Praxisbeispiel
Wo lag die Herausforderung?
Behinderungsbedingt ist das Sichtfeld des Produktionshelfers eingeschränkt und er kann deshalb die Bedienelemente zur Steuerung des Zuführwagens für die Säge nicht gut erkennen. Außerdem kommt es am Arbeitsplatz zu starken Stößen und Schwingungen, die wegen der Wirbelsäulenerkrankung vermieden werden müssen.
Was wurde gemacht?
Die Bedienung des neuen Zuführwagens für die Säge erfolgt nun ferngesteuert von einem Steuerpult in einer Kabine mit gut sichtbar angeordneten Bedienelementen. Am Steuerpult ist der Mitarbeiter auch keinen Schwingungen oder Stößen mehr ausgesetzt.
Schlagworte und weitere Informationen
Die behinderungsgerechte Gestaltung wurde vom Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt mit einem Zuschuss in Höhe von 30 Prozent der Gesamtkosten gefördert. Die Bindefrist für den Arbeitsplatz zur Beschäftigung von Menschen mit einer Schwerbehinderung wurde auf acht Jahre festgelegt. Die Beratung erfolgte durch den Technischen Beratungsdienst des Integrations- beziehungsweise Inklusionsamtes.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter.
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Unternehmen:
Das Unternehmen ist ein kleines Sägewerk.
Behinderung und Beeinträchtigung des Mitarbeiters:
Der Mann ist auf einem Auge blind und sein Gesichtsfeld ist deshalb eingeschränkt. Er kann optische Informationen im Sehraum nur eingeschränkt wahrnehmen. Außerdem hat der Mann eine Wirbelsäulenerkrankung und sollte deshalb nicht für Tätigkeiten eingesetzt werden, bei denen sein Körper starken Schwingungen und Stößen ausgesetzt wird.
Ausbildung und Beruf:
Der Mann arbeitet als Produktionshelfer beim Unternehmen.
Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:
Der Produktionshelfer arbeitet an der Zuführseite des Gatters im Sägewerk. Seine Tätigkeit besteht darin, die über Längs- und Quertransporteinrichtungen der Säge zugeführten Baumstämme mit dem Gatterspannwagen zu erfassen und durch die Säge zu schieben. Dazu sitzt er während der Tätigkeit auf dem ca. eineinhalb Meter langen und auf einem Gleis fahrenden Gatterspannwagen. Mit Hilfe einer vorne am Gatterspannwagen befindlichen Zange werden die Baumstämme gegen Drehen gesichert und bei gleichzeitiger vorderer und hinterer Unterstützung durch das Sägegatter geschoben.
Bei der Arbeitsausführung ist der Mitarbeiter Belastungen (z. B. Schwingungen und Stößen) ausgesetzt, die mit seinen Behinderungen nicht vereinbar sind. Durch den nicht kontinuierlichen Schnitt des Sägegatters wird der Gatterspannwagen über den Baumstamm in eine sehr ruckartige Vibration versetzt, die sich direkt auf den Körper des Bedieners überträgt. Die Bedienung des Gatterspannwagens erfolgt über Fußpedale und Handhebel, wobei sich die Handhebel nicht optimal im Sehraum des Mitarbeiters befinden.
Der Arbeitsplatz musste deshalb behinderungsbedingt angepasst werden. Dazu wurden prinzipiell die Bedienung und die Funktion des Gatterspannwagens getrennt. Erreicht wurde dies durch den Einsatz eines neuen fernsteuerbaren Gatterspannwagens mit einem ausgegliederten Steuerpult und für ihn gut wahrnehmbaren Bedienelementen in einer Kabine. Die Kabine wurde dazu an der ca. vier Meter hohen Halle bzw. einer Deckenkonstruktion über der Zuführseite des Sägegatters angebracht. Zur Erreichung eines optimalen Sehabstandes, trotz unterschiedlicher Baumlängen, ist die Kabine durch die Deckenkonstruktion verfahrbar.
Bei der Arbeitsausführung ist der Mitarbeiter Belastungen (z. B. Schwingungen und Stößen) ausgesetzt, die mit seinen Behinderungen nicht vereinbar sind. Durch den nicht kontinuierlichen Schnitt des Sägegatters wird der Gatterspannwagen über den Baumstamm in eine sehr ruckartige Vibration versetzt, die sich direkt auf den Körper des Bedieners überträgt. Die Bedienung des Gatterspannwagens erfolgt über Fußpedale und Handhebel, wobei sich die Handhebel nicht optimal im Sehraum des Mitarbeiters befinden.
Der Arbeitsplatz musste deshalb behinderungsbedingt angepasst werden. Dazu wurden prinzipiell die Bedienung und die Funktion des Gatterspannwagens getrennt. Erreicht wurde dies durch den Einsatz eines neuen fernsteuerbaren Gatterspannwagens mit einem ausgegliederten Steuerpult und für ihn gut wahrnehmbaren Bedienelementen in einer Kabine. Die Kabine wurde dazu an der ca. vier Meter hohen Halle bzw. einer Deckenkonstruktion über der Zuführseite des Sägegatters angebracht. Zur Erreichung eines optimalen Sehabstandes, trotz unterschiedlicher Baumlängen, ist die Kabine durch die Deckenkonstruktion verfahrbar.
Schlagworte
- Arbeitgebende |
- Arbeitnehmende |
- Arbeitsaufgabe |
- Arbeitsmittel |
- Arbeitsplatzgestaltung |
- Arbeitsumgebung |
- Arbeitsumgebungsgestaltung |
- Auge |
- Automatisierung |
- Bedienelement |
- berufliche Rehabilitation |
- Bewegungs- und Stützapparat |
- Erwerbstätigkeit |
- Gatterspannwagen |
- Gesichtsfeld |
- Gesichtsfelddefekt |
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- Hilfsmittel |
- Holzverarbeitung |
- Industrie und Produktion |
- Informationsaufnahme |
- Information und Kommunikation |
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- KMU |
- Körperbehinderung |
- Körperbelastung |
- Körperhaltung |
- Körperhaltung und Körperteilbewegung |
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- Maschinenarbeit |
- Maschinenbediener/in |
- Maschinenbedienung |
- Mechanische Schwingung |
- Praxisbeispiel |
- Produktion |
- Produktionshelfer/in |
- Rückenerkrankung |
- Säge |
- Sägegatter |
- Sägewerk |
- Schwingung |
- Sehbehinderung |
- Sehen |
- Sehraum |
- Sinnesbehinderung |
- Steuerung |
- technische Beratung |
- Teilhabe |
- Teilhabe am Arbeitsleben |
- Umgebung |
- Umgebungseinflüsse, Sicherheit und Belastungen |
- Vibration |
- Vollzeitarbeit |
- Wirbelsäule
Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung
- EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
- ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
- ERGOS - Sehen
- IMBA - Arbeitszeit
- IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
- IMBA - Sehen
- IMBA - Sehen (Gesichtsfeld/Räumliches Sehen)
- IMBA - Vibration/Erschütterungen
Referenznummer:
R/PB1033
Informationsstand: 16.07.2024