
Wo lag die Herausforderung?
Die Frau hat eine geistige Behinderung und besuchte eine Förderschule. Nach der Förderschule sollte sie aufgrund ihrer Beeinträchtigungen in eine Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) wechseln. Die Frau wollte aber eher direkt einen Job auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt und benötigte dazu Hilfe.
Was wurde gemacht?
Ihre Lehrerin von der Förderschule unterstütze sie und stellte den Kontakt zum Integrationsfachdienst (IFD) her, da sie ihrer ehemaligen Schülerin einen Job auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zutraute. Der IFD konnte die Frau für ein Praktikum als Zimmermädchen an ein Hotel vermitteln. In dieser Zeit unterstütze und begleitet der IFD die Frau. Nach dem Praktikum wurde die Frau dann fest als Zimmermädchen eingestellt. Das Hotel erreicht sie selbständig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, nach dem dies speziell in einem Mobilitätstraining geübt wurde.
Schlagworte und weitere Informationen
Die Inklusion wurde vom Integrationsfachdienst begleitet und unterstützt. Das Unternehmen erhält für die sonst eigentlich in einer Werkstatt für behinderte Menschen beschäftigte Frau, über das Budget für Arbeit, einen Lohnkostenzuschuss. Die Förderung durch das Budget für Arbeit erfolgt dabei durch den Träger der Eingliederungshilfe im betreffenden Bundesland.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrationsfachdienste.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrationsfachdienste.
Unternehmen:
Das Unternehmen betreibt ein Hotel und stellte eine Beschäftigte nach dem Besuch der Förderschule neu ein.
Behinderung und Beeinträchtigung der Mitarbeiterin:
Die Frau hat eine geistige Behinderung. Ihre Fähigkeiten zu lesen, zu schreiben, zu rechnen und sich komplexe Sachverhalte sowie Abläufe zu merken sind eingeschränkt.
Übergang Schule – Beruf:
Die Frau besuchte eine Förderschule mit Schwerpunkt geistige Entwicklung. Wegen ihrer eingeschränkten Fähigkeiten und der Annahme, sie könne alleine keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, wurde sie vom Reha-Team der Arbeitsagentur zunächst in eine Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) an ihrem Wohnort vermittelt. Die WfbM verfügt auch über einen Fahrdienst für die Beschäftigten, die keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen können. Doch die Frau und ihre Familie strebten eher direkt einen Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt an. Auch ihre Lehrerin von der Förderschule, die sie seit Jahren kennt und bei verschiedenen Schulpraktika betreute, traute ihr zu eine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ausüben zu können. Die Lehrerin stellte deshalb für die Frau den Kontakt zu einer Mitarbeiterin eines Integrationsfachdienstes her. Diese machte sich durch Gespräche mit der Betroffenen, ihrer Familie, ihrer Lehrerin und durch Betriebsbesuche bei zwei verschiedenen Praktikastellen der Frau ein Bild von ihren Fähigkeiten. Danach begann die Mitarbeiterin des Integrationsfachdienstes mit der Suche nach einem geeigneten Betrieb, wobei sie sich vor allem auf die Stellenangebote in der Nähe konzentrierte. Nach verschiedenen Anläufen konnte sie ein Hotel für ein dreiwöchiges Praktikum zum gegenseitigen Kennenlernen gewinnen. Während der ersten Woche des Praktikums wurde die Frau noch intensiv von der Mitarbeiterin des Integrationsfachdienstes betreut. Die Frau konnte ihre Fähigkeiten während des Praktikums so weit steigern, dass die Personalverantwortlichen des Hotels sie nach dem Praktikum als Zimmermädchen einstellten. Seitdem arbeitet sie sechs Stunden täglich. Sie arbeitet genau wie ihre Kolleginnen und Kollegen auch am Wochenende.
Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:
Als Zimmermädchen ist die Mitarbeiterin für die Reinigung der Hotelzimmer zuständig. Die Arbeitsaufträge für den jeweiligen Tag werden für sie verständlich aufgeschrieben. Zunächst muss sie ihren Reinigungs-Wagen vorbereiten, d. h. Eimer, Putzmittel usw. aufladen. Dann räumt sie die Zimmer auf, putzt, macht die Betten, leert die Mülleimer aus und reinigt die Badezimmer. Außerdem muss sie auch selbständig auf ihre Arbeitskleidung achten. Die Arbeitsaufgaben erledigt sie überwiegend alleine. Manchmal kommt es jedoch vor, dass sie mit einer Kollegin zusammenarbeitet. Das bereitet ihr keine Probleme, da sie ein gutes Verhältnis zu ihren Kolleginnen hat. Das Zimmermädchen erhält weiterhin bei Bedarf Unterstützung von der Mitarbeiterin des Integrationsfachdienstes, was sie selbst auch für wichtig hält.
Arbeitsumgebung:
Während des Praktikums absolvierte die Frau mit einem Mobilitätstrainer ein dreitägiges Fahrtraining, um die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zum Erreichen des Arbeitsplatzes zu erlernen. Seitdem fährt sie selbständig mit der S-Bahn zur Arbeit und wieder zurück.
Schlagworte
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- berufliche Rehabilitation |
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ICF-Items
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- b1729 |
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- d1558 |
- d159 |
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Assessments - Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung
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Referenznummer:
R/PB5153
Informationsstand: 22.12.2022