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Praxisbeispiel
Versetzung und Arbeitsgestaltung für einen Zerspanungsmechaniker

Wo lag die Herausforderung?

Behinderungsbedingt kann der Zerspanungsmechaniker durch seine rheumatoide Arthritis nicht schwer heben sowie tragen und sollte bei der Arbeit nicht lange stehen müssen. Er wurde deshalb in die Arbeitsvorbereitung und Qualitätssicherung versetzt. Sein neuer Arbeitsplatz in der Arbeitsvorbereitung und Qualitätssicherung mussten entsprechend angepasst werden.

Was wurde gemacht?

In der Arbeitsvorbereitung wurde der Bildschirmarbeitsplatz mit einem ergonomischen Arbeitsstuhl und einem höhenverstellbaren Arbeitstisch ausgestattet. Im Bereich der Qualitätssicherung wurden Messgeräte neu angeschafft. Die Ablage und Entnahme der schweren Werkstücke für das Messen erfolgt mit Hilfe des bereits vorhandenen Hallenkranes. An den Arbeitsplätzen kann nun somit ein Wechsel der Arbeitshaltung erfolgen und es müssen keine Lasten manuell gehoben sowie getragen werden.

Schlagworte und weitere Informationen

Die zur behinderungsgerechten Gestaltung vom Unternehmen angeschafften Hilfsmittel (Arbeitstisch, Arbeitsstuhl und Messgeräte) wurden vom Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt gefördert. Die Beratung erfolgte dabei durch den Technischen Beratungsdienst des Integrations- beziehungsweise Inklusionsamtes.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter.

Unternehmen:

Das Unternehmen ist im Sondermaschinenbau tätig. Die 48 Beschäftigten des Unternehmens fertigen Sondermaschinen nach speziellem Wunsch der Kundschaft, z. B. Papiermaschinen, Klebemaschinen, Handhabungseinrichtungen und Bearbeitungszentren.
Aus Rationalisierungsgründen und zur Vermeidung der Kündigung möchte das Unternehmen einen Mitarbeiter mit Schwerbehinderung an einen anderen Arbeitsplatz versetzen.

Behinderung und Beeinträchtigung des Mitarbeiters:

Der Mann ist an chronischen Gelenkentzündungen bzw. rheumatoider Arthritis erkrankt. Laut ärztlichem Gutachten ist er fähig acht Stunden pro Tag zu arbeiten. Die Arbeitsfähigkeit bezieht sich jedoch nur auf Tätigkeiten, bei denen er nicht schwer heben oder tragen sowie lange stehen muss. Der GdB (Grad der Behinderung) beträgt 50.

Beruf:

Der Mann arbeitete als Zerspanungsmechaniker für Frästechnik beim Unternehmen. Er wird nach seiner Versetzung als Arbeitsvorbereiter und Qualitätssicherer eingesetzt.

Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:

Der neue Arbeitsplatz in der Arbeitsvorbereitung und Qualitätssicherung ermöglichen dem Mitarbeiter den Wechsel zwischen Stehen und Gehen und somit die Vermeidung von statischen Arbeitshaltungen.
Das DNC-System im Bereich der Arbeitsvorbereitung ermöglicht dem Mitarbeiter das zentrale Programmieren von mehreren rechnergesteuerten CNC-Werkzeugmaschinen mit Hilfe des Computers an einem Bildschirmarbeitsplatz. Zum Bildschirmarbeitsplatz gehören ein ergonomischer Arbeitsstuhl und höhenverstellbarer Arbeitstisch, die die Einnahme einer dynamisch sitzenden oder stehenden Arbeitshaltung unterstützen. Am Bildschirmarbeitsplatz werden die einzelnen Programme erstellt und über WLAN in den Rechner der jeweiligen CNC-Werkzeugmaschine in der Produktion übertragen.
Da der Mitarbeiter nicht die gesamte Arbeitszeit für die Programmierung der Werkzeugmaschinen benötigt, wird er außerdem im Bereich der Qualitätssicherung eingesetzt. Dazu wurde dort eine Messmaschine, an der der Mitarbeiter die Messungen der Werkstücke zur Qualitätssicherung vornimmt, neu angeschafft.
Aufgrund der Gewichte der zu messenden Werkstücke (bis zu 50 Kilogramm), war die Anschaffung eines Beschickungssystems behinderungsbedingt erforderlich. Das Beschickungssystem verfügt über Transportrollen und Kugeln, die die zu prüfenden Werkstücke auf Paletten der Messmaschine zuführen. Die Ablage und Entnahme der Werkstücke von den Paletten erfolgt mit Hilfe des bereits vorhandenen Hallenkranes.
Beim erforderlichen Messen der Werkstücke in den CNC-Werkzeugmaschinen kam es früher beim Einsatz von Messuhren zur Kontrolle der Innenbohrungen zu Zwangshaltungen, die durch den Einsatz von Drei-Punkt-Innenmessschrauben vermieden werden konnten.

Eingesetzte Hilfsmittel – Anzeigen der Produkte:

ICF-Items

Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • EFL - Handkoordination (rechts/links)
  • EFL - Handumwendebewegungen (rechts/links)
  • EFL - Heben (Boden zur Taillenhöhe/Taillen- zur Kopfhöhe/horizontal)
  • EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
  • EFL - Stehen (längeres/vorgeneigt/Rotation)
  • EFL - Tragen (rechte, linke Hand/vorne)
  • ELA - Feinmotorik
  • ELA - Heben
  • ELA - Stehen
  • ELA - Tragen
  • ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
  • ERGOS - Handgeschicklichkeit
  • ERGOS - statisches/dynamisches Heben
  • ERGOS - Stehen
  • ERGOS - Tragen
  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - Feinmotorik (Hand- und Fingergeschicklichkeit)
  • IMBA - Heben
  • IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
  • IMBA - Stehen
  • IMBA - Tragen
  • MELBA - Feinmotorik

Referenznummer:

R/PB5002


Informationsstand: 09.07.2024