinderung und Beeinträchtigung des Mitarbeiters:
Eine frühkindliche Hirnschädigung führte bei dem Mann zu einer geistigen Behinderung. Er hat außerdem noch eine Wirbelsäulenerkrankung und eine Fußbehinderung. Bedingt durch die Wirbelsäulenerkrankung treten oft Rückenschmerzen auf. Schwere und häufige Hebe- und Tragarbeiten sollten deshalb vermieden werden. Durch die Fußbehinderung kommt es zusätzlich zu Schwierigkeiten beim Gehen längerer Strecken und beim längeren Stehen.
Ausbildung und Beruf:
Der Mann wurde während seiner Beschäftigung in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) im Bereich der Holzverarbeitung eingesetzt. Er konnte von der WfbM an das Unternehmen vermittelt werden und arbeitet dort als Produktionshelfer.
Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:
Am Arbeitsplatz des Produktionshelfers werden Kanthölzer auf bestimmte Längen geschnitten. Die Auswahl der Längen geschieht nicht ausschließlich nach der benötigten Abmessung, sondern der Produktionshelfer muss dabei auch Fehler im Holz berücksichtigen. Dazu nimmt er die ca. sechs bis acht Kilogramm schweren Kanthölzer einzeln von einem Stapel, der von anderen Mitarbeitern mit einem Gabelstapler an seinen Arbeitsplatz gebracht wird.
Je nach Höhe des Stapels ist es nötig, dass der Produktionshelfer sich vorbeugen und die Kanthölzer in dieser Haltung heben muss. Er trägt die Hölzer dann zur Bandsäge und schneidet sie unter Beachtung der Fehlstellen auf die vorgegebenen Maße. Sind Fehlstellen im Holz, so schneidet er die Stücke mit den Fehlstellen heraus. Diese Stücke fallen dann an der Rückseite der Säge auf einen Haufen und werden von anderen abtransportiert. Die auf die passende Länge gesägten verwendbaren Kanthölzer werden auf einem Transportwagen gestapelt.
Beeinträchtigungen traten dabei vor allem durch das ständige Heben und Tragen sowie lange Stehen auf. Der Arbeitsplatz und die Arbeitsbedingungen mussten deshalb behinderungsbedingt angepasst werden.
Die zur Säge kommenden Holzstapel werden nun, um die Arbeitshöhe konstant zu halten, auf einem Hebetisch abgestellt. Von dem Holzstapel werden die Kanthölzer dann nicht mehr angehoben und getragen, sondern nur noch auf den Maschinentisch der Säge gezogen. Dort müssen die Kanthölzer dann an den fehlerbehafteten Stellen mit einem Stift markiert werden, wobei das Drehen der Kanthölzer um ihre Längsachse durch den Mitarbeiter notwendig ist. Nach diesem Arbeitsschritt verläuft das Sägen vollautomatisch, d. h. das Werkstück wird in die Säge geschoben, die Säge erkennt den Werkstückanfang, das Werkstückende und die Strichmarkierungen an den Fehlstellen. Die mittels Sensoren und Kameras erfassten Informationen werden von einem Computer ausgewertet und die optimalen Abschnittlängen der Säge übermittelt. Der Sägevorgang verläuft vollautomatisch, ebenso die Ausgabe der abgeschnittenen Teile in vorbestimmte Boxen. Die Materialabfuhr geschieht wie bisher durch andere mit Hilfe eines Gabelstaplers.
Die am neuen Arbeitsplatz verbleibenden Anforderungen an den Produktionshelfer lassen sich mit seinen Fähigkeiten und Einschränkungen gut in Einklang bringen. Dass er eine richtige Erkennung und Markierung der Fehlstellen an den Kanthölzern vornehmen kann, hat er über längere Zeit bewiesen. Da die jetzigen Tätigkeiten nur in stehender Körperhaltung ausgeführt werden können, wurde zur weiteren Entlastung der Wirbelsäule und der Beine an seinem Arbeitsplatz eine elastische Arbeitsmatte ausgelegt und eine Stehhilfe bereitgestellt.
Je nach Höhe des Stapels ist es nötig, dass der Produktionshelfer sich vorbeugen und die Kanthölzer in dieser Haltung heben muss. Er trägt die Hölzer dann zur Bandsäge und schneidet sie unter Beachtung der Fehlstellen auf die vorgegebenen Maße. Sind Fehlstellen im Holz, so schneidet er die Stücke mit den Fehlstellen heraus. Diese Stücke fallen dann an der Rückseite der Säge auf einen Haufen und werden von anderen abtransportiert. Die auf die passende Länge gesägten verwendbaren Kanthölzer werden auf einem Transportwagen gestapelt.
Beeinträchtigungen traten dabei vor allem durch das ständige Heben und Tragen sowie lange Stehen auf. Der Arbeitsplatz und die Arbeitsbedingungen mussten deshalb behinderungsbedingt angepasst werden.
Die zur Säge kommenden Holzstapel werden nun, um die Arbeitshöhe konstant zu halten, auf einem Hebetisch abgestellt. Von dem Holzstapel werden die Kanthölzer dann nicht mehr angehoben und getragen, sondern nur noch auf den Maschinentisch der Säge gezogen. Dort müssen die Kanthölzer dann an den fehlerbehafteten Stellen mit einem Stift markiert werden, wobei das Drehen der Kanthölzer um ihre Längsachse durch den Mitarbeiter notwendig ist. Nach diesem Arbeitsschritt verläuft das Sägen vollautomatisch, d. h. das Werkstück wird in die Säge geschoben, die Säge erkennt den Werkstückanfang, das Werkstückende und die Strichmarkierungen an den Fehlstellen. Die mittels Sensoren und Kameras erfassten Informationen werden von einem Computer ausgewertet und die optimalen Abschnittlängen der Säge übermittelt. Der Sägevorgang verläuft vollautomatisch, ebenso die Ausgabe der abgeschnittenen Teile in vorbestimmte Boxen. Die Materialabfuhr geschieht wie bisher durch andere mit Hilfe eines Gabelstaplers.
Die am neuen Arbeitsplatz verbleibenden Anforderungen an den Produktionshelfer lassen sich mit seinen Fähigkeiten und Einschränkungen gut in Einklang bringen. Dass er eine richtige Erkennung und Markierung der Fehlstellen an den Kanthölzern vornehmen kann, hat er über längere Zeit bewiesen. Da die jetzigen Tätigkeiten nur in stehender Körperhaltung ausgeführt werden können, wurde zur weiteren Entlastung der Wirbelsäule und der Beine an seinem Arbeitsplatz eine elastische Arbeitsmatte ausgelegt und eine Stehhilfe bereitgestellt.
Eingesetzte Hilfsmittel – Anzeigen der Produkte:
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ICF-Items
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Assessments - Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung
- EFL - Gehen
- EFL - Heben (Boden zur Taillenhöhe/Taillen- zur Kopfhöhe/horizontal)
- EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
- EFL - Stehen (längeres/vorgeneigt/Rotation)
- EFL - Tragen (rechte, linke Hand/vorne)
- ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
- ERGOS - Bücken
- ERGOS - Laufen (Gehen)
- ERGOS - statisches/dynamisches Heben
- ERGOS - Stehen
- ERGOS - Tragen
- IMBA - Arbeitsplanung
- IMBA - Arbeitszeit
- IMBA - Auffassung
- IMBA - Bein-/Fußbewegungen
- IMBA - Feinmotorik (Fußgeschicklichkeit)
- IMBA - Gehen/Steigen
- IMBA - Geneigt/Gebückt
- IMBA - Heben
- IMBA - Lernen/Merken
- IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
- IMBA - Problemlösen
- IMBA - Rumpfbewegungen (Bücken/Aufrichten)
- IMBA - Stehen
- IMBA - Tragen
- IMBA - Vorstellung (Vorstellungsvermögen)
- MELBA - Arbeitsplanung
- MELBA - Auffassung
- MELBA - Feinmotorik
- MELBA - Lernen/Merken
- MELBA - Problemlösen
- MELBA - Vorstellung (Vorstellungsvermögen)
Referenznummer:
R/PB1243
Informationsstand: 11.10.2022