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Praxisbeispiel Arbeits­platz­gestaltung für einen Auslieferungsfahrer

Wo lag die Herausforderung?

Der Auslieferungsfahrer hat eine Rückenerkrankung und einen Gelenkverschleiß in den Knien und der Hüfte. Der für die Auslieferung vorhandene Lkw konnte vom Mitarbeiter zur Vermeidung der Belastungen durch das Betätigen der Pedale, nicht ausreichend gedämpfte Sitzen und Steigen auf die Ladefläche nicht weiter genutzt werden.

Was wurde gemacht?

Da der vorhandene Lkw nicht behinderungsgerecht umgerüstet werden konnte, wurde ein neues Fahrzeug mit Automatikgetriebe und Motorbremse angeschafft - das häufige Betätigen der Pedale konnte so vermieden werden. Zusätzlich besitzt der Lkw eine höhenverfahrbare Ladebordwand zum Be- und Entladen mit dem Gabelhubwagen, der im Lkw mitgeführt wird. Durch den speziell gefederten Fahrersitz werden außerdem weitere Belastungen für den Rücken reduziert.

Schlagworte und weitere Informationen

Die behinderungsgerechte Gestaltung wurde vom Integrations- bzw. Inklusionsamt gefördert. Die Beratung erfolgte dabei durch den Technischen Beratungsdienst des Integrations- bzw. Inklusionsamtes.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- bzw. Inklusionsämter.

Unternehmen:

Das Unternehmen stellt mit seinen 106 Beschäftigten Verpackungsmaterial, Papierbeutel und Einkaufstüten her.

Behinderung und Funktionseinschränkung des Mitarbeiters:

Der Mann hat eine Rückenerkrankung und Gelenkverschleiß in den Knien und der Hüfte. Aufgrund dieser Behinderungen sollte er allgemein hohe und lange Belastungen der Knie- oder Hüftgelenke, häufiges Bücken und das Heben sowie Tragen von Lasten vermeiden. Außerdem sollte er nicht speziell für fahrende Tätigkeiten eingesetzt werden, die beim Sitzen durch häufige starke Stöße und Schwingungen zu einer erhöhten Belastung der Wirbelsäule führen. Der GdB (Grad der Behinderung) beträgt 50.
Aufgrund von Beschwerden, die im Zusammenhang mit seinen Behinderungen stehen, war der Mitarbeiter bereits mehrere Monate arbeitsunfähig. Nach einer medizinischen Reha kehrte er wieder ins Unternehmen zurück.

Ausbildung und Beruf:

Der Mann hat keinen Beruf erlernt und ist seit vielen Jahren beim Unternehmen beschäftigt. Nach anfänglichen Tätigkeiten in der Produktion und im Lager wurde er später aus gesundheitlichen Gründen als Auslieferungsfahrer eingesetzt.

Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:

Der Mitarbeiter ist für die Auslieferung der Papierbeutel und Tragetaschen an den Großhandel, in selteneren Fällen auch direkt an Einzelhandelsgeschäfte, zuständig. Für die Transporte stand ihm ein 7,5 Tonnen Lkw mit Schaltgetriebe zur Verfügung. Probleme bereiteten ihm beim Fahren des Lkws besonders das häufige Betätigen des Kupplungs- und Bremspedals sowie das erforderliche Besteigen der Ladefläche. Der vorhandene Fahrersitz entsprach ebenfalls nicht den behinderungsbedingten Erfordernissen. Schwierigkeiten hatte der Auslieferungsfahrer außerdem beim Öffnen und Schließen der schweren Bordwände des Lkws.
Da der vorhandene Lkw nicht behinderungsgerecht umgerüstet werden konnte, schaffte das Unternehmen ein neues Fahrzeug an und stattet es entsprechend den Bedürfnissen des Mitarbeiters aus. Das neue Fahrzeug verfügt über ein Automatikgetriebe und eine Motorbremse, um die kraftaufwändige Betätigung von Pedalen so weit wie möglich überflüssig zu machen. Außerdem wurde ein ergonomischer, beheizbarer sowie stoßdämpfender Fahrersitz und ein elektrisch verstellbarer rechter Außenspiegel installiert. Eine Standheizung verhindert, in Verbindung mit der Sitzheizung, ein Auskühlen der Fahrerkabine bei kaltem Wetter sowie Wartezeiten und dient somit zur Verhütung von Nierenerkrankungen. Zur Vermeidung des Aufstiegs auf die Ladefläche besitzt der Lkw eine in der Höhe verfahrbare hydraulische Ladebordwand bzw. Hubladebühne. Ein Gabelhubwagen, zum evtl. Zurechtrücken der Ladung auf der Ladefläche, steht ebenfalls im Laderaum zur Verfügung.

Eingesetzte Hilfsmittel - Anzeigen der Produkte:

Schlagworte

ICF-Items

Assessments - Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • EFL - Heben (Boden zur Taillenhöhe/Taillen- zur Kopfhöhe/horizontal)
  • EFL - Knien
  • EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
  • EFL - Sitzen (längeres/vorgeneigt/Rotation)
  • EFL - Steigen (Leiter/Treppe)
  • EFL - Tragen (rechte, linke Hand/vorne)
  • EFL - wiederholte Kniebeugen
  • ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
  • ERGOS - Bücken
  • ERGOS - Hocken
  • ERGOS - Knien
  • ERGOS - Sitzen
  • ERGOS - statisches/dynamisches Heben
  • ERGOS - Tragen
  • ERGOS - Treppensteigen
  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - Gehen/Steigen
  • IMBA - Geneigt/Gebückt
  • IMBA - Heben
  • IMBA - Klima
  • IMBA - Knien/Hocken
  • IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
  • IMBA - Rumpfbewegungen (Bücken/Aufrichten)
  • IMBA - Sitzen
  • IMBA - Tragen
  • IMBA - Vibration/Erschütterungen

Referenznummer:

R/PB4682


Informationsstand: 20.04.2021