Bilder-Galerie
Wo lag die Herausforderung?
Die betroffenen Personen haben eine geistige Behinderung, weshalb sie Einschränkungen beim Lesen, Schreiben, Lernen und Merken haben und Hilfe bei anspruchsvollen Arbeiten benötigen. Nach dem Verlassen der Förderschule suchten ihre Eltern nach einem Weg, ihnen gemeinsam eine berufliche Perspektive zu ermöglichen.
Was wurde gemacht?
Die Eltern gründeten einen Verein, der ein Hotel als Wohn- und Beschäftigungsort für ihre nun erwachsenen Kinder bauen ließ. Das Hotel wird als Inklusionsbetrieb geführt. Zwei nichtbehinderte Hotelfachkräfte sind für die Hotelleitung in Wechselschicht verantwortlich. Die Beschäftigten wurden vorab in einem Projekt in der Berufsschule auf ihre Tätigkeiten vorbereitet und dann später noch intensiv vor Ort im Hotel eingearbeitet. In Verbindung mit den sich ständig wiederholenden Tätigkeiten können die Beschäftigten ihre Aufgaben selbständig erledigen.
Schlagworte und weitere Informationen
Als der gegründete Elternverein die Zusage macht, einem Bauunternehmen bereits einen Teil der Bausumme zu überweisen, verfügt er praktisch noch nicht über eigene Mittel. Absehbar war zu diesem Zeitpunkt, dass durch Bau und Einrichtung des Hotels große Kosten für den damaligen Träger, dem Elternverein, entstehen werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, ließ der Vorstand, die von ihm entwickelte Wirtschaftlichkeitsrechnung von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft überprüfen. Im Anschluss daran beteiligten sich folgende Institutionen bzw. Gruppen an der Förderung:
- die Stadt,
- Unternehmen,
- Stiftungen,
- private Unterstützer,
- Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt und
- Elternverein.
Das Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt fördert auch noch jeden der Arbeitsplätze der Beschäftigten mit Schwerbehinderung des Hotels mit einer monatlichen Pauschale.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter.
- die Stadt,
- Unternehmen,
- Stiftungen,
- private Unterstützer,
- Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt und
- Elternverein.
Das Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt fördert auch noch jeden der Arbeitsplätze der Beschäftigten mit Schwerbehinderung des Hotels mit einer monatlichen Pauschale.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter.
Unternehmen:
Der Verein betreibt ein barrierefreies drei Sterne Hotel als Inklusionsbetrieb mit einer angeschlossenen kleinen Wäscherei und ein Café, dass sich in der Nähe des Hotels befindet. Im Hotel arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit und ohne Schwerbehinderung. Das Hotel wurde zu Beginn von einem Elternverein gegründet mit dem Ziel ihren Kindern mit einer Behinderung später gemeinsam eine berufliche und gesellschaftliche Zukunft zu schaffen. Gemeinsam deshalb, da die Kinder schon zusammen die Schule besuchten und die harmonische Gemeinschaft erhalten bleiben sollte.
Das meinen die Gäste:
Die Rückmeldungen der Gäste sind insgesamt positiv. Sehr angenehm empfinden die Gäste die besonders familiäre Atmosphäre, das hohe Engagement und die Freundlichkeit der Beschäftigten. So wird der Kontakt als sehr herzlich, direkt und spontan empfunden.
Behinderung und Beeinträchtigung der Beschäftigten:
Die Beschäftigten mit Beeinträchtigungen haben überwiegend eine geistige Behinderung. Aufgrund ihrer Behinderung haben sie Einschränkungen beim Lesen, Schreiben, Lernen und Merken. Außerdem benötigen sie Unterstützung bei geistig anspruchsvolleren Tätigkeiten.
Ausbildung und Beruf:
Die Beschäftigten wurden zur Vorbereitung auf die Arbeiten im Hotel zwei Jahre lang in einem Pilotprojekt an einer Berufsschule ganztägig, in den Fächern Hauswirtschaft, Wäschepflege und Kulturtechniken, unterrichtet. Die guten Erfahrungen innerhalb des Pilotprojektes führten dazu, dass die Berufsschule die berufliche Bildung von Jugendlichen mit geistiger Behinderung als Angebot als Berufsvorbereitung aufgenommen hat. Im Anschluss daran wurden die Beschäftigten im Bereich Empfang und Service des Hotels intensiv eingearbeitet. Die Beschäftigten werden nach den üblichen Tarifen des Hotel- und Gaststättengewerbes eingestuft und bezahlt.
Arbeitsorganisation:
Zwei Hotelfachkräfte ohne Behinderungen sind für die Hotelleitung in Wechselschicht verantwortlich. Sie teilen die Arbeit für die Beschäftigten in Teambesprechungen ein. Die Teambesprechungen werden auch genutzt, um den Beschäftigten Änderungen (Reklamationen, Wünsche der Gäste usw.) mitzuteilen. Die Arbeitszeit der Beschäftigten beträgt in der Regel 25 Stunden in der Woche im Zweischichtbetrieb, wobei die Arbeitswoche im Hotelbetrieb auch Feiertage, Samstage und Sonntage beinhaltet.
Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:
Die Beschäftigten werden in den Bereichen Empfang, Küche, Frühstücksbüfett und Reinigungsdienst eingesetzt. Zur Ausübung der Tätigkeiten wurden die Beschäftigten, nach Beendigung der Schulungsmaßnahmen in der Berufsschule, direkt an ihren Arbeitsplätzen eingearbeitet. Die Tätigkeiten sind so strukturiert, dass sie sich ständig wiederholen und die Beschäftigten deshalb selbständig ihre Tätigkeiten ausüben können.
Im Empfangsbereich melden sich die Hotelgäste an und ab (Bild 1). Die Beschäftigten, die hier in Wechselschicht tätig sind, können deshalb lesen, schreiben und rechnen. Sie sind so in der Lage, die zur An- und Abmeldung erforderlichen Daten der Gäste, zu bearbeiten. Im Bereich Küche und Frühstücksbüfett werden alle Arbeiten zur Bewirtung der Gäste, z. B. Kaffee kochen (Bild 2), Tische decken, Büfett auffüllen (Bild 3), Gäste bedienen, Tische abräumen (Bild 4) und säubern des Bestecks sowie des Geschirrs (Bild 5) ausgeführt. Im Bereich des Reinigungsdienstes werden alle Arbeiten zur Reinigung des Hotels bzw. der Gästezimmer und der sanitären Anlagen ausgeführt (Bild 6 - 7). Damit die Beschäftigten sorgfältiger mit den zur Ausübung erforderlichen Arbeitshilfen (Staubsauger usw.) umgehen, wurden diese personifiziert. Zur Personifizierung bekamen die Arbeitshilfen Namen und Aufkleber.
Im Empfangsbereich melden sich die Hotelgäste an und ab (Bild 1). Die Beschäftigten, die hier in Wechselschicht tätig sind, können deshalb lesen, schreiben und rechnen. Sie sind so in der Lage, die zur An- und Abmeldung erforderlichen Daten der Gäste, zu bearbeiten. Im Bereich Küche und Frühstücksbüfett werden alle Arbeiten zur Bewirtung der Gäste, z. B. Kaffee kochen (Bild 2), Tische decken, Büfett auffüllen (Bild 3), Gäste bedienen, Tische abräumen (Bild 4) und säubern des Bestecks sowie des Geschirrs (Bild 5) ausgeführt. Im Bereich des Reinigungsdienstes werden alle Arbeiten zur Reinigung des Hotels bzw. der Gästezimmer und der sanitären Anlagen ausgeführt (Bild 6 - 7). Damit die Beschäftigten sorgfältiger mit den zur Ausübung erforderlichen Arbeitshilfen (Staubsauger usw.) umgehen, wurden diese personifiziert. Zur Personifizierung bekamen die Arbeitshilfen Namen und Aufkleber.
Arbeitsumgebung:
Die Beschäftigten mit Behinderung wohnen in einer Wohngruppe, die sich auf einer oberen Etage im Hotel befindet. Die Wohngruppe wird sozialpädagogisch betreut. Dabei werden auch die sozialen Probleme, die am Arbeitsplatz entstehen, besprochen.
Schlagworte
- Arbeitgeber |
- Arbeitnehmer |
- Arbeitsaufgabe |
- Arbeitsorganisation |
- Arbeitstempo |
- Arbeitszeit |
- Auffassung |
- Ausbildung |
- berufliche Rehabilitation |
- Berufsschule |
- Betreuung |
- Down-Syndrom |
- Elternverein |
- Erwerbstätigkeit |
- Fortbildung |
- Gastgewerbe |
- geistige Arbeit |
- geistige Behinderung |
- Hauswirtschaft |
- Hauswirtschaft, Gastgewerbe und Tourismus |
- Hotel |
- Hotelgewerbe |
- Inklusion |
- Inklusionsbetrieb |
- Integrationsamt |
- Konzentration |
- Küche |
- Küchenarbeit |
- Lernen |
- Lernen und Wissensanwendung |
- Lesen |
- Merken |
- Organisation |
- psychosoziale Betreuung |
- Qualifizierung |
- Schichtarbeit |
- Schreiben |
- Selbständigkeit |
- Soft Skills und Sozialverhalten |
- Stadt |
- Talentplus |
- Teilhabe |
- Teilhabe am Arbeitsleben |
- Teilzeitarbeit |
- Unternehmen |
- Unterricht
ICF-Items
Assessments - Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung
- IMBA - Arbeitsplanung
- IMBA - Arbeitszeit
- IMBA - Auffassung
- IMBA - Aufmerksamkeit
- IMBA - Konzentration
- IMBA - Lernen/Merken
- IMBA - Lesen
- IMBA - Problemlösen
- IMBA - Schichtarbeit
- IMBA - Schreiben
- IMBA - Selbständigkeit
- IMBA - Umstellung
- IMBA - Vorstellung (Vorstellungsvermögen)
- MELBA - Arbeitsplanung
- MELBA - Auffassung
- MELBA - Aufmerksamkeit
- MELBA - Konzentration
- MELBA - Lernen/Merken
- MELBA - Lesen
- MELBA - Problemlösen
- MELBA - Schreiben
- MELBA - Selbständigkeit
- MELBA - Umstellung
- MELBA - Vorstellung (Vorstellungsvermögen)
Referenznummer:
R/PB5289
Informationsstand: 22.12.2022