Praxisbeispiel
Servicekraft bei einem Catering-Unternehmen

Wo lag die Herausforderung?

Die Frau hat eine psychische Erkrankung, wodurch sie Probleme im Umgang mit Stress hat. Da sie als Servicekraft arbeitet und die Tätigkeit in der Regel ein erhöhtes Stresspotential beinhaltet, musste für sie eine Lösung gefunden werden.

Was wurde gemacht?

Es wurden die Leistungsfähigkeit der Frau und die Belastungsfaktoren der Tätigkeit geprüft. Die Frau wird deshalb an einem Arbeitsplatz in einem Bereich eingesetzt, wo die Arbeitszeit, die Abläufe und auch die Tätigkeit klar strukturiert sind und es entsprechend für sie diesbezüglich zu weniger stressbedingten Belastungen kommt. Außerdem arbeitet sie nur an vier Stunden pro Tag bzw. 20 Stunden in der Woche, was zu einer weiteren Entlastung führt.

Die Prüfung der Leistungsfähigkeit und der Belastungsfaktoren erfolgte durch den Arbeitgeber. Da die Mitarbeiterin mit Schwerbehinderung nicht arbeitssuchend war, wurde auch kein Eingliederungszuschuss bei der Agentur für Arbeit beantragt.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Arbeitsagentur.

Unternehmen:

Das mittelständische Catering-Unternehmen ist mit seinen ca. 80 Beschäftigten in seiner Region tätig und wurde von einem größeren Caterer aufgekauft. Das Unternehmen bzw. die Beschäftigten des Unternehmens bewirten die Kundschaft auf speziellen Veranstaltungen und in den gastronomischen Einrichtungen im Bereich der Dampfschifffahrt, des Zoos sowie des Flughafens.

Behinderung und Funktionseinschränkung der Mitarbeiterin:

Die Frau hat eine psychische Erkrankung, weshalb sie nicht für Tätigkeiten eingesetzt werden sollte, die mit einem erhöhten und ständigen Arbeits- und Zeitdruck bzw. Stressbelastungen verbunden sind. Der GdB (Grad der Behinderung) beträgt 50.

Ausbildung und Beruf:

Die Frau war bereits zuvor in der Gastronomie des mittelständischen Catering-Unternehmens im Bereich des Zoos als Servicekraft tätig, bis der größere Caterer das Unternehmen übernahm. Im Rahmen der Übernahme erfolgte ein Vorstellungsgespräch, bei dem die Frau durch ihre offene und professionelle Art überzeugte und für den Service-Bereich des Zoos übernommen wurde. Sie arbeitet dort nun auf Teilzeitbasis mit einer Arbeitszeit von vier Stunden pro Tag bzw. 20 Stunden in der Woche.

Arbeitsplatz und Arbeitsorganisation:

Die Frau wird speziell in der Gastronomie des Zoos als Servicekraft eingesetzt, da hier die Arbeitszeit, die Abläufe und auch die Tätigkeit klar strukturiert sind und es entsprechend für sie diesbezüglich zu weniger stressbedingten Belastungen kommt. Bei ihrer Tätigkeit steht die Bedienung und der Verkauf im Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang hat sie viel Kontakt zur Kundschaft und kann so auch ihr Talent zur Kundenorientierung und zum Verkauf gut einsetzen.
Damit die Servicekraft ihre Arbeit möglichst problemlos nachkommen kann, wurden im Vorhinein ihre Leistungsfähigkeit sowie die Belastungsfaktoren ermittelt und im Anschluss wurde sie auf Teilzeitbasis mit verkürztem Zeitumfang speziell für die Gastronomie des Zoos eingesetzt. Die anderen Beschäftigten wurden mit dem Einverständnis der Mitarbeiterin über die Erkrankung informiert und können dadurch das entsprechende Verständnis besser aufbringen. Mit der Änderung der Arbeitsorganisation, kann die Mitarbeiterin problemlos ihre wöchentliche Arbeitszeit bewältigen und es kommt nur selten zu Ausfällen.

ICF-Items

Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - Ausdauer (psychisch)
  • IMBA - Umstellung
  • IMBA - Verantwortung
  • MELBA - Ausdauer (psychisch)
  • MELBA - Umstellung
  • MELBA - Verantwortung

Referenznummer:

PB/111109


Informationsstand: 25.02.2021