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Praxisbeispiel Umschulung zum Lkw-Fahrer und Kfz-Anpassung

Wo lag die Herausforderung?

Der Maschinenbediener verlor nach einem Arbeitsunfall seinen rechten Arm. Dadurch kommt es zu Einschränkungen beim Handhaben von Gegenständen sowie Betätigen von Bedienelementen und zu einem eingeschränkten Greifraum. Er konnte deshalb seinen alten Job nicht weiter ausüben und es wurde nach einer Möglichkeit gesucht den Mitarbeiter weiter beim Unternehmen beschäftigen zu können.

Was wurde gemacht?

Bereits ab der Erstversorgung wurde seine medizinische, soziale und berufliche Rehabilitation von einem Reha-Manager der Berufsgenossenschaft koordiniert und begleitet. Dieser erstellte dazu mit allen Beteiligten einen Reha-Plan und der Mann wurde zum LKW-Fahrer umgeschult. Damit er auch als LKW-Fahrer arbeiten konnte, wurde ein LKW mit Automatikgetriebe und einem Lenkraddrehknopf, zum leichten Steuern mit einem Arm über die Servolenkung, angeschafft. Außerdem wurde die Konsole zur Bedienung des Kippers auf die linke Seite verlegt.

Schlagworte und weitere Informationen

Wegen des Arbeitsunfalls wurde die medizinische, soziale und berufliche Rehabilitation von der Berufsgenossenschaft gefördert. In Bezug auf die berufliche Rehabilitation wurden der Führerschein und der behinderungsgerechte Umbau des Lastkraftwagens gefördert. Die Berufsgenossenschaft zahlte dem Unternehmen außerdem einen Eingliederungszuschuss als Lohnkostenzuschuss, um die zu Beginn noch nicht so vorhandene Leistung des Mitarbeiters zu kompensieren. Ein Reha-Manager der Berufsgenossenschaft unterstützte speziell auch die Wiedereingliederung bzw. berufliche Teilhabe.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Berufsgenossenschaften.

Unternehmen:

Das Unternehmen betreibt mit seinen 50 Beschäftigten Sand- und Steinbrüche, von denen die geförderten und nach Größe gesiebten Schüttgüter (Sand, Kies usw.) mit eigenen Lastkraftwagen an Baustellen geliefert werden.

Behinderung und Beeinträchtigung des Mitarbeiters:

Durch einen Arbeitsunfall verlor der Mann seinen rechten Arm (Gliedmaßenverlust). Bereits ab der Erstversorgung in einem Unfallkrankenhaus der Berufsgenossenschaft wurde seine medizinische, soziale und berufliche Rehabilitation von einem Reha-Manager der Berufsgenossenschaft koordiniert und begleitet. Dieser erstellte dazu mit allen Beteiligten einen Reha-Plan. Zwei Jahre nach dem Arbeitsunfall konnte der Mann so wieder beruflich teilhaben.
Das Fehlen des rechten Arms und der Hand führt zu Einschränkungen beim Handhaben von Gegenständen sowie Betätigen von Bedienelementen und zu einem eingeschränkten Greifraum. Der eigentliche Rechtshänder musste nach dem Unfall erst mit Hilfe von Ergotherapeuten lernen, seine linke Hand auch für feinmotorische Tätigkeiten im privaten und beruflichen Bereich einzusetzen.

Beruf:

Der Mitarbeiter war vor seinem Unfall Maschinenbediener in einer Sandgrube des Unternehmens, wo sich auch der Arbeitsunfall ereignete. Behinderungsbedingt konnte er diese Tätigkeit nicht mehr ausüben und es wurde vom Reha-Berater eine Möglichkeit gesucht den Mann weiter beim Unternehmen zu beschäftigen. So wurde der Mitarbeiter seinen Neigungen sowie den technischen und organisatorischen Möglichkeiten entsprechend zum Lkw-Fahrer umgeschult.

Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:

Da der Mann in der Sandgrube nicht mehr als Maschinenbediener eingesetzt werden konnte, wurde nach einem verkehrsmedizinischen Gutachten die Befähigung zum Führen eines Lkw geprüft und bescheinigt. Voraussetzung für den Einsatz als Lkw-Fahrer war jedoch zunächst der Erwerb der nötigen Führerscheinklasse und ein entsprechend umgebautes Fahrzeug. Das vom Unternehmen neu angeschaffte Fahrzeug verfügt deshalb über ein Automatikgetriebe und wurde mit einem Lenkraddrehknopf ausgestattet, sodass es einhändig lenkbar ist. Die Konsole zur Bedienung des Kippers wurde außerdem auf die linke Seite verlegt.

Eingesetzte Hilfsmittel - Anzeigen der Produkte:

ICF-Items

Assessments - Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • EFL - Heben (Boden zur Taillenhöhe/Taillen- zur Kopfhöhe/horizontal)
  • EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
  • EFL - Tragen (rechte, linke Hand/vorne)
  • ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
  • ERGOS - Dreipunktgriff
  • ERGOS - Fingergeschicklichkeit
  • ERGOS - Handgeschicklichkeit
  • ERGOS - Handgreifkraft
  • ERGOS - Reichen
  • ERGOS - Schlüsselgreifkraft
  • ERGOS - statisches/dynamisches Heben
  • ERGOS - Tragen
  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - Armbewegungen
  • IMBA - Feinmotorik (Hand- und Fingergeschicklichkeit)
  • IMBA - Hand-/Fingerbewegungen
  • IMBA - Heben
  • IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
  • IMBA - Tragen
  • MELBA - Feinmotorik

Referenznummer:

Pb/110848


Informationsstand: 21.12.2021