Der Mann ist im öffentlichen Dienst der Länder beschäftigt.
Der Mann verlor als Kleinkind bei einem Unfall das rechte Auge. Das verbleibende linke Auge wurde deshalb stärker für Sehaufgaben belastet. Im Laufe der Jahre hat sich deshalb eine Sehbehinderung ausgebildet. Der Mann kann optische Informationen nur sehr schlecht wahrnehmen, weshalb sie für ihn vergrößert und kontrastreicher dargestellt werden müssen.
Der Mann hat eine Ausbildung zum Metzger absolviert und auch einige Jahre in dem Beruf als Geselle gearbeitet. Zu seiner jetzigen Tätigkeit als Sachbearbeiter im öffentlichen Dienst der Länder wechselte er drei Jahre nach Abschluss der Metzger-Ausbildung und arbeitet nun dort seit vielen Jahren.
Der Sachbearbeiter arbeitet im Archiv
bzw. in der Registratur. Seine Aufgabe besteht
u. a. darin den eingehenden Schriftverkehr an die zuständigen Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter weiterzuleiten. Dazu ist es notwendig die eingehende Post zu sortieren und zur Weiterleitung an die
ca. 60 Kolleginnen und Kollegen vorzubereiten. Außerdem erledigt er die Ablage der Schriftstücke und sucht benötigte Akten nach Wiedervorlagelisten aus dem Archiv heraus. Da seine Sehkraft im Laufe der Jahre immer weiter nachgelassen hat, bekam er Probleme die Informationen am Computerbildschirm, der Briefe und die sehr kleine Beschriftung sowie die langen Nummernfolgen der Aktenzeichen zu erkennen.
Eine Anpassung des Arbeitsplatzes
bzw. ein Ausgleich der Seheinschränkungen durch den Einsatz von Hilfsmitteln musste deshalb vorgenommen werden (Bild 1 und 2). Um herauszufinden welche Hilfsmittel ihn bei der täglichen Arbeit am besten unterstützen, nahm er an einer viertägigen Hilfsmittelerprobung in einem Berufsförderungswerk (
BFW) für blinde und sehbehinderte Menschen teil (Bild 3).
Im Laufe der Erprobung stellten sich für ihn folgende Hilfsmittel als besonders geeignet heraus:
- ein Großbildschirm in Verbindung mit einer Vergrößerungssoftware für den Computer, die die Bildschirminhalte vergrößert und kontrastreicher darstellen kann
- eine Großschrift-Kontrast-Tastatur in schwarz mit einer weißen und vergrößerten Tastenbeschriftung
- ein stationäres Bildschirmlesegerät (Kameralesegerät) mit Monitor, das Schriftstücke (Briefe
usw.) auf einem Monitor vergrößert anzeigen kann
- ein kleines mobiles Bildschirmlesegerät (Hand-Kameralesegerät), das zur Vergrößerung der Aktenbeschriftung eingesetzt werden kann (Bild 4)
- ein Vergrößerungslineal (Lesestab), zum zeilenweisen Vergrößern der Schrift auf dem Papier
bzw. den Briefen