Praxisbeispiel
Wo lag die Herausforderung?
Die beiden Mitarbeiter haben eine Schwerbehinderung und arbeiten im Bereich der LKW-Verladung in einer Warte. Sie sollten behinderungsbedingt bei der Ausübung ihrer Tätigkeit keine größeren Belastungen, z. B. durch das Steigen von Treppen oder die Einnahme von für sie nicht optimalen Arbeitshaltungen, ausgesetzt werden. Der Zugangsweg über eine steile Wendeltreppe zu ihrem Arbeitsplatz in der Warte und dessen Einrichtung mussten deshalb behinderungsgerecht angepasst werden.
Was wurde gemacht?
Für den Zugangsweg wurde eine weniger steile, breitere Treppe mit einem Handlauf auf beiden Seiten und Zwischenpodest zum Ausruhen installiert, die von den beiden Mitarbeitern problemlos genutzt werden kann. Außerdem wurde die neu gestaltete und nun klimatisierte Warte mit anderen Arbeitstischen im Fensterbereich und Bürostühlen behindertengerecht ausgestattet.
Schlagworte und weitere Informationen
Die behinderungsgerechte Gestaltung wurde von der Schwerbehindertenvertretung im Werk initiiert und begleitet. Sie schaltete zur Beratung und Förderung die örtliche Fachstelle für Menschen mit Behinderungen im Arbeitsleben ein, die im Auftrag der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter tätig ist und so nur in einigen Bundesländern existiert. Im Anschluss erfolgte dann die Förderung der Anpassungen für die zwei Mitarbeiter mit Schwerbehinderung durch die Fachstelle aus Mitteln der Ausgleichsabgabe.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Fachstellen für behinderte Menschen im Beruf bzw. Arbeitsleben und Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Fachstellen für behinderte Menschen im Beruf bzw. Arbeitsleben und Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter.
Unternehmen:
In der Quarzwerke GmbH arbeiten deutschlandweit 460 Beschäftigte, am Standort Frechen knapp 300 – davon rund 60 im Werk Frechen.
Quarzsand wird vor allem von der Glas- und Gießereiindustrie benötigt. Quarzsand findet man aber auch in Farben und Lacken sowie in der Bauchemie.
Zur Förderung und Unterstützung der Beschäftigten mit einer Schwerbehinderung haben die Werke in Deutschland und die dortige Interessenvertretung eine Inklusionsvereinbarung abgeschlossen. Die Inhalte wurden dabei gemeinsam von der Schwerbehindertenvertretung, dem Betriebsrat und der inklusionsbeauftragten Person erarbeitet. Auf dieser Grundlage wurde beispielsweise im Werk Frechen ein Arbeitsplatz für zwei Mitarbeiter mit einer Schwerbehinderung behinderungsgerecht umgestaltet.
Quarzsand wird vor allem von der Glas- und Gießereiindustrie benötigt. Quarzsand findet man aber auch in Farben und Lacken sowie in der Bauchemie.
Zur Förderung und Unterstützung der Beschäftigten mit einer Schwerbehinderung haben die Werke in Deutschland und die dortige Interessenvertretung eine Inklusionsvereinbarung abgeschlossen. Die Inhalte wurden dabei gemeinsam von der Schwerbehindertenvertretung, dem Betriebsrat und der inklusionsbeauftragten Person erarbeitet. Auf dieser Grundlage wurde beispielsweise im Werk Frechen ein Arbeitsplatz für zwei Mitarbeiter mit einer Schwerbehinderung behinderungsgerecht umgestaltet.
Behinderung und Beeinträchtigung der Mitarbeiter:
Bei einem Mitarbeiter kommt es aufgrund einer Beinbehinderung zu einer Beeinträchtigung beim Gehen. Dies gilt besonders für längere Wege und das häufige Steigen von Treppen – was behinderungsbedingt vermieden werden sollte. Sein Kollege ist an Epilepsie erkrankt, wobei das Auftreten der damit verbundenen leichten Anfälle durch die medikamentöse Behandlung vermieden wird. Er sollte behinderungsbedingt nicht für belastende Tätigkeiten eingesetzt werden. Beide Mitarbeiter sind aufgrund ihrer krankheitsbedingten Beeinträchtigungen schwerbehindert.
Ausbildung und Beruf:
Die Mitarbeiter sind schon seit vielen Jahren im Unternehmen tätig und arbeiten seit einiger Zeit im Bereich der LKW-Beladung, wo sie als sogenannte Verlader im Zweischichtsystem in Vollzeit arbeiten.
Arbeitsplatz und Arbeitsorganisation:
Die von der Kundschaft des Unternehmens in der EDV erfassten Bestellungen werden elektronisch als Transportauftrag an LKW bzw. dessen Fahrerin oder Fahrer zur Abholung der Mineralien übermittelt. Die LKW fahren dann die ihnen im Transportauftrag zugewiesene Station im Verladebereich an, wo sich der Arbeitsplatz der beiden Mitarbeiter befindet. Ihre Aufgabe ist es dann die Verladung computergesteuert zu starten, den Vorgang zu überwachen und abschließend den LKW-Fahrerinnen oder LKW-Fahrern die Verladeunterlagen zur Verfügung zu stellen. Der Arbeitsplatz befindet sich dazu in einer Kabine bzw. Steuerungs- und Überwachungswarte, die im Außenbereich am Gebäude in einer bestimmten Höhe über die einfahrenden LKW angebracht wurde. So können die Mitarbeiter den Verladevorgang von der Warte aus beobachten.
Die Warte konnte früher von den beiden Mitarbeitern während ihrer Schicht nur über eine steile Wendeltreppe erreicht werden (Bild 1). In der Warte waren die Arbeitstische rundum in der Nähe der Fenster fest angebracht. Zudem konnten die Mitarbeiter die Tische nicht optimal mit dem Bürostuhl unterfahren und mussten so zumindest zeitweise eine für ihre Beeinträchtigung nicht optimale Arbeitshaltung einnehmen (Bild 2).
Der Zugang zur Warte und die Einrichtung der Warte wurden deshalb behinderungsgerecht angepasst. Dazu wurde außen eine weniger steile, breitere Treppe mit beidseitigem Handlauf und Zwischenpodest zum Ausruhen installiert (Bild 3), die von den beiden Mitarbeitern problemlos genutzt werden kann – zumal diese nun nur wenige Male pro Schicht von ihnen benutzt werden muss. Die neue Treppe ist außerdem so konzipiert, dass ein Aufzug installiert werden kann, wenn die Beeinträchtigung der Mitarbeiter weiter zunimmt. Die nach dem Umbau klimatisierte Warte wurde entsprechend neu mit Arbeitstischen im Fensterbereich und Bürostühlen ausgestattet (Bild 4), so dass die Mitarbeiter dort eine ergonomische Arbeitshaltung am PC und bei der Beobachtung der LKW einnehmen können. Außerdem kann die Situation an den Verladestationen alternativ bequem über Kameras am Bildschirm in der Warte beobachtet werden. Der Ausdruck der notwendigen Unterlagen für die LKW-Fahrerinnen oder LKW-Fahrer wird am PC in der Warte gestartet und kann am Drucker im ebenerdigen unteren Bereich in der Nähe der Treppe zur Verladestation von den LKW-Fahrerinnen oder LKW-Fahrern entnommen werden.
Während des Umbaus des Zugangsweges zur Warte und der eigentlichen Warte wurde in der Nähe ein Container mit einem Büro aufgestellt, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. In dieser Zeit war von dort aus auch weiter die Überwachung der Verladung per Kamera und Bildschirm möglich. Bei vielen für den Umbau erforderlichen Arbeiten konnten eigene Fachkräfte des Unternehmens, wie Elektriker und Konstruktionsmechaniker bzw. Schlosser, eingesetzt werden.
Die Warte konnte früher von den beiden Mitarbeitern während ihrer Schicht nur über eine steile Wendeltreppe erreicht werden (Bild 1). In der Warte waren die Arbeitstische rundum in der Nähe der Fenster fest angebracht. Zudem konnten die Mitarbeiter die Tische nicht optimal mit dem Bürostuhl unterfahren und mussten so zumindest zeitweise eine für ihre Beeinträchtigung nicht optimale Arbeitshaltung einnehmen (Bild 2).
Der Zugang zur Warte und die Einrichtung der Warte wurden deshalb behinderungsgerecht angepasst. Dazu wurde außen eine weniger steile, breitere Treppe mit beidseitigem Handlauf und Zwischenpodest zum Ausruhen installiert (Bild 3), die von den beiden Mitarbeitern problemlos genutzt werden kann – zumal diese nun nur wenige Male pro Schicht von ihnen benutzt werden muss. Die neue Treppe ist außerdem so konzipiert, dass ein Aufzug installiert werden kann, wenn die Beeinträchtigung der Mitarbeiter weiter zunimmt. Die nach dem Umbau klimatisierte Warte wurde entsprechend neu mit Arbeitstischen im Fensterbereich und Bürostühlen ausgestattet (Bild 4), so dass die Mitarbeiter dort eine ergonomische Arbeitshaltung am PC und bei der Beobachtung der LKW einnehmen können. Außerdem kann die Situation an den Verladestationen alternativ bequem über Kameras am Bildschirm in der Warte beobachtet werden. Der Ausdruck der notwendigen Unterlagen für die LKW-Fahrerinnen oder LKW-Fahrer wird am PC in der Warte gestartet und kann am Drucker im ebenerdigen unteren Bereich in der Nähe der Treppe zur Verladestation von den LKW-Fahrerinnen oder LKW-Fahrern entnommen werden.
Während des Umbaus des Zugangsweges zur Warte und der eigentlichen Warte wurde in der Nähe ein Container mit einem Büro aufgestellt, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. In dieser Zeit war von dort aus auch weiter die Überwachung der Verladung per Kamera und Bildschirm möglich. Bei vielen für den Umbau erforderlichen Arbeiten konnten eigene Fachkräfte des Unternehmens, wie Elektriker und Konstruktionsmechaniker bzw. Schlosser, eingesetzt werden.
Eingesetzte Hilfsmittel – Anzeigen der Produkte:
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Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung
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- IMBA - Arbeitszeit
- IMBA - Gehen/Steigen
- IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
- IMBA - Schichtarbeit
Referenznummer:
PB/111272
Informationsstand: 31.07.2024