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Praxisbeispiel Barrierefreie Gestaltung des Zugangsweges für drei Verwaltungsmitarbeiter

Wo lag die Herausforderung?

Die Beschäftigten haben entweder eine Fehlbildung der Gliedmaßen, eine spastische Lähmung oder eine Kinderlähmung, weshalb zwei von Ihnen einen Rollstuhl nutzen müssen, beim Dritten die Gehfähigkeit ebenso stark eingeschränkt ist. An ihren Arbeitsplätzen waren entsprechende Anpassungen nötig.

Was wurde gemacht?

Damit die drei Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze ohne Schwierigkeiten erreichen können, muss der Zugang von der Tiefgarage zum Keller barrierefrei gestaltet werden. Dazu muss die Breite der Brandschutztür auf 90 cm erweitert und die neue Brandschutztür mit einem dafür zugelassenen Türschließer mit Öffnungsautomatik ausgerüstet werden. Zur Überwindung der hohen Stufe zwischen Garage und Keller muss eine Rampe angebracht werden.

Schlagworte und weitere Informationen

Die behinderungsgerechte Gestaltung wurde vom Integrationsamt gefördert. Die Beratung erfolgte dabei durch den Ingenieur-Fachdienst für behinderungsgerechte Arbeitsgestaltung des Integrationsamtes - dem sog. Technischen Beratungsdienst.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrationsämter.

Arbeitgeber:

Der Arbeitgeber ist eine Stadtverwaltung mit 297 Mitarbeitern.

Behinderung und Funktionseinschränkung der ersten Mitarbeiterin:

Die Frau hat eine Fehlbildung der unteren Gliedmaßen und ist auf die Nutzung eines Rollstuhls angewiesen. Behinderungsbedingt sind ihre Mobilität und ihr Greifraum eingeschränkt. Der GdB (Grad der Behinderung) beträgt 100. Ihr Schwerbehindertenausweis enthält die Merkzeichen G, aG und RF.

Ausbildung und Beruf:

Die Frau ist ausgebildete Verwaltungsfachangestellte und arbeitet seit einigen Jahren bei ihrem Arbeitgeber.

Behinderung und Funktionseinschränkung der zweiten Mitarbeiterin:

Die Frau hat eine spastische Lähmung der Beine. Ihre Gehfähigkeit und die Motorik sind eingeschränkt. Der Grad der Behinderung beträgt 80. Ihr Schwerbehindertenausweis enthält die Merkzeichen G, aG und RF.

Ausbildung und Beruf:

Die Frau arbeitet seit vielen Jahren als Verwaltungsfachangestellte bei ihrem Arbeitgeber.

Behinderung und Funktionseinschränkung des dritten Mitarbeiters:

Der Mann hat infolge einer Kinderlähmung eine Lähmung der Beine und ist auf die Nutzung eines Rollstuhls angewiesen. Behinderungsbedingt sind seine Mobilität und sein Greifraum eingeschränkt. Der Grad der Behinderung beträgt 100. Sein Schwerbehindertenausweis enthält die Merkzeichen G, aG und RF.

Ausbildung und Beruf:

Der Mann arbeitet seit vielen Jahren als Bürokaufmann bei seinem Arbeitgeber.

Arbeitsumgebung - Mobilität (Istzustand):

Für die drei Mitarbeiter wurden in der Tiefgarage drei Behindertenparkplätze eingerichtet. Von der Tiefgarage führt eine Brandschutztür in den Keller des Verwaltungsgebäudes und vom Keller ein Aufzug in die höheren Etagen. Die schwere Brandschutztür muss von Hand geöffnet werden und ist nur 72 cm breit. Der Kellerfußboden ist darüber hinaus ca. 8 cm tiefer als der Garagenboden. Durch diese beiden Barrieren können die drei Mitarbeiter, von denen zwei auf die ständige Benutzung eines Rollstuhles angewiesen sind, ihren Arbeitsplatz nur sehr schwer erreichen.

Arbeitsumgebung - Mobilität (Sollzustand):

Damit die drei Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze ohne Schwierigkeiten erreichen können, muss der Zugang von der Tiefgarage zum Keller barrierefrei gestaltet werden. Dazu muss die Breite der Brandschutztür auf 90 cm erweitert und die neue Brandschutztür mit einem dafür zugelassenen Türschließer mit Öffnungsautomatik (Drehflügelantrieb) ausgerüstet werden. Durch die Betätigung der im eingeschränkten Greifraum und ausreichenden Abstand zur Tür installierten großen Schalter kann die Türe automatisch motorgetrieben geöffnet werden. Das anschließende Schließen erfolgt durch eine beim Öffnen gespannte Feder im Türantrieb, die auch bei einem Stromausfall die Brandschutztür im Sinne der Vorschriften, wieder schließt. Im Falle eines Brandes wird die Öffnungsautomatik, durch das Signal eines Rauchmelders deaktiviert und die geschlossene Tür kann nur noch manuell geöffnet werden. Erst nach einem Reset der Rauchmelder kann die Brandschutztür wieder automatisch geöffnet werden.
Zur Überwindung der 8 cm hohen Stufe zwischen Garage und Keller muss eine Rampe angebracht werden - wegen der baulichen Gegebenheiten lässt sich hier nur eine ca. 75 cm lange Rampe einsetzen.
Durch diese Veränderungen wird es den drei Mitarbeitern ermöglicht, ihre Arbeitsplätze barrierefrei und ohne Hilfe zu erreichen.

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Assessments - Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • EFL - Gehen
  • EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
  • EFL - Stehen (längeres/vorgeneigt/Rotation)
  • ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
  • ERGOS - Laufen (Gehen)
  • ERGOS - Reichen
  • ERGOS - Stehen
  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - Armbewegungen
  • IMBA - Gehen/Steigen
  • IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
  • IMBA - Stehen

Referenznummer:

R/PB5108


Informationsstand: 08.08.2017