Praxisbeispiel
Arbeits­platz­gestaltung für einen Lagerarbeiter

Wo lag die Herausforderung?

Der gelernte Industriemechaniker ist auf dem rechten Auge blind und hat auf dem linken Auge ein Restsehvermögen von 40 bis 50 Prozent. Sein Sehraum ist eingeschränkt und er kann optische Informationen wie Zahlen, Buchstaben oder Symbole nur vergrößert wahrnehmen. Behinderungsbedingt konnte er nicht weiter für die Tätigkeit als Industriemechaniker im Unternehmen eingesetzt werden.

Was wurde gemacht?

Der Industriemechaniker wurde in den Lagerbereich als Lagerarbeiter versetzt. Sein dortiger Arbeitsplatz musste zur behinderungsgerechten Gestaltung mit folgenden Hilfsmitteln zur Vergrößerung und besseren Wahrnehmung ausgestattet werden:

Die Arbeitsplatzgestaltung wurde vom Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt gefördert. Die Beratung erfolgte dabei durch den Technischen Beratungsdienst des Integrations- beziehungsweise Inklusionsamtes.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- Inklusionsämter.

Unternehmen:

Das Unternehmen produziert mit 345 Beschäftigten Schleifmaschinen.

Behinderung und Beeinträchtigung des Mitarbeiters:

Der Mann ist auf dem rechten Auge blind und hat auf dem linken Auge ein Restsehvermögen von 40 bis 50 Prozent (ist im Tagesverlauf schwankend). Behinderungsbedingt ist sein Sehraum eingeschränkt und er kann optische Informationen wie Zahlen, Buchstaben oder Symbole nur vergrößert wahrnehmen. Der Grad der Behinderung (GdB) beträgt 70.

Ausbildung und Beruf:

Der Industriemechaniker konnte behinderungsbedingt seinen Beruf nicht weiter ausüben und wurde vom Unternehmen in die Werkzeugausgabe und das Lager versetzt.

Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:

Der Mann arbeitet im Lager und an der Werkzeugausgabestelle. Zu seinen Aufgaben gehören die Lagerverwaltung und das Einlagern/Auslagern von Werkzeugen (Zerspanungswerkzeugen), Messgeräten sowie Montagematerial/Produktionsmaterial. Zum Erkennen von Kleinteilen, zum Lesen von Beschriftungen und zur Überprüfung der Werkzeuge auf Beschädigungen benutzt er ein mobiles Bildschirmlesegerät bzw. eine elektronische Lupe. Die Verwaltung des Lagers erfolgt über den PC. Für die Verwaltung des Werkzeug- und Materialbestands am PC nutzt er eine Vergrößerungssoftware in Verbindung mit einem Großbildschirm. Auftragslisten und Formulare im Papierformat kann sich der Mitarbeiter über ein stationäres Bildschirmlesegerät auf dem Großbildschirm vergrößert darstellen lassen.
Außerdem wurde die Deckenbeleuchtung im Büro blendfrei umgerüstet und die Beleuchtungsstärke entsprechend dem durch die Sehbehinderung erhöhten Bedarf angepasst.

Eingesetzte Hilfsmittel – Anzeigen der Produkte:

Arbeitsorganisation:

Eine vollzeitige Beschäftigung des Mitarbeiters ist im Bereich der Werkzeugausgabe nicht möglich. Der Mitarbeiter wird deshalb zusätzlich für die Verwaltung der Lagerbestände eingesetzt.

ICF-Items

Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • ERGOS - Sehen
  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - Licht
  • IMBA - Sehen
  • IMBA - Sehen (Gesichtsfeld/Räumliches Sehen)

Referenznummer:

Pb/110778


Informationsstand: 25.02.2025