Praxisbeispiel
Arbeitsgestaltung für eine Account-Managerin

Wo lag die Herausforderung?

Die Account-Managerin hat eine rheumatische Erkrankung, weshalb sie längeres Sitzen oder Stehen bei der Ausübung ihrer Tätigkeit vermeiden sollte. Ihr Arbeitsplatz musste entsprechend angepasst werden.

Was wurde gemacht?

Zur behinderungsgerechten Ausübung ihrer Tätigkeit nutzt sie einen ergonomischen Bürostuhl und einen elektromotorisch höhenverstellbaren Arbeitstisch. Durch die beiden Hilfsmittel wird ein Wechsel der Arbeitshaltung unterstützt und die Account-Managerin kann entsprechend ihres Bedarfs zwischen einer sitzendem und stehenden Arbeitshaltung wechseln. Flexible Arbeitszeiten und die Option bei Bedarf im Homeoffice arbeiten zu können, bieten ihr zusätzlich eine weitere Möglichkeit entsprechend auf die Auswirkungen ihrer Erkrankung zu reagieren.

Die Hilfsmittel zur behinderungsgerechten Gestaltung wurden vom Integrations- beziehungsweise Inklusionsamt gefördert. Die Beratung erfolgte dabei durch den Technischen Beratungsdienst des Integrations- beziehungsweise Inklusionsamtes.
In REHADAT finden Sie auch die Adressen und Telefon-Nummern der Integrations- beziehungsweise Inklusionsämter.

Unternehmen:

Es handelt sich um ein großes telekommunikationsdienstleistendes Unternehmen, das schwerpunktmäßig in Europa und Asien mittelständischen Unternehmen und Großunternehmen Daten-, Sprach- und Managed Services anbietet. In Deutschland hat das Unternehmen mehrere Standorte mit über 700 Beschäftigten. Für das vorbildliche gemeinsame Engagement, insbesondere in Bezug auf die berufliche Teilhabe von Menschen mit Rheuma und die dazu gefundenen Lösungen zwischen Unternehmen und ihren Beschäftigten mit Rheuma, wurde das Unternehmen zusammen mit einer betroffenen Mitarbeiterin mit dem "RheumaPreis" ausgezeichnet.

Kommentar der Personalchefin:

"Ein absolutes Allroundtalent und ein wertvolles Teammitglied." Auch über die Auszeichnung mit dem "ReumaPreis" habe man sich sehr gefreut – so die Personalchefin.

Behinderung und Beeinträchtigung der Mitarbeiterin:

Die Frau hat Morbus Bechterew, eine chronisch-entzündliche, rheumatische Erkrankung mit Gelenkversteifungen, Krämpfen und Schmerzen. Behinderungsbedingt hat sie Einschränkungen beim Gehen und der Einnahme bestimmter Körperhaltungen, wie langes Stehen und Sitzen. Seit einigen Jahren nimmt sie länger wirksame Medikamente bzw. langwirksame Antirheumatika und macht täglich gezielte Gymnastikübungen. Durch die Medikamente und Gymnastikübungen treten kaum Krämpfe und Schmerzen auf und sie kann auch wieder besser gehen. Der Grad ihrer Behinderung (GdB) beträgt 50.

Kommentar der Mitarbeiterin:

"Der Umgang mit der Krankheit gehört schon seit Kindertagen zu meinen täglichen Erfahrungen. Bei einem Krampf im unteren Lendenwirbelbereich des Rückens kann man nicht mehr atmen, bis der Krampf nachlässt."

Ausbildung und Beruf:

Die Frau ist gelernte Industriekauffrau sowie Fremdsprachensekretärin und bildete sich fort zur Betriebswirtin. Sie arbeitet seit vielen Jahren im Unternehmen und wechselte vor einigen Jahren in den Vertreib als Account-Managerin. Sie wurde außerdem von den Beschäftigten des Unternehmens mit Schwerbehinderung und Gleichstellung zur stellvertretenden Vertrauensperson gewählt und unterstützt in diesem Zusammenhang zeitlich die Schwerbehindertenvertretung.

Arbeitsplatz und Arbeitsorganisation:

Die Account-Managerin arbeitet abwechselnd an einem Bildschirmarbeitsplatz im Büro und Homeoffice. Im Rahmen ihrer Tätigkeit arbeitet sie überwiegend im Vertrieb und betreut sowie berät Großunternehmen, wie Versicherungen und Industrieunternehmen, zum Dienstleistungsangebot. Neben ihrer Tätigkeit im Vertrieb unterstützt sie außerdem als gewählte stellvertretende Vertrauensperson die Schwerbehindertenvertretung des Unternehmens und engagiert sich im globalen Netzwerk des Unternehmens, das sich für Inklusion im Unternehmen einsetzt und Werkzeuge entwickelt sowie Empfehlungen gibt – wie beispielsweise zur Barrierefreiheit der eingesetzten Software im Unternehmen.
Zur Reduzierung der Belastungen bei der Bildschirmarbeit und zur behinderungsgerechten Gestaltung nutzt sie einen ergonomischen Bürostuhl, der ein dynamisches Sitzen ermöglicht, und einen elektromotorisch höhenverstellbaren Arbeitstisch. Durch die beiden Hilfsmittel wird ein Wechsel der Arbeitshaltung unterstützt und die Account-Managerin kann entsprechend ihres Bedarfs zwischen einer sitzendem und stehenden Arbeitshaltung wechseln. Flexible Arbeitszeiten und die Option bei Bedarf im Homeoffice arbeiten zu können, bieten ihr zusätzlich eine weitere Möglichkeit entsprechend auf die Auswirkungen ihrer Erkrankung zu reagieren.

Eingesetzte Hilfsmittel – Anzeigen der Produkte:

ICF-Items

Mögliche Assessments – Verfahren und Merkmale zur Analyse und Bewertung

  • EFL - Gehen
  • EFL - Schweregrad der Arbeit (Last/Herzfrequenz)
  • EFL - Sitzen (längeres/vorgeneigt/Rotation)
  • EFL - Stehen (längeres/vorgeneigt/Rotation)
  • ELA - Bücken/Aufrichten
  • ELA - Gehen
  • ELA - Sitzen
  • ELA - Stehen
  • ERGOS - aktuelle tägliche Dauerleistungsfähigkeit (Last/Herzfrequenz)
  • ERGOS - Bücken
  • ERGOS - Laufen (Gehen)
  • ERGOS - Sitzen
  • ERGOS - Stehen
  • IMBA - Arbeitszeit
  • IMBA - Gehen/Steigen
  • IMBA - Geneigt/Gebückt
  • IMBA - physische Ausdauer (Last/Herz-Lungensystem)
  • IMBA - Rumpfbewegungen (Bücken/Aufrichten)
  • IMBA - Sitzen
  • IMBA - Stehen

Referenznummer:

PB/111197


Informationsstand: 28.12.2022