Praxisbeispiel
Arbeits­platz­gestaltung für einen Mitarbeiter im Steinplattenzuschnitt

Der Betrieb produziert, verkauft und verlegt Treppenstufen und Steinplatten aus Naturstein.

Der Mann hat eine Wirbelsäulenerkrankung, Hüftgelenkerkrankung, Herzerkrankung und Asthma. Er ist körperlich nur gering belastbar und kann nicht schwer heben sowie tragen. Die bisherige körperliche Arbeit ist mit den Behinderungen und Einschränkungen nicht mehr zu vereinbaren. Besonders sollte er den bei der Steinbearbeitung entstehenden Stäuben nicht länger ausgesetzt werden.

Der Mann arbeitet als Hilfskraft beim Betrieb im Werkstattbereich.

Der Mitarbeiter hat ursprünglich als Verleger von Steinplatten und Treppenstufen im Unternehmen gearbeitet. Behinderungsbedingt war er nicht mehr in der Lage, die mit ständigem schwerem Heben und Tragen verbundenen Verlegungsarbeiten, unter Einwirkung von Zugluft und Kälte, auszuführen. Aus diesem Grund wurde er bereits vor einiger Zeit in den Werkstattbereich versetzt und hier mit dem Zuschneiden und Schleifen von Natursteinplatten beauftragt.

Das Positionieren der oft sehr schweren Steinplatten auf der Plattensäge führte zu hohen körperlichen Belastungen. Beim manuellen Schleifen der Kanten und Schnittflächen traten durch das Bewegen und Führen der schweren Handschleifmaschine zusätzlich erhebliche Belastungen des Stütz- und Bewegungsapparates, bei ungünstigen Körperhaltungen, auf. Vor allem war für die Bearbeitung das Wenden der Steinplatten äußerst beschwerlich und gefährlich.
Da eine Anpassung der alten Plattensäge nicht möglich war, wurde eine neue Sägeanlage mit motorisch drehbarem Sägetisch und Allseitenrollenleisten für den Sägetisch sowie ein Kippgerät bzw. eine Wendemaschine zum Wenden der Steinplatten angeschafft. Die Steintafeln können nach dem Auflegen mit dem Gabelstapler auf dem Sägetisch zur Bearbeitung einfach in die jeweilige Sägeposition gedreht und geschoben werden. Für das beschwerliche Kantenschleifen nach dem Sägen wurde ein Kantenschleifautomat mit spezieller Ausrüstung, wie Allseitenrollenleisten sowie pneumatischer Betätigung des Tischanschlages angeschafft.
Beide Anlagen sind durch eine Pufferstation mit Rollen zur Zwischenlagerung und je eine vor- und nachgeschaltete Allseitenrollenbahn miteinander verkettet. Zuschnitte können so mit geringem Kraftaufwand weitergerollt werden.
Beim Zuschneiden der Platten und Kantenschleifen entsteht durch die Nassbearbeitung kein belastender Staub mehr an den Maschinen. Hierdurch wird die Luftqualität im Vergleich zur vorher durchgeführten Trockenbearbeitung wesentlich besser.