Praxisbeispiel
Wo lag die Herausforderung?
Der Mann hat zusätzlich zum Down-Syndrom noch eine geistige Behinderung. Er hat Einschränkungen beim Lesen, Schreiben, Lernen und Merken. Außerdem benötigt er Unterstützung bei bestimmten Tätigkeiten und hat ein sehr sensibles Gehör. Der Mann musste eine Lösung finden, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt eine ihm mögliche Beschäftigung zu finden.
Was wurde gemacht?
Durch ein berufliches Angebot des Vaters zog die Familie in die USA, wo der Mann auf der Highschool durch ein Transition-Programm gefördert wurde. Zurück in Deutschland entwickelte er mit Unterstützung seiner Mutter ein pädagogisches Unterrichtskonzept, um Grundschülern zu helfen über die Musik bzw. Lieder und spielerisch die englische Sprache zu lernen. Er wandte sich an eine Montessori-Schule, welche das Konzept des Teaching-Assistants in den Englischunterricht für den Teil der Grundschule übernommen hat und den Mann auf Honorarbasis für 30 Tage im Schuljahr einstellte.
Es liegen keine Informationen zur Förderung vor.
Unternehmen:
Der Mann arbeitet als selbständiger Teaching-Assistant auf Honorarbasis an einer Grundschule.
Behinderung und Funktionseinschränkung des Mannes:
Der Mann hat das Down-Syndrom und ist geistig behindert. Er hat Einschränkungen beim Lesen, Schreiben, Lernen und Merken. Außerdem benötigt er Unterstützung bei bestimmten Tätigkeiten und hat ein sehr sensibles Gehör.
Übergang Schule - allgemeiner Arbeitsmarkt:
Im Alter von 8 Jahren kam der Mann auf eine integrative Schule, wo er seinen Hauptschulabschluss machte. Nach dem Schulabschluss nahm er als Jugendlicher an einem einjährigen Förderlehrgang im Bereich des Gartenbaus und der Landschaftspflege teil. Durch ein berufliches Angebot des Vaters zog die Familie dann in die USA. Dort konnte er die örtliche Highschool besuchen, wo er im Rahmen eines sog. Transition-Programms mit Einzelunterricht und Praxisstunden gefördert wurde. Während seiner Schulzeit in den USA konnte er mit Liedern und Musik sein sensibles Gehör trainieren und so für ihn leichter die englische Sprache bzw. amerikanisches Englisch lernen. Durch die Förderung im Transition-Programm und die musikalische Schulung seines Gehörs bzw. die Art die Sprache zu lernen, erreichte er den Abschluss bzw. das Diplom an der Highschool. Zurück in Deutschland entwickelte er mit Unterstützung seiner Mutter ein pädagogisches Unterrichtskonzept, um Grundschülern zu helfen über die Musik bzw. Lieder und spielerisch die englische Sprache (z. B. Vokabeln, Grammatik und die Aussprache) zu lernen.
Er wandte sich an eine Montessori-Schule und stellte sein Unterrichtskonzept zunächst mit der Unterstützung seiner Mutter in einer Sitzung den Lehrern und der Direktorin vor. Nach einem folgenden Probeunterricht mit einer Klasse wurde das Konzept des Teaching-Assistants in den Englischunterricht für den Teil der Grundschule übernommen. Er arbeitet so schon seit einigen Jahren als den Fachlehrer unterstützender Teaching-Assistant auf Honorarbasis für 30 Stunden pro Schuljahr an der Schule.
Er wandte sich an eine Montessori-Schule und stellte sein Unterrichtskonzept zunächst mit der Unterstützung seiner Mutter in einer Sitzung den Lehrern und der Direktorin vor. Nach einem folgenden Probeunterricht mit einer Klasse wurde das Konzept des Teaching-Assistants in den Englischunterricht für den Teil der Grundschule übernommen. Er arbeitet so schon seit einigen Jahren als den Fachlehrer unterstützender Teaching-Assistant auf Honorarbasis für 30 Stunden pro Schuljahr an der Schule.
Arbeitsplatz und Arbeitsorganisation:
Der Teaching-Assistant unterstützt die Fachlehrer im Englischunterricht im Bereich der Grundschule. Zu Beginn der Stunde hören die Kinder ein ihrer Altersgruppe gerechtes englisches Kinderlied. Es ist so aufgebaut, dass die Kinder es schnell mitsingen können. Der Teaching-Assistant singt ebenfalls per Mikrofon mit und animiert die Kinder zum Mitsingen. Anschließend werden die Wörter des Liedes vorgelesen. Jedes Kind hat dazu den Text des Liedes auf einem Blatt vor sich liegen. Am Ende des Unterrichtes spielen die Kinder dann Wörter-Memory. Die dazu erforderlichen Karten mit den neuen und zu lernenden Wörtern stellt der Teaching-Assistant selbst her.
Kommentar der Direktorin und Kollegen zur beruflichen Integration:
Die Direktorin ist sehr beeindruckt über das Engagement und die Begeisterung des Mannes für das Unterrichten im Fach Englisch. Außerdem sei Inklusion eine wichtige Säule der Montessori-Schule und damit für die Pädagogen bzw. Lehrer sowie die zu unterrichtenden Schüler. Gerne würde sie den Teaching-Assistant öfter unterrichten lassen, was die finanziellen Mittel der Schule aber nicht zulassen.
Die Lehrerkollegen beurteilen den Unterricht sehr positiv, da der Teaching-Assistant die englische Sprache den Schülern leicht über die Musik und spielerisch vermittelt, was den Schülern sehr gefällt und ihnen beim Lernen hilft.
Die Lehrerkollegen beurteilen den Unterricht sehr positiv, da der Teaching-Assistant die englische Sprache den Schülern leicht über die Musik und spielerisch vermittelt, was den Schülern sehr gefällt und ihnen beim Lernen hilft.
Eigendarstellung des Mannes zur beruflichen Integration:
Das Unterrichten macht ihm sehr viel Spaß. Er möchte in der Zukunft mehr unterrichten, da er so seinen beruflichen Neigungen nachkommen und sein Einkommen als Selbständiger bzw. mit seinem gegründeten Unternehmen weiter verbessern kann.
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Referenznummer:
Pb/110817
Informationsstand: 06.11.2013