Praxisbeispiel
Von der WfbM zur Anstellung bei einer Kunst- und Begegnungsstätte

Wo lag die Herausforderung?

Der Mann ist aufgrund einer psychischen Erkrankung schwerbehindert und psychisch geringer belastbar, weshalb er einige Zeit in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) tätig war. Er wollte gerne die WfbM verlassen und im Bereich Kunst arbeiten, da er sich bereits ehrenamtlich in diesem Bereich bei einem Verein engagierte und dies seinen eigentlichen beruflichen Neigungen entsprach.

Was wurde gemacht?

Der Integrationsfachdienst (IFD) machte den Mann und den Verein auf die Möglichkeit des Budgets für Arbeit zum Übergang in ein übliches Beschäftigungsverhältnis aufmerksam. Im Rahmen des Budgets für Arbeit konnten der Mann und der Verein auf dem Weg zur Inklusion durch den IFD begleitet und unterstützt werden, so dass er fest als künstlerischer Mitarbeiter und Beauftragter für Inklusion und Begegnung angestellt werden konnte.

Begleitet und unterstützt wurden der Mitarbeiter und der Verein auf dem Weg zur Inklusion durch den Integrationsfachdienst, der auch auf die Förderung durch das Budget für Arbeit für Beschäftigte aus einer Werkstatt für behinderte Menschen hinwies und bei der Beantragung unterstützte. Im Rahmen des Budgets für Arbeit erhält das Unternehmen einen Lohkostenzuschuss und die Anleitung bzw. Unterstützung durch den Integrationsfachdienst wurde ebenfalls vom Träger der Eingliederungshilfe im betreffenden Bundesland gefördert.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern von Integrationsfachdiensten.

Unternehmen:

Es handelt sich um ein Kunst-Atelier mit Begegnungsstätte, das als Verein aus dem Zusammenschluss von Künstlerinnen und Künstlern vor einigen Jahren entstanden ist. Seit seiner Gründung bietet der Verein ein wechselndes Programm mit Angeboten aus den Bereichen Theater, bildende Kunst, Maskenbau sowie -spiel und Musik an. Zum Verein gehören 17 sozialversicherungspflichtige und 20 ehrenamtliche Personen. Dazu zählt auch ein Mitarbeiter mit einer Schwerbehinderung, der vorher in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) beschäftigt war.

Kommentar der Geschäftsführerin:

„Wir wollten schon immer einen inklusiven Arbeitsplatz schaffen.“

Behinderung und Beeinträchtigung des Mitarbeiters:

Der Mann ist aufgrund einer psychischen Erkrankung schwerbehindert und psychisch geringer belastbar. Er sollte deshalb nicht für Tätigkeiten mit sich häufig ändernden Arbeitsinhalten und unter großem Zeit- sowie Leistungsdruck eingesetzt werden.

Übergang Werkstatt für behinderte Menschen – allgemeiner Arbeitsmarkt:

Nachdem der Mann den Eingangs- und Bildungsbereich einer WfbM durchlaufen hatte, arbeitete er einige Zeit auf einem Außenarbeitsplatz bzw. Betriebsintegrierten Arbeitsplatz (BiAP) im Bereich Küche bei einem Unternehmen. Privat hatte er schon zu dieser Zeit Kontakt zum Kunst-Atelier mit Begegnungsstätte bzw. Verein und war dort bereits ehrenamtlich tätig. Mit Hilfe des Integrationsfachdienstes (IFD) wurden er und auch der Verein auf die Möglichkeit des Budgets für Arbeit zum Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt aufmerksam gemacht, das dann auch dafür in Anspruch genommen wurde. Auf dem Weg dabei wurden der Mitarbeiter und der Verein durch den IFD unterstützt und begleitet, so dass er fest als künstlerischer Mitarbeiter und Beauftragter für Inklusion und Begegnung angestellt werden konnte.

Kommentar des Mitarbeiters:

„Ich koche auch gerne, doch diese Arbeit hat mich nicht ausgefüllt.“

Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:

Im Bereich des Ateliers und der Begegnungsstätte gehören die Beratung zum Barrierenabbau, Mitarbeit bei der Teilnehmendenakquise sowie beim Netzwerken, Mitbetreuung von Teilnehmenden, Mithilfe beim Auf- sowie Abbau für das Kursangebot und Pflege des Theaterfundus zu den Aufgaben des Mitarbeiters. Außerdem wirkt er selbst auch auf dem Gebiet Musik und Schauspiel innerhalb der Projekte des Vereins mit.

ICF-Items

Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - Ausdauer (psychisch)
  • IMBA - Umstellung
  • IMBA - Verantwortung
  • MELBA - Ausdauer (psychisch)
  • MELBA - Umstellung
  • MELBA - Verantwortung

Referenznummer:

PB/111264


Informationsstand: 16.04.2024