Praxisbeispiel
Arbeits­platz­gestaltung für eine Buchhalterin

Wo lag die Herausforderung?

Die Buchhalterin hat eine Sehbehinderung, wodurch sichtbare Informationen für sie vergrößert dargestellt werden müssen. Außerdem hat sie eine Wirbelsäulenerkrankung, weshalb sie langes Stehen sowie Sitzen vermeiden sollte. Ihr Arbeitsplatz im Büro musste deshalb entsprechend angepasst werden.

Was wurde gemacht?

Der vorhandene PC wurde mit einer Vergrößerungssoftware, einem Bildschirmlesegerät und einem Großbildschirm ausgestattet. Für einen Wechsel zwischen Sitzen und Stehen bzw. eine bessere Arbeitshaltung wurde zudem ein höhenverstellbarer Arbeitstisch und Bürostuhl angeschafft.

Schlagworte und weitere Informationen

Die Arbeitsplatzgestaltung wurde zu 80 Prozent vom Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt gefördert. Die Beratung erfolgte dabei durch den Technischen Beratungsdienst des Integrations- beziehungsweise Inklusionsamtes.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter.

Unternehmen:

Es handelt sich um eine Dachdeckerei mit zehn Beschäftigten.

Behinderung und Beeinträchtigung der Mitarbeiterin:

Die Frau hat eine Sehbehinderung und ist deshalb schwerbehindert. Behinderungsbedingt müssen deshalb für sie Informationen zur besseren optischen Wahrnehmung vergrößert dargestellt werden. Außerdem hat die Frau eine Wirbelsäulenerkrankung. Sie kann deshalb nur eingeschränkt für Tätigkeiten eingesetzt werden, die langes Stehen oder Sitzen erfordern.

Ausbildung und Beruf:

Die Frau hat eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten absolviert. Sie arbeitet seit einigen Jahren als Buchhalterin bei der Dachdeckerei.

Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:

Die Frau arbeitet in einem Büro an einem Bildschirmarbeitsplatz. An ihrem Arbeitsplatz verrichtet sie überwiegend Buchungs-, Verwaltungs- und Schreibarbeiten. Zur Eingabe der relevanten Daten benutzte sie einen handelsüblichen PC mit Monitor. Die auf dem Monitor dargestellten Informationen können von ihr nicht mehr erkannt und gelesen werden. Die Büromöbel am Arbeitsplatz ermöglichten keinen Wechsel der Körperhaltung. Es kam somit zu einer reinen statischen Sitzhaltung während der Tätigkeit.
Ihr Arbeitsplatz wurde deshalb behinderungsgerecht gestaltet. Zur Eingabe bzw. zur besseren Wahrnehmung der Bildschirminhalte wurde der vorhandene PC mit einer Vergrößerungssoftware, einem Kameralesesystem (Bildschirmlesegerät) und einem Großbildschirm ausgestattet. Mittels der speziellen Software kann sich die Angestellte die Inhalte auf dem Großbildschirm vergrößert anzeigen lassen. Das eingesetzte Kameralesesystem besitzt einen Kreuztisch zum exakten Positionieren der Vorlagen in Papierformat. Der Kamerakopf ist drehbar und kann so an die unterschiedlichen Vorlagen (A4 hoch und quer) schnell angepasst werden. Die Angestellte nutzt das Kameralesesystem, um sich die Inhalte der Dokumente in Papierformat vergrößert auf dem Großbildschirm darzustellen oder um Formulare auszufüllen.
Der Arbeitsplatz wurde, zum dynamischen Wechsel der Körperhaltung (Steh-Sitzposition), mit einem höhenverstellbaren Schreibtisch ausgestattet. Der zusätzlich eingesetzte ergonomische Arbeitsstuhl ermöglicht ein beschwerdefreies Arbeiten in sitzender Körperhaltung.

Eingesetzte Hilfsmittel – Anzeigen der Produkte:

ICF-Items

Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
  • EFL - Sitzen (längeres/vorgeneigt/Rotation)
  • EFL - Stehen (längeres/vorgeneigt/Rotation)
  • ELA - Sitzen
  • ELA - Stehen
  • ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
  • ERGOS - Sehen
  • ERGOS - Sitzen
  • ERGOS - Stehen
  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
  • IMBA - Sehen
  • IMBA - Sitzen
  • IMBA - Stehen

Referenznummer:

R/PB5385


Informationsstand: 11.04.2024