Praxisbeispiel
Wo lag die Herausforderung?
Die Briefsortiererin kann behinderungsbedingt nicht mehr hören. So auch nicht wichtige akustische Warnsignale der Maschinen an ihrem Arbeitsplatz bei einer Störung. Zwar verfügen die Maschinen auch über eine optische Anzeige zur Warnung, die aber nicht überall in der Halle von der Briefsortiererin wahrgenommen werden kann. Es mussten deshalb weitere Anpassungen vorgenommen werden.
Was wurde gemacht?
Es wurden neue Maschinen angeschafft, die auch optisch sowie akustisch warnen. Sie verfügen aber zusätzlich über eine Schnittstelle zu Funkempfängern mit Vibrationsmeldern. Bei einer Störung vibriert der am Körper getragene Funkempfänger in Form einer Art Armbanduhr und informiert so das gehörlose Bedienpersonal wie die Briefsortiererin über den Vorfall.
Schlagworte und weitere Informationen
Die behinderungsgerechte Gestaltung wurde vom Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt gefördert. Der Kontakt zum Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt und die Koordination erfolgten über die inklusionsbeauftragte Person und die Schwerbehindertenvertretung der Niederlassung.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter und von Gebärdendolmetscherinnen oder Gebärdendolmetschern.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter und von Gebärdendolmetscherinnen oder Gebärdendolmetschern.
Unternehmen:
Die DHL Group ist ein weltweit tätiger Konzern für Logistik und Briefkommunikation. In Deutschland gehören zur DHL Group die Deutsche Post mit Schwerpunkt Briefsendungen und DHL mit Schwerpunkt Paketsendungen. Beim Konzern spielen Vielfalt, Chancengerechtigkeit, Inklusion und Zugehörigkeit eine wichtige Rolle. So werden diese Aspekte deshalb auch mit als Erfolgsfaktoren für den Konzern gesehen. Zur Umsetzung sollen dabei beispielsweise Menschen mit Behinderungen aktiv zur Inklusion unterstützt werden, damit sie ihre Fähigkeiten einbringen und somit ihr Potenzial voll ausschöpfen können.
Behinderung und Beeinträchtigung der Mitarbeiterin:
Die Frau ist seit ihrem dritten Lebensjahr gehörlos bzw. taub und kann deshalb keine akustischen Signale wahrnehmen. Ihr Grad der Behinderung (GdB) beträgt 100.
Ausbildung und Beruf:
Nach ihrem Wechsel zur Deutschen Post arbeitete sie zunächst als Handsortiererin. Die Stelle dort entfiel jedoch durch den Einsatz einer automatischen Sortiermaschine. Um eine drohende Arbeitslosigkeit zu vermeiden, entwickelte sie mit der Schwerbehindertenvertretung einen Plan zur beruflichen Weiterbildung. Ziel war es, die Qualifikation zur Bedienung der automatischen Sortiermaschinen zu erlangen. Dazu musste sie einen Lehrgang besuchen und diesen mit der so genannten postbetrieblichen Prüfung abschließen. Aufgrund ihrer Gehörlosigkeit kam für sie allerdings kein Unterricht bzw. keine Schulung im herkömmlichen Sinne in Frage, so dass ihr eine Sondergenehmigung erteilt wurde, sich den Lernstoff im Selbststudium zu erarbeiten. Die Prüfung legte sie mit Hilfe einer gebärdensprachendolmetschenden Person mit der Note gut ab. Die Frau ist seit vielen Jahren in einer Niederlassung des Unternehmens beschäftigt.
Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:
Die Frau arbeitet, seit dem erfolgreichen Abschluss ihrer Weiterbildung, als Befüllerin einer Standardsortieranlageerlassung. Sie befüllt die Anschriftenlesemaschine stapelweise mit Briefen, welche in Kunststoffkisten angeliefert werden. Die Maschine sortiert und verteilt die Briefe anschließend vollautomatisch entsprechend nach Postleitzahlen. Sollte es vorkommen, dass sich ein Brief in der Anlage verfängt, so muss die Anlage vom Bedienpersonal sofort abgeschaltet werden. Dies passiert, wenn ein Brief einen festen Gegenstand (z. B. unverpackter Schlüssel) enthält. Die Verstopfung bzw. Störung der Maschine wird dem Bedienpersonal durch ein akustisches (lauter Signalton) und optisches Warnsignal (Blinklicht) angezeigt. Für die Mitarbeiterin mit Gehörlosigkeit musste eine weitere behinderungsgerechte Variante zur Signalisierung einer Störung gefunden werden, da sie das Blinklicht je nach Aufenthaltsort nicht oder nicht schnell genug wahrnehmen kann.
Zur behinderungsgerechten Gestaltung wurden die zehn alten Maschinen in der Halle gegen neue Maschinen (Integrierte Lese- und Videocodiermaschinen), die bereits vom Hersteller mit Schnittstellen zu Funkempfängern mit Vibrationsmeldern ausgestattet wurden, ausgetauscht. Bei einer Störung vibriert der am Körper getragene Funkempfänger in Form einer Art Armbanduhr und informiert so das gehörlose Bedienpersonal (die Frau und eine Kollegin) über den Vorfall. Das gehörlose Bedienpersonal kann so überall die Störung wahrnehmen und sofort die Maschine stoppen, um den Entstördienst zu verständigen.
Sämtliche Briefzentren wurden mittlerweile komplett mit Integrierten Lese- und Videocodiermaschinen mit Schnittstellen zu Funkempfängern ausgestattet. Die dazu eingesetzten Funkempfänger in Form einer Art Armbanduhr können, neben einer Störung, auch die Warnsignale der Rauchmelder empfangen und über Vibrationen signalisieren.
Zur behinderungsgerechten Gestaltung wurden die zehn alten Maschinen in der Halle gegen neue Maschinen (Integrierte Lese- und Videocodiermaschinen), die bereits vom Hersteller mit Schnittstellen zu Funkempfängern mit Vibrationsmeldern ausgestattet wurden, ausgetauscht. Bei einer Störung vibriert der am Körper getragene Funkempfänger in Form einer Art Armbanduhr und informiert so das gehörlose Bedienpersonal (die Frau und eine Kollegin) über den Vorfall. Das gehörlose Bedienpersonal kann so überall die Störung wahrnehmen und sofort die Maschine stoppen, um den Entstördienst zu verständigen.
Sämtliche Briefzentren wurden mittlerweile komplett mit Integrierten Lese- und Videocodiermaschinen mit Schnittstellen zu Funkempfängern ausgestattet. Die dazu eingesetzten Funkempfänger in Form einer Art Armbanduhr können, neben einer Störung, auch die Warnsignale der Rauchmelder empfangen und über Vibrationen signalisieren.
Eingesetzte Hilfsmittel – Anzeigen der Produkte:
Schlagworte
- Akustiksignal |
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Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung
- ERGOS - Hören
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- IMBA - Arbeitszeit
- IMBA - Gestik/Mimik
- IMBA - Hören
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- IMBA - Vibration/Erschütterungen
Referenznummer:
R/PB5423
Informationsstand: 21.11.2024