Praxisbeispiel

Wo lag die Herausforderung?
Der junge Mann ist an Muskeldystrophie erkrankt und auf einen Elektrorollstuhl angewiesen. Behinderungsbedingt sind seine Muskelkraft, Bewegungsfähigkeit, Greifraum und Mobilität eingeschränkt. Nach dem Abschluss der Förderschule suchte er einen Job.
Was wurde gemacht?
Er wurde über die Arbeitsagentur und einen Integrationsfachdienst für ein Praktikum in die Verwaltung eines Vereins vermittelt. Nach dem Praktikum erhielt er einen Arbeitsvertrag und arbeitet auf Teilzeitbasis im Büro der Verwaltung. Der Arbeitsplatz wurde zur behinderungsgerechten Gestaltung mit folgenden Hilfsmitteln ausgestattet
Den Arbeitsplatz bzw. das Gebäude erreicht er mit Hilfe eines Fahrdienstes. Das Gebäude selbst ist barrierefrei, so dass er dort seinen Rollstuhl ohne Probleme nutzen kann.
- einem Umfeldsteuersystem zur Bedienung über den Joystick am Rollstuhl und
- einem unterfahrbaren Arbeitstisch.
Den Arbeitsplatz bzw. das Gebäude erreicht er mit Hilfe eines Fahrdienstes. Das Gebäude selbst ist barrierefrei, so dass er dort seinen Rollstuhl ohne Probleme nutzen kann.
Schlagworte und weitere Informationen
Der Integrationsfachdienst und die Agentur für Arbeit unterstützten den jungen Mann bei der Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz. Die Arbeitsplatzgestaltung für den vorher arbeitssuchenden Mann mit einer Schwerbehinderung wurde im Rahmen der Neueinstellung von der Agentur für Arbeit gefördert.
Die berufliche Teilhabe für den Mann, dem sonst nur als alternative eine Beschäftigung in einer WfbM geblieben wäre, wird durch das Budget für Arbeit gefördert. Der Verein erhält in diesem Zusammenhang einen Lohnkostenzuschuss. Auch die personelle Unterstützung durch die Assistenz wird im Rahmen des Budgets für Arbeit gefördert. Die Förderung durch das Budget für Arbeit erfolgte durch den Träger der Eingliederungshilfe in dem betreffenden Bundesland. Der Träger der Eingliederungshilfe fördert auch den Einsatz des Fahrdienstes.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefonnummern der Integrationsfachdienste und Arbeitsagenturen.
Die berufliche Teilhabe für den Mann, dem sonst nur als alternative eine Beschäftigung in einer WfbM geblieben wäre, wird durch das Budget für Arbeit gefördert. Der Verein erhält in diesem Zusammenhang einen Lohnkostenzuschuss. Auch die personelle Unterstützung durch die Assistenz wird im Rahmen des Budgets für Arbeit gefördert. Die Förderung durch das Budget für Arbeit erfolgte durch den Träger der Eingliederungshilfe in dem betreffenden Bundesland. Der Träger der Eingliederungshilfe fördert auch den Einsatz des Fahrdienstes.
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Unternehmen:
Es handelt sich um einen Verein mit 150 Beschäftigten, der sich mit seinen Angeboten für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen und Entwicklungsverzögerungen einsetzt. So bietet der Verein für sie Ambulant Betreutes Wohnen, Schulbegleitung, Beratung und ein behinderungsgerechtes Bistro an. Der Verein beschäftigt zudem einige Menschen mit Behinderungen, um selbst den Inklusionsgedanken zu leben. Er stellte deshalb auch einen jungen Mann neu in der Verwaltung ein.
Kommentar des Geschäftsführers:
"Wir freuen uns sehr, dass er hier angefangen hat. Er ist eine echte Bereicherung fürs Team."
Behinderung und Beeinträchtigung des Mitarbeiters:
Der junge Mann ist an Muskeldystrophie Duchenne erkrankt und ist schwerbehindert. Es handelt sich um eine fortschreitende nicht heilbare Erkrankung, die über die Zeit zu einem Muskelschwund mit abnehmender Muskelkraft führt. Durch die Erkrankung ist der Mann seit seinem siebten Lebensjahr auf einen Rollstuhl angewiesen und wird mittlerweile zeitweise beatmet. Bedingt durch seine Erkrankung ist die Muskelkraft, die Bewegungsfähigkeit, der Greifraum und die Mobilität eingeschränkt.
Übergang Schule - allgemeiner Arbeitsmarkt:
Der Mann besuchte zunächst eine Regelgrundschule und im Anschluss daran eine Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und Motorische Entwicklung. Bereits während der Schulzeit absolvierte er verschiedene Praktika im Verwaltungsbereich, aber auch in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM). Eine Beschäftigung in einer WfbM kann danach aber für ihn nicht in Frage. Mit der Unterstützung des Integrationsfachdienstes und der Agentur für Arbeit erhielt der Mann ein mehrwöchiges Praktikum im Verwaltungsbereich des Vereins. Während seines Praktikums konnte weiterer Förderbedarf festgestellt und entsprechende Maßnahmen, wie ein Fahrdienst für den Arbeitsweg und Hilfsmittel für den Arbeitsplatz, eingeleitet bzw. bereitgestellt werden. Außerdem erhält er seit dieser Zeit Unterstützung durch eine Assistenz am Arbeitsplatz. Nach dem Praktikum erhielt er eine feste Anstellung in Teilzeit und arbeitet an drei Tagen pro Woche im Verein als Verwaltungsmitarbeiter.
Kommentar des Mitarbeiters:
"Als das erste Mal mein Gehalt überwiesen wurde, habe ich gejubelt. Meine Aufgaben sind sehr vielseitig. Jeden Tag hab ich 'ne andere Aufgabe - gefällt mir richtig gut. Ich bin froh, hier zu sein."
Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:
Der Mann arbeitet im Büro an einem Bildschirmarbeitsplatz. Der Arbeitsplatz ist mit einem unterfahrbaren Arbeitstisch für den Elektro-Rollstuhl ausgestattet und bietet ausreichend Bewegungsflächen für den Rollstuhl. Den für seine Tätigkeit am Arbeitsplatz vorhandenen Computer bedient er mit Hilfe eines sehr leichtgängigen Spezial-Joysticks in Kombination mit einer Software zur Umfeldsteuerung, die er dazu nur auf PC-Bedienung umstellen muss. Den Spezial-Joysticks benutzt er auch zur Steuerung des Elektrorollstuhls.
An seinem Arbeitsplatz übernimmt er Aufgaben im Bereich Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit. Er überprüft unter anderem die monatlichen Stundennachweise der 70 Schulbegleiterinnen sowie Schulbegleiter und unterstützt die Kolleginnen sowie Kollegen beim Führen der Arbeitszeitkonten der Mitarbeitenden im Betreuten Wohnen. Zu seinen Aufgaben gehören darüber hinaus das Schreiben von Texten für die Homepage, die Pflege des Social-Media-Bereiches des Vereins und weitere Rechercheaufgaben im Internet. Auch die Planung und Teilnahme an Veranstaltungen des Vereins übernimmt er gemeinsam mit seinem Vorgesetzten. Eine Assistenz unterstützt ihn dabei täglich, indem sie ihm Sachen angibt oder mit ihm sortiert.
An seinem Arbeitsplatz übernimmt er Aufgaben im Bereich Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit. Er überprüft unter anderem die monatlichen Stundennachweise der 70 Schulbegleiterinnen sowie Schulbegleiter und unterstützt die Kolleginnen sowie Kollegen beim Führen der Arbeitszeitkonten der Mitarbeitenden im Betreuten Wohnen. Zu seinen Aufgaben gehören darüber hinaus das Schreiben von Texten für die Homepage, die Pflege des Social-Media-Bereiches des Vereins und weitere Rechercheaufgaben im Internet. Auch die Planung und Teilnahme an Veranstaltungen des Vereins übernimmt er gemeinsam mit seinem Vorgesetzten. Eine Assistenz unterstützt ihn dabei täglich, indem sie ihm Sachen angibt oder mit ihm sortiert.
Arbeitsumgebung - Mobilität:
Der Mitarbeiter wird von einem Fahrdienst zur Arbeit gefahren und auch wieder abgeholt. Da der Verein Dienstleistungen speziell für Menschen mit Behinderungen anbietet, sind der Zugang und das Gebäude barrierefrei gestaltet. Der Mitarbeiter kann sich so selbständig mit seinem Elektrorollstuhl, den er mit einem besonders leichtgängigen Spezial-Joystick und geringer Kraftaufwendung steuern kann, fortbewegen.
Eingesetzte Hilfsmittel - Anzeigen der Produkte:
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ICF-Items
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- e5650 |
- e570 |
- e5700 |
- e590 |
- e5900 |
Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung
- EFL - Gehen
- EFL - Handkoordination (rechts/links)
- EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
- EFL - Stehen (längeres/vorgeneigt/Rotation)
- ELA - Feinmotorik
- ELA - Gehen
- ELA - Handgreifkraft
- ELA - Reichen
- ELA - Stehen
- ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
- ERGOS - Dreipunktgriff
- ERGOS - Fingergeschicklichkeit
- ERGOS - Handgeschicklichkeit
- ERGOS - Handgreifkraft
- ERGOS - Laufen (Gehen)
- ERGOS - Reichen
- ERGOS - Schlüsselgreifkraft
- ERGOS - Stehen
- IMBA - Armbewegungen
- IMBA - Feinmotorik (Fußgeschicklichkeit)
- IMBA - Feinmotorik (Hand- und Fingergeschicklichkeit)
- IMBA - Gehen/Steigen
- IMBA - Hand-/Fingerbewegungen
- IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
- IMBA - Selbständigkeit
- IMBA - Stehen
- IMBA - Umstellung
- MELBA - Feinmotorik
- MELBA - Selbständigkeit
- MELBA - Umstellung
Referenznummer:
Pb/111175
Informationsstand: 18.08.2022