Praxisbeispiel
Beschäftigungssicherungs-Zuschuss für eine Produktionshelferin

Wo lag die Herausforderung?

Der Frau hat eine Psychose, weshalb sie schnell unter Druck gerät und strukturelle Abläufe bei ihrer Arbeit braucht. Es waren entsprechende Anpassungen am Arbeitsplatz nötig.

Was wurde gemacht?

Die Frau wurde an einen neuen Arbeitsplatz versetzt, an dem die Mitarbeiterin das Stecken von Rasterverpackungen übernimmt. Die Mitarbeiterin hat die Aufgabe die Kartons aufzustellen und die Trenngitter aus Pappe in die Kartons zu legen. Die Frau ist nun deutlich weniger überfordert, allerdings wird weiterhin eine Leistungsminderung von 40 Prozent eingebüßt.

Der Arbeitgeber erhält vom Integrations- bzw. Inklusionsamt einen monatlichen Beschäftigungssicherungszuschuss zum finanziellen Ausgleich der außergewöhnlichen Belastungen.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Tel.-Nummern. der Integrations- bzw. Inklusionsämter.

Unternehmen:

Das Unternehmen stellt Drahtwiderstände her und ist ausschließlich als zulieferndes Unternehmen für die Automobilindustrie tätig. Hohe Stückzahlen, verbunden mit fehlerfreien Produkten und genauer Lieferung zum festgelegten Zeitpunkt, haben zu einem hohen Automatisierungsgrad der Produktionsanlagen geführt.

Behinderung und Funktionseinschränkung der Mitarbeiterin:

Die Frau hat eine Psychose und ist nur eingeschränkt psychisch belastbar, z. B. in Bezug auf Zeit / Leistungsdruck und sich ständig ändernden Arbeitsabläufen. Sie sollte deshalb für strukturierte Tätigkeiten eingesetzt werden, bei denen es nur geringfügige Abweichungen im Ablauf gibt. Der GdB (Grad der Behinderung) beträgt 80.

Ausbildung und Beruf:

Die Frau ist gelernte Einzelhandelskauffrau und arbeitet seit einigen Jahren als Produktionshelferin bei ihrem Arbeitgeber.

Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:

Zuletzt wurde die Frau an einer Zementierungsanlage mit Hilfstätigkeiten, wie Sichtkontrolle und Abschütten der Widerstände von Steckbrettern in Transportkästen, eingesetzt. Dieser Arbeitsplatz wird durch Rationalisierungsmaßnahmen wegfallen.
Als geeignete einfache Tätigkeit bietet sich für die Mitarbeiterin das Stecken von Rasterverpackungen an. Hierbei handelt es sich um Transportverpackungen aus Kartonage, die vorgestanzt und vorgefalzt, aber aus Platzgründen flach auf Paletten angeliefert werden. Die Mitarbeiterin hat die Aufgabe die Kartons aufzustellen und die Trenngitter aus Pappe (Raster) in die Kartons zu legen. Durch die Trenngitter entstehen im Karton geschlossene Fächer, die Beschädigungen der verpackten Bauteile verhindern. Es handelt sich um relativ kleine Kartons, die leicht zu heben und zu tragen sind.
Behinderungsbedingt beträgt die Leistung ca. 40 Prozent gegenüber den nichtbehinderten Kolleginnen und Kollegen. Weitere Hilfsmittel zur Verbesserung der Leistung können nicht eingesetzt werden.

ICF-Items

Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - Ausdauer (psychisch)
  • IMBA - Umstellung
  • IMBA - Verantwortung
  • MELBA - Ausdauer (psychisch)
  • MELBA - Umstellung
  • MELBA - Verantwortung

Referenznummer:

R/PB4327


Informationsstand: 20.02.2019