Praxisbeispiel
Wo lag die Herausforderung?
Während eines Betriebsfestes zog sich die Technikredakteurin eine Borreliose-Erkrankung zu und war lange krank. Durch die lange Krankheit bekam sie zusätzlich noch Depressionen.
Was wurde gemacht?
Es wurde ein Betriebliches Eingliederungsmanagement eingeleitet, in dessen Rahmen auch der Vorfall als Arbeitsunfall von der Berufsgenossenschaft anerkannt werden konnte. Von der Berufsgenossenschaft wurde ein dienstleistendes Unternehmen für das BEM und das erforderliche Reha-Management eingeschaltet. Im Rahmen des BEM erfolgte eine ambulante psychologisch-therapeutische Betreuung der Frau und für den Arbeitsplatz eine stufenweise Wiedereingliederung. Die Frau konnte so nach einem Jahr wieder ihren Job ausüben.
Die Eingliederung wurde von der Berufsgenossenschaft gefördert. Sie übernahm die Kosten (dienstleistendes Unternehmen für das BEM sowie Reha-Management, Krankengeld bzw. Verletztengeld usw.) für die berufliche Wiedereingliederung.
In REHADAT finden Sie auch die Adresse und Telefon-Nummer der Berufsgenossenschaft und von dienstleistenden Unternehmen und beratenden Einrichtungen für das Betriebliche Eingliederungsmanagement.
In REHADAT finden Sie auch die Adresse und Telefon-Nummer der Berufsgenossenschaft und von dienstleistenden Unternehmen und beratenden Einrichtungen für das Betriebliche Eingliederungsmanagement.
Unternehmen:
Beim Unternehmen handelt es sich um einen großen Elektronikkonzern. Für eine langzeiterkrankte Mitarbeiterin stellte sich dem Unternehmen die Frage, ob sie ihre Tätigkeit noch weiter ausüben konnte, da sich über Monate keine positive Veränderung abzeichnete.
Behinderung und Beeinträchtigung der Mitarbeiterin:
Nach einem Insektenstich, während einer betrieblichen Veranstaltung, hatte sich die Mitarbeiterin eine Borreliose-Erkrankung zugezogen. Die spezifische Erkrankung wurde zunächst nicht erkannt, da es sich nicht um eine Standarderkrankung gehandelt hat. Bedingt durch die Folgesymptome der Borreliose war die Frau nicht mehr in der Lage Auto zu fahren, und Bildschirmarbeit verursachte nach wenigen Minuten Schwindel. Gehen von mehr als zehn Minuten war wegen allgemeiner körperlicher Schwäche nicht möglich und es bestand ein massives Schlafbedürfnis. Infolge des langen Krankheitsverlaufs traten außerdem Depressionen auf.
Ausbildung und Beruf:
Nach dem Abitur absolvierte die Mitarbeiterin ein Studium an einer Fachhochschule mit der Fachrichtung Kommunikation und technische Dokumentation. Seit einigen Jahren ist sie beim Unternehmen als Technikredakteurin beschäftigt.
Arbeitsplatz und Arbeitsumgebung:
Die Mitarbeiterin ist im Bereich Marketing-Management in der Marketing-Abteilung tätig. Ihr Aufgabenbereich beinhaltet Bildschirmarbeit und Präsentation. Dies erfordert Flexibilität und Konzentration. Da sie weit vom Arbeitsplatz entfernt wohnt, ist sie darauf angewiesen mit dem Auto zu fahren.
Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM):
Durch die Einschaltung der Betriebsärztin wurde die Erkrankung als Arbeitsunfall anerkannt. Der Reha-Manager der Berufsgenossenschaft nahm mit der Betriebsärztin Kontakt auf und vereinbarte eine gemeinsame Besprechung im Betrieb unter Beteiligung eines externen dienstleistenden Unternehmens für das BEM und Reha-Management. Das dienstleistende Unternehmen sollte u. a. dazu die ambulante psychologisch-therapeutische Betreuung der Frau durchführen und die berufliche stufenweise Wiedereingliederung direkt am Arbeitsplatz begleiten. Außerdem wurde die soziale Rehabilitation der Frau (aktive Freizeitgestaltung, Mobilität mit dem eigenen Pkw usw.) therapeutisch gefördert.
Die Arbeits- und Belastungserprobung der Frau begann an ihrem Arbeitsplatz mit einer täglichen Arbeitszeit von zunächst drei Stunden. Dabei erfolgte eine fachpsychologische Begleitung der Frau vor Ort im Betrieb durch das dienstleistende Unternehmen in enger Zusammenarbeit mit der Betriebsärztin und dem Reha-Manager.
Ein halbes Jahr später konnte die Frau ihrer beruflichen Tätigkeit mit zunächst 30 Stunden in der Woche nachgehen. Im Anschluss daran konnte sie wieder voll in den Arbeitsprozess eingegliedert und das BEM damit erfolgreich beendet werden.
Die Arbeits- und Belastungserprobung der Frau begann an ihrem Arbeitsplatz mit einer täglichen Arbeitszeit von zunächst drei Stunden. Dabei erfolgte eine fachpsychologische Begleitung der Frau vor Ort im Betrieb durch das dienstleistende Unternehmen in enger Zusammenarbeit mit der Betriebsärztin und dem Reha-Manager.
Ein halbes Jahr später konnte die Frau ihrer beruflichen Tätigkeit mit zunächst 30 Stunden in der Woche nachgehen. Im Anschluss daran konnte sie wieder voll in den Arbeitsprozess eingegliedert und das BEM damit erfolgreich beendet werden.
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Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung
- EFL - Gehen
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- ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
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- IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
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- MELBA - Aufmerksamkeit
- MELBA - Ausdauer (psychisch)
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Referenznummer:
R/PB5325
Informationsstand: 26.01.2022