Praxisbeispiel
Wo lag die Herausforderung?
Zwei der Gussputzer haben eine körperliche Mehrfachbehinderung und der dritte hat eine Herz-Kreislauferkrankung, weshalb sie keine Hebe- und Tragearbeiten ausführen sollten und dies besonders nicht bei Tätigkeiten, die das Bücken und Beugen erfordern. Da aber eben dies an ihren Gussarbeitsplätzen erforderlich war, mussten die Arbeitsplätze behinderungsgerecht angepasst werden.
Was wurde gemacht?
Um die hohen Belastungen, die u. a. durch häufiges Bücken und Beugen sowie durch das Heben und Tragen der Gussteile entstanden sind, zu vermeiden, wurden die Arbeitsplätze mit folgenden Hilfsmitteln ausgestattet:
- Schleifböcke auf höhenverstellbaren Werkbänken
- Stehhilfen
- Hebe- sowie Neigetische
Die behinderungsgerechte Arbeitsgestaltung wurde vom Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt gefördert. Die Beratung erfolgte durch den Technischen Beratungsdienst des Integrations- beziehungsweise Inklusionsamtes.
In REHADAT finden Sie auch die Adresse und Telefon-Nummer der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter.
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Unternehmen:
Bei dem Unternehmen handelt es sich um eine Maschinenfabrik für Spezialwebmaschinen mit 240 Beschäftigten, zu der auch eine Gießerei für Grau- und Sphäroguss gehört. Von den 240 Beschäftigten haben 25 eine Schwerbehinderung.
Behinderung und Beeinträchtigung des ersten Mitarbeiters:
Der Mann hat einen Hüft- sowie Kniegelenkschaden, eine Rückenerkrankung und eine Herz-Kreislauferkrankung. Bedingt durch diese Erkrankungen ist er körperlich nur gering belastbar. Schwere Hebe- und Tragearbeiten oder häufiges Bücken sollte er vermeiden. Der Grad der Behinderung (GdB) beträgt 60.
Ausbildung und Beruf:
Der Mitarbeiter hat keinen Ausbildungsberuf erlernt und arbeitet seit einigen Jahren als Gussputzer beim Unternehmen.
Behinderung und Beeinträchtigung des zweiten Mitarbeiters:
Der Mann hat ebenfalls eine Herz-Kreislauferkrankung und kann deshalb auch keine körperlich belastenden Arbeiten mehr ausführen. Der GdB beträgt 30.
Ausbildung und Beruf:
Der Mitarbeiter ist ausgebildeter Kfz-Mechatroniker und arbeitet seit einigen Jahren als Gussputzer beim Unternehmen.
Behinderung und Beeinträchtigung des dritten Mitarbeiters:
Der Mann hat eine Rückenerkrankung bzw. einen Bandscheibenschaden sowie eine Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems. Darüber hinaus kam es durch den Bandscheibenschaden zu einem Schulter-Arm-Syndrom. Wie bei den beiden anderen Männern führt dies bei ihm zu einer Verringerung der körperlichen Belastbarkeit. Er sollte deshalb Tätigkeiten vermeiden, die das Heben und Tragen von schweren Lasten sowie häufiges Bücken und langes Stehen erfordern. Der GdB beträgt 50.
Ausbildung und Beruf:
Der Mitarbeiter ist von Beruf Maurer und arbeitet seit einigen Jahren als Gussputzer beim Unternehmen.
Arbeitsplatz und Arbeitsaufgabe:
Die drei Mitarbeiter arbeiten als Gussputzer im Akkord und entfernen fertigungsbedingte Rückstände (Außengrat) an Gussstücken, die bis zu maximal 20 Kilogramm wiegen. Angeliefert werden die Gussstücke von einem Kollegen mit einem Gabelstapler in Gitterboxen, die auf dem Fußboden jeweils neben den Schleifböcken abgestellt wurden. Zum Entgraten wurden die Gussstücke aus den Gitterboxen entnommen, an den Schleifscheiben der Schleifböcke entgratet und abschließend wieder auf dem Boden in Gitterboxen abgelegt. Das Entgraten erfolgte in einer rein stehenden Arbeitshaltung, wobei die Entnahme und die Ablage der Werkstücke ständige Bück- und Neigebewegungen sowie Hebe- und Tragearbeiten erforderten. Behinderungsbedingt konnte die Tätigkeit auf Dauer so nicht weiter von den drei Gussputzern ausgeübt werden.
Zur Reduzierung der hohen Belastungen der Gussputzer wurden die Schleifböcke auf höhenverstellbare Werkbänke bzw. Arbeitstische montiert, Hebe- sowie Neigetische installiert und Stehhilfen zur Verfügung gestellt. Die Umgestaltung der Arbeitsplätze ermöglicht die komplette Weiterverarbeitung bzw. das komplette Putzen der Gussstücke – das Aufgabengebiet der Gussputzer wird so erweitert.
Nach dem Abschleifen des Außengrats an den Schleifböcken werden die weiteren Arbeitsgänge wie das Abmeißeln des Innengrates, die Beseitigung von Oberflächenfehlern usw. von den Gussputzern direkt an den Werkbänken in einer für sie optimalen Arbeitshöhe ausgeführt. Die verschiedenen Arbeitsabläufe ermöglichen in Verbindung mit einer Stehhilfe eine wechselnde Körperhaltung, so dass eine einseitige Belastung durch eine rein monotone Tätigkeit in einer stehenden Arbeitshaltung vermieden wird. Durch die Bereitstellung von Hebe- und Neigegeräten können die Gitterboxen zur Entnahme und Ablage der Gusstücke in eine ergonomische Position gebracht werden, so dass auch keine erhöhten Belastungen mehr durch Hebe- sowie Tragarbeiten und Zwangshaltungen (Bücken und Beugen) auftreten.
Zur Reduzierung der hohen Belastungen der Gussputzer wurden die Schleifböcke auf höhenverstellbare Werkbänke bzw. Arbeitstische montiert, Hebe- sowie Neigetische installiert und Stehhilfen zur Verfügung gestellt. Die Umgestaltung der Arbeitsplätze ermöglicht die komplette Weiterverarbeitung bzw. das komplette Putzen der Gussstücke – das Aufgabengebiet der Gussputzer wird so erweitert.
Nach dem Abschleifen des Außengrats an den Schleifböcken werden die weiteren Arbeitsgänge wie das Abmeißeln des Innengrates, die Beseitigung von Oberflächenfehlern usw. von den Gussputzern direkt an den Werkbänken in einer für sie optimalen Arbeitshöhe ausgeführt. Die verschiedenen Arbeitsabläufe ermöglichen in Verbindung mit einer Stehhilfe eine wechselnde Körperhaltung, so dass eine einseitige Belastung durch eine rein monotone Tätigkeit in einer stehenden Arbeitshaltung vermieden wird. Durch die Bereitstellung von Hebe- und Neigegeräten können die Gitterboxen zur Entnahme und Ablage der Gusstücke in eine ergonomische Position gebracht werden, so dass auch keine erhöhten Belastungen mehr durch Hebe- sowie Tragarbeiten und Zwangshaltungen (Bücken und Beugen) auftreten.
Arbeitsumgebung:
Die zum Entfernen des Gussgrates eingesetzten Schleifböcke verfügten nur über eine unzureichende Staubabsaugung und keinerlei Schall- bzw. Lärmdämmung, deshalb waren die Staub- und Lärmbelastungen sehr hoch.
Die neuen Schleifböcke sind schallgedämmt und mit wirkungsvollen Staubabsaugungen ausgestattet. Belastungen durch Lärm oder Staub werden so vermieden.
Die neuen Schleifböcke sind schallgedämmt und mit wirkungsvollen Staubabsaugungen ausgestattet. Belastungen durch Lärm oder Staub werden so vermieden.
Eingesetzte Hilfsmittel – Anzeigen der Produkte:
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Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung
- EFL - Heben (Boden zur Taillenhöhe/Taillen- zur Kopfhöhe/horizontal)
- EFL - Hockestellung
- EFL - Knien
- EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
- EFL - Stehen (längeres/vorgeneigt/Rotation)
- EFL - Tragen (rechte, linke Hand/vorne)
- EFL - wiederholte Kniebeugen
- ELA - Bücken/Aufrichten
- ELA - Heben
- ELA - Hocken
- ELA - Kniebeugen
- ELA - Knien
- ELA - Reichen
- ELA - Stehen
- ELA - Tragen
- ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
- ERGOS - Bücken
- ERGOS - Hocken
- ERGOS - Knien
- ERGOS - Reichen
- ERGOS - statisches/dynamisches Heben
- ERGOS - Stehen
- ERGOS - Tragen
- IMBA - Akkord-/Prämienlohn
- IMBA - Arbeitssicherheit
- IMBA - Arbeitszeit
- IMBA - Armbewegungen
- IMBA - Flüssigkeiten/Feststoffe
- IMBA - Gase/Dämpfe/Stäube
- IMBA - Geneigt/Gebückt
- IMBA - Heben
- IMBA - Knien/Hocken
- IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
- IMBA - Rumpfbewegungen (Bücken/Aufrichten)
- IMBA - Schall/Lärm
- IMBA - Schichtarbeit
- IMBA - Stehen
- IMBA - Tragen
Referenznummer:
R/PB5175
Informationsstand: 17.04.2025